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"Als ich herzog, spürte ich, dass ich von den Leuten beobachtet wurde"

Von Lisa Penz, 18. Oktober 2018, 19:04 Uhr
"Als ich herzog spürte ich, dass ich von den Leuten beobachtet wurde"
Tsuguo Sekiguchi ist Musiklehrer in den LMS Mattighofen und Alteim. Bild: lp

BRAUNAU. Einst ist Tsuguo Sekiguchi der Liebe wegen hergezogen, wegen der Musik ist er geblieben.

"Am meisten geht mir das japanische Essen ab", sagt Tsuguo Sekiguchi und lacht, "das ist einfach nicht mit dem asiatischen Essen hier zu vergleichen." Ansonsten gefalle es ihm aber in Braunau. "Es ist nicht so voll wie in Japan, wo man dicht aneinander gedrängt wohnt. Man hat hier eindeutig mehr Freiheiten und kann sich verwirklichen. Ich war in Japan immer ein Ausreißer. Das wird dort nicht gerne gesehen. Für die Japaner gibt es nur den einen, richtigen Weg."

Sekiguchi lernte beim Studium in Kalifornien eine Österreicherin kennen und lieben, brach sein Studium ab und zog mit ihr nach Österreich. Am Mozarteum in Salzburg studierte er das Konzertfach Gitarre und stieg später auf Musikpädagogik um. "Dass ich etwas mit Musik machen werde, war für mich schon klar, als ich erst 13 Jahre alt war. Das mir das in Japan nicht gelingen würde, auch", sagt der heutige Musiklehrer, der an den Landesmusikschulen in Altheim und Mattighofen Gitarre, E-Gitarre und E-Bass unterrichtet. "Als ich mich dazu entschieden habe, diesen Weg einzuschlagen, fühlte ich mich, als ob ich von einem Wasserfall runterspringen würde. Ich habe es aber nie bereut."

"Integration war mir wichtig"

Vor 34 Jahren ist Sekiguchi nach Eggelsberg gezogen, bevor es ihn weiter nach Mattighofen verschlug und er schlussendlich in Braunau landete. "Ich habe gefühlt, wie mich alle anstarrten, mich ständig beobachteten. Ein Japaner in Eggelsberg, das war schon für viele eine kleine Sensation", sagt er und betont, dass es aber nie zu einer gewalttätigen Konfrontation gekommen sei.

Integration war Tsuguo Sekiguchi immer wichtig: "Die Österreicher, die mich sehen, machen sich durch meine Handlungen automatisch auch ein Bild von Japan. Ich sehe mich in der Verpflichtung, mein Herkunftsland hier in Österreich gut zu repräsentieren."

Den Kontakt zu seinen Verwandten in Japan pflegt er regelmäßig. Seit es das Internet gibt, sei dies natürlich viel einfacher geworden. Einmal im Jahr fliegt er nach Asien und besucht seine Familie.

Geboren wurde Sekiguchi in Fukoka, der Stadt, wo der aus Mauerkirchen stammende Adi Sailer eine Konditorei aufgebaut hat. Aufgewachsen ist er in Nagasaki. "In den 60er Jahren, als ich in die Stadt gekommen bin, habe ich noch die Folgen der Atombombe, die im Zweiten Weltkrieg auf die Stadt abgeworfen wurde, gespürt. Ich habe viele Strahlenopfer persönlich gekannt", sagt er nachdenklich.

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
brainpain (1.725 Kommentare)
am 19.10.2018 11:48

"Als ich herzog, spürte ich, dass ich von den Leuten beobachtet wurde".

Das passiert aber jedem, wenn man in einer Wohnsiedlung wohnt! grinsen)))

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 19.10.2018 08:47

Die Integration von Japanern, Chinesen, Vietnamesen, etc. war nie ein Problem! Sie sprachen bald perfekt Deutsch, üben qualifizierte Berufe aus und teilen auch unsere Werte. Sie sind fleißige Leute und haben tatsächlich Kultur und Bildung!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 19.10.2018 13:21

Die Integration von gebildeten Menschen, in dem Fall Künstlern, war nie ein Problem. Das "Ausländerproblem" gibt es nicht. Es gibt nur ein Sozial- und Bildungsproblem.

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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 19.10.2018 14:21

100% Zustimmung!

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lancer (3.688 Kommentare)
am 19.10.2018 08:02

Japaner und Chinesen arbeiten normalerweise rund um die Uhr, legen größten Wert auf eine gute Ausbildung ihrer Kinder, und gehen niemandem mit ihrer Religion auf die Nerven.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2018 08:16

@lancer: Nicht nur Japaner und Chinesen, hier z.B. ein sehr eindrucksvolles Beispiel aus Kambodcha:

https://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/wirtschaftsraumooe/Einst-aus-Kambodscha-gefluechtet-heute-Unternehmerin-und-Investorin-in-Linz;art467,2798765

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( Kommentare)
am 19.10.2018 14:27

lancer:völlig richtig.und diese menschen erziehen ihre Kinder auch.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2018 07:57

Wenn Asiaten in Österreich heimisch werden, dann agieren sie in unserem Land zum Grossteil so, dass der Umgang mit ihnen denkbar reibungslos verläuft. Sie "passen" sich gut an, sprechen unsere Sprache meist sehr schnell (obwohl der Unterschied zur Heimatsprache sehr gross ist), lassen ihre Kinder höhere Schulen besuchen bzw. auch studieren und es gibt kaum "Probleme" mit ihnen.

Keine Rede von Bildungs-Unwillen, Parallelgesellschaft, merkwürdigem Rechtsverständnis, etc. etc..

Auch keine Rede davon, dass (asiatische) Migranten keine oder ganz schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Bildung hätten, denn sie sind sehr fleissig und bildungshungrig und tragen viel zu unserer Gesellschaft bei.

Wie gut/leicht ein Ausländer sich hier integriert, hängt also nicht nur von den diversen "Rahmenbedingungen" ab, sondern ganz wesentlich auch von dessen Einstellung und Mentalität und was er/sie im Gastland erreichen will. Da gibt es sehr grosse Unterschiede zwischen verschiedenen

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.10.2018 07:57

Herkunftsländern....

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jago (57.723 Kommentare)
am 19.10.2018 11:30

So viel Urteil, sapperment.

Na gut, ich kenne die Asiaten halt von früher und die daheimigen übern Funk und übers Gschäft, nicht die hiesigen.

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( Kommentare)
am 19.10.2018 14:30

an den Japanern und Chinesen können sich die Moslem eine scheibe abschneiden.meine die radikalen Moslem,welche glauben,sie haben das recht gepachtet.

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