30 Jahre Rieder Bauernmarkt: Ein Markt mit Flair
RIED. Der Freitags-Markt in der Bauernmarkthalle ist zu einer unverzichtbaren Institution in Ried geworden.
"Der Rieder Bauernmarkt ist keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zum Einkaufsangebot der Stadt", stellt Sepp Köstler klar. Er hat vor mittlerweile 30 Jahren gemeinsam mit Franz Litzlbauer den legendären und stets gut besuchten Bauernmarkt in Ried ins Leben gerufen.
"Am Anfang stand einfach die Idee, den Städtern die Möglichkeit zu geben, direkt bei Bauern einzukaufen – und den Bauern eine Plattform für die damals noch neue Direktvermarktung zu bieten", so der pensionierte HAK-Lehrer weiter. Und dies, obwohl am Anfang überhaupt vollkommen unklar war, wie so etwas funktionieren sollte. Das Image der auf einem Markt verkaufenden Bauern war zu der Zeit ausgesprochen schlecht, die steuerliche Situation unklar und "was auf so einem Bauernmarkt überhaupt verkauft werden durfte, haben wir zu Beginn überhaupt nicht gewusst", sagt Köstler weiter.
Ein Start mit acht Bauern
Aber er und Franz Litzlbauer ließen sich davon nicht abschrecken, und so startete man nach vielen Gesprächen 1988 mit acht Landwirten in den ersten Bauernmarkt in Ried. Zu Beginn noch in der ehemaligen Maschinenringhalle, dann in der Fixkraft-Halle und über einige andere Zwischenstopps schließlich in der Halle 8 gelandet, reifte in den 1990er Jahren der Entschluss, dem Wanderdasein ein Ende zu bereiten. EU Förderprogramme ermöglichten es, neben Krediten und anderer Finanzierung, die heutige Bauernmarkthalle zu errichten und dem Markt eine endgültige Heimat zu bieten.
Der Messe Ried blieb man dabei ortsmäßig und freundschaftlich verbunden. Gleichzeitig wurde aber auch eine Genossenschaft gegründet, die derzeit aus 17 Genossenschaftern besteht – 14 davon sind Landwirte.
Das Hauptgeschäft des Rieder Bauernmarktes findet im Winter statt, denn im Sommer gingen die Leute auch gerne auf den Wochenmarkt, erklärt Köstler, der mit 67 Jahren immer noch aktiv am Markt mitmischt.
Ein vielfältiges Angebot
Die Standler finden den Bauernmarkt außergewöhnlich: "Das Besondere am Markt ist die einzigartige Halle und natürlich das vielfältige Angebot", erzählt Bernhard Schießl von der Hofmetzgerei Schießl in Katzenberg. Dem kann Josef Pranz, Käsehersteller aus St. Georgen bei Obernberg nur zustimmen und er ergänzt: "Das Stammpublikum hier ist toll." Und so habe man regelmäßig zwischen 15-20 Verkaufsstände in der Markthalle, wobei auch saisonale Anbieter nicht fehlen, wie Romana Koppelstätter aus Weilbach, die mit ihren Weidegänsen und Weideenten in Bioqualität gerade am Markt vertreten ist: "Wir haben hier viele Stammkundschaften aber auch immer sehr viele neue Kundschaften – ich schätze besonders den direkten Kontakt mit den Leuten."
Für Viele ein Fixtermin
In dieser direkten Anerkennung ihrer Leistungen durch die Kunden sieht Köstler auch die große Stärke des Marktes: "Die Landwirte haben hier wirklich direktes Feedback vom Kunden, etwas das früher nicht selbstverständlich war." Und das wirkt sich auch auf die Qualität aus. Die Kundschaft ist voll des Lobes: "Die Ware hier ist einmalig gut, ich bin fast jeden Freitag da", erzählt Monika aus Waldzell, die sich mit Bekannten zum Stammtisch getroffen hat.
Hinter der Ausschank steht oft auch Irene Kern, die "Generalsekretärin" und dreifache Großmutter. Sie kam 1997 als Verkäuferin zum Bauernmarkt und fand so den Einstieg in das Marktleben: "Der Bauernmarkt ist mein zweites Leben" lacht sie, während sie dem nächsten Stammgast eine Halbe Bier einschenkt. Und so spricht sie wohl vielen Riederinnen und Riedern aus der Seele, wenn sie ergänzt: "Ohne Freitagnachmittag am Bauernmarkt geht’s für mich einfach nicht."
Bauernmarkt in Zahlen
Die Bauermarkthalle misst 30x20 Meter. – Im Schnitt finden zusätzlich zum Bauernmarkt 2 Veranstaltungen pro Woche statt. – 15-20 Bauern sind regelmäßig am Bauernmarkt vertreten. – Der Bauernmarkt hat regelmäßig 4-stellige Besucherzahlen. – Die Genossenschaft hat 17 Genossenschafter, davon sind 14 Bauern. – In 4 Jahren läuft der Vertrag mit den Grundbesitzern aus. – Der Bauernmarkt existiert bereits um 2 Jahre länger als die Berliner Mauer.
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