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Vom Thermalbad ins Polit-Stahlbad

Von Dietmar Mascher, 13. Juni 2018, 00:04 Uhr
Vom Thermalbad ins Polit-Stahlbad
Hummer spricht von einer „sehr guten Lösung“. Bild: cityfoto

Wirtschaftslandesrat: Was erwartet Michael Strugls Nachfolger Markus Achleitner, und was ist vom Eurothermen-Chef zu erwarten?

Wenn die Abstimmungen programmgemäß verlaufen, wird Michael Strugl heute, Mittwoch, in den Vorstand des Stromkonzerns Verbund berufen und der Politik den Rücken kehren. Landeshauptmann Thomas Stelzer hat darauf schon reagiert und einen Nachfolger designiert. Markus Achleitner, Chef der landeseigenen Thermenholding und der Eurothermen Bad Schallerbach, Bad Ischl und Bad Hall, soll, wie berichtet, das große Standortressort von Strugl übernehmen. Schon am Donnerstag soll dies in einer Pressekonferenz auch offiziell bestätigt werden.

Was sich hinter den Kulissen in dieser Causa abgespielt hat, war freilich nicht nur von Harmonie und guter Laune geprägt.

Da war zum einen der anstehende Abgang Strugls, der einige prominente Wirtschaftsbündler und Industrielle vor den Kopf gestoßen hat. "Wir haben uns für Strugl auf die Schienen gehaut, damit er das Großressort bekommt. Und jetzt geht er schon nach Wien", sagt einer enttäuscht. Auch Christoph Leitl, der in dieser Angelegenheit auch einen Disput mit Stelzer riskiert hat, soll wenig erfreut sein.

Andererseits traut jeder Strugl zu, diese Aufgabe gut zu meistern und möglicherweise in zwei bis drei Jahren Wolfgang Anzengruber als Verbund-Chef abzulösen. "Für Oberösterreich wäre sein Abgang ein großer Verlust. Aber er hat in kurzer Zeit sehr viel für den Wirtschaftsstandort erreicht", sagt der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung, Joachim Haindl-Grutsch. "Nach seinem Abgang hätte der Standort Oberösterreich mit Thomas Stelzer nur noch eine Zugmaschine, die in Wien größere Beachtung findet." Stelzer bekam bei einer Vertrauensabstimmung der Industrie 99 Prozent Zustimmung, ein Rekordwert, den auch sein Vorgänger nie erreicht hat.

Unterstützung von Hummer

Wer der Neue wird, das wurde ohne Beteiligung der Industrie entschieden. Hier verständigte sich Stelzer mit Wirtschaftsbund-Chefin Doris Hummer, die als Grieskirchnerin die Arbeit Achleitners in Bad Schallerbach schon länger kennt und diesen unterstützt hat. Zumal ihr Einfluss in der Landesregierung mit der Wahl Achleitners größer würde als unter Strugl.

Andere Kandidaten, die kolportiert wurden, schieden schon früh aus. Der Chef der Finanzmarktaufsicht, Klaus Kumpfmüller, ein enger Vertrauter Stelzers, wäre auf erbitterten Widerstand der börsenotierten Firmen und Banken gestoßen, heißt es.

Achleitner ist ein erfahrener Touristiker, der die Landesthermen mit gut 50 Millionen Euro Umsatz zusammengeführt und wirtschaftlich aufgepeppt hat. Schallerbach verdient seine Investitionen selbst, die anderen sind noch auf Zuschüsse angewiesen. Dem Absolventen der Tourismusschule in Kleßheim, der als Chef eines landeseigenen Betriebs die Mechanismen der Landesverwaltung und der -politik, aber auch den Wettbewerb der Thermenbetriebe kennengelernt hat, erwartet freilich auch ein gewisses Maß an Skepsis. Er solle ohne abgeschlossenes Studium die Forschung und die Wissenschaft koordinieren, Visionen für die heimische Energiepolitik entwickeln und der heimischen Industrie ein Umfeld schaffen, das Expansion und Export ermöglicht. Bei der Präsentation des Wirtschaftsstandorts im Ausland müsse er über die Funktion der Unterhaltungskanone und des Freundes der Blasmusik hinauswachsen und dezenter und staatsmännischer werden, sagen auch wohlmeinende Beobachter. Positiv wird festgehalten, dass Achleitner mit Kritik nicht hinter dem Berg hält und auch selbst Kritik verträgt. Spannend wird sein, wann der Übergang von Strugl auf Achleitner über die Bühne geht und was Achleitner vom Großressort bleibt. Die Finanzen übernimmt Stelzer zur Gänze, wahrscheinlich auch die Beteiligungen. (siehe auch Politikteil)

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3  Kommentare
3  Kommentare
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kpader (11.506 Kommentare)
am 13.06.2018 22:28

Bitte nicht den Achleitner!

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 13.06.2018 14:01

" Schallerbach verdient seine Investitionen selbst, die anderen sind noch auf Zuschüsse angewiesen. "

Die Investitionen sind wurscht, die Kosten wären zu verdienen.
Aber da ist es offenbar tiefrot bei den Zahlen sonst würden man sich nicht so um die Fakten drücken

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jago (57.723 Kommentare)
am 13.06.2018 08:25

Die Konjunktiv-Wirtschaftsredaktion grinsen

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