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Raiffeisenbanken: Der Club der Milliardäre

Von Dietmar Mascher, 21. Juli 2018, 00:05 Uhr
Raiffeisenbanken: Der Club der Milliardäre
"Das Betriebsergebnis der Raiffeisenbanken hat sich in den vergangenen fünf Jahren um 28 Prozent erhöht, Einlagen und Finanzierungen wurden deutlich gesteigert." Heinrich Schaller, Generaldirektor RLB Oberösterreich Bild: Weihbold

Regionalbanken: Fünf Raibas haben mehr als eine Milliarde Euro Bilanzsumme. Folgen durch Fusionen bald weitere?

Günter Stadlberger nimmt sich kein Blatt vor den Mund. "Ich gehe davon aus, dass es in zehn Jahren nur noch 25 Raiffeisenbanken in Oberösterreich geben wird", sagt der Chef der Raiffeisenbank Wels.

Das käme einer Revolution im Genossenschaftsreich unter dem Giebelkreuz gleich. 82 Raibas zählt das Bundesland, darunter einige mit weniger als zehn Mitarbeitern. Fünf davon freilich haben in der jüngsten Vergangenheit eine Größe erreicht, die die Bezeichnung "Regionalkaiser" rechtfertigt, darunter auch die Welser. Die Bilanzsumme hat die Milliardengrenze überschritten.

Der Konzentrationsprozess werde weitergehen, weil die internationale Regulatorik von Basel III und Basel IV die Banken fordere und manche kleine überfordere, sagt Stadlberger. Aber auch die Suche nach qualifiziertem Personal und der Anspruch, Experten in vielen Bereichen zur Verfügung zu stellen, werden etliche Raiffeisenbanken dazu veranlassen, sich zusammenzuschließen, sagt Stadlberger im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Sieben Fusionen hat die Raiba Sierning-Enns schon hinter sich. Jetzt vereint die Bank im Osten Oberösterreichs fast 10.000 Genossenschafter und betreut 35.000 Kunden.

"Größe ist nicht alles. Aber mit 16 Bankstellen haben wir eine gute Kostenstruktur und verdienen genug, um starker Partner für die Kunden zu sein", sagt Vorstandschef Karl Dietachmair. Rund zehn Millionen Euro erwirtschaftete Sierning-Enns als Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT).

Die Nachbar-Raiba in Perg mit 158 Mitarbeitern und 17 Bankstellen verdiente mit 10,32 Millionen Euro ähnlich gut. Der Perger Raiffeisen-Chef Karl Fröschl sieht die Bank schon lange als wichtigen regionalen Spieler, der mehr als nur Geldgeschäfte auf der Agenda hat. "Die Mehrheitseigentümerschaft am Technologiezentrum Perg und die Entwicklung von betreutem Wohnen in einem Bezirk ohne eigenes Altenheim zähle ich dazu", sagt Fröschl. Auch Perg hat schon eine Reihe von Verschmelzungen hinter sich. Die letzte Fusion im Bezirk Perg im Jahr 2000 war bereits Nummer elf. Fröschl gibt sich überzeugt davon, dass die Banken eine gewisse Größe erreichen müssen, um die notwendige Spezialisierung auf Private Banking, Immobilien und Kommerzkundengeschäft zu spiegeln.

 

Die fünf größten Raiffeisenbanken Oberösterreichs:

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Fusionen als Turbo

Zehn Jahre ist es her, dass Traunsee West und Salzkammergut Nord zur Raiba Salzkammergut zusammengewachsen sind. "Dieser Prozess hat gerade einmal drei Monate gedauert und hat uns Impulse gegeben", sagt Vorstandschef Klaus Ahammer, der erst ein Jahr davor zu Raiffeisen gestoßen war. Der Erfolg habe die Richtigkeit der Entscheidung bestätigt. Mit einer Eigenkapitalquote von 15,1 Prozent und einem EGT von 12,87 Millionen zählt die Bank mit 13 Filialen zu den ertragreichsten in ganz Österreich. Mit dem Haus Salzkammergut in Gmunden wolle man dokumentieren, dass man sich nicht nur als Bank allein, sondern als Verantwortungsträger für die Region sehe, sagt Ahammer. "Der überwiegende Teil unseres Geschäfts findet in der Region selbst statt."

Das gilt auch für Wels. Da mag überraschen, dass die Raiffeisenbank Wels ein Viertel an der Salzburger Stiegl Brauerei und zehn Prozent am Immobilienunternehmen CC Wien Invest hält. Wobei die Beteiligung an Stiegl noch auf einen ehemaligen Raiffeisengenossenschafter zurückgeht, der zuvor bei der noch älteren Bauernkredit im Boot war. Und CC Wien Invest, das eines der größten Immobilienprojekte Wiens umsetzt, hat überwiegend Gesellschafter mit Wels-Bezug.

Was die Zahl der Genossenschafter betrifft, ist die Raiffeisenbank Region Schärding mit 18.150 derzeit die größte in Oberösterreich. "Seit der letzten Fusion 2010 sind wir jedes Jahr deutlich gewachsen. Auch die Mitgliederzahl steigt. Das System der Genossenschaften hat wieder an Attraktivität gewonnen", sagt Geschäftsleiter Rudolf Bauer. Ob andere kleine Raibas im Bezirk bei Schärding andocken, wolle er nicht beurteilen, sagt Bauer. "Das muss jede Bank selbst entscheiden." Schärding erwirtschaftete zuletzt 10,3 Millionen Euro EGT und hat 21 Bankstellen.

 

Das Verhältnis zwischen den starken Raiffeisenbanken und der RLB hat sich jedenfalls seit dem Amtsantritt von Generaldirektor Heinrich Schaller deutlich entspannt. "Man ist nicht immer einer Meinung. Aber es gibt eine gute Zusammenarbeit", sagt Ahammer, der auch im RLB-Aufsichtsrat sitzt. Und der Innviertler Rudolf Bauer ergänzt: "Während früher bisweilen der Eindruck herrschte, der Ober redet mit dem Unter, ist es heute eine Partnerschaft auf Augenhöhe."

Schaller: 100-Prozent-Formel

Auch Schaller schwärmt von der Zusammenarbeit. Was in der Perspektivengruppe Raiffeisen 2020 erarbeitet wurde, wird umgesetzt, die Verwaltungstätigkeit gebündelt. "Wir arbeiten bei den Firmenkunden zusammen. Letztlich wissen die Kunden, dass 100 Prozent der Eigentümer aus der Region sind, ebenso die Entscheidungsträger. Die Gewinne bleiben zu 100 Prozent in der Region. Das Betriebsergebnis der Raiffeisenbanken hat sich in den vergangenen fünf Jahren um 28 Prozent erhöht." Einlagen und Finanzierungen seien deutlich gesteigert worden. Das sage schon einiges darüber aus, wie der Prozess laufe, sagt Schaller.

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14  Kommentare
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1949wien (4.145 Kommentare)
am 21.07.2018 17:30

...die Kukuruz-Bank kann stolz auf seinen "Club der Milliardäre" sein! Besonders auf so grundehrliche, unschuldige, verhandlungsunfähige, ehemalige "Mitarbeiter" (Tyrannen) wie Scharinger.......

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Grufti2016 (433 Kommentare)
am 21.07.2018 16:55

Die Geldgeilheit der Bank wird auch vor den eigenen Mitarbeitern keinen halt machen. Sie werden bald mit grosser Angst leben. Juhu

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zeissi65 (464 Kommentare)
am 21.07.2018 14:15

Und da können SIE plötzlich wieder rechnen 28% und und,beim Sparer sinds 0,01% und die Finanz nascht auch noch mit?? Dies ist ein rechtlich gedeckter Betrug an allen Kunden:Das Wort Bangster kommt nicht von ungefähr. _ Milliarden,Milliarden

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( Kommentare)
am 21.07.2018 11:59

...die macht der mafia !!!

..."denn in wirklichkeit sind die banken eine riesige mafia, die die ganze welt mit ihren produkten vergiftet haben" !!!

...und alle sind dabei !!!

..."in österreich ist es die große raiffeisen-bank die dabei ist" !!!

(jörg haider)

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 21.07.2018 11:45

Man mag ihn oder, wie ich,. gar nicht: Im Gegensatz zu allen den diversen Banken unter roter Beherrschung von der Konsum-Bank, der Bawag, der ehemaligen staatlichen Länderbank, Wiener Zentralsparkasse usw. die allesamt "verschwunden" und verwirtschaftetet wurden haben die schwarzen Raffeisenbankster listig alle Fährnisse - auch des Größenwahns - gut überstanden.
Dass in dem Komplex eh niemand "von außen", auch nicht eine Bankenaufsicht wirklich durchsehen kann oder will, Stichwort: KLumpenrisiko, , gehört dazu. Da helfen wohl die 100+ Millionen an Inseraten- und Werbefernseh-Ausgaben wohltätig mit. grinsen

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 21.07.2018 11:52

Heute ist der "Milliarden-Luigi" Ludwig Staringer - Kartenkumpane des Mitterlehner - auch bei den Schwarzen nicht mehr ganz so gut gelitten, aber: Wie der die Raffeisernen bei der Privatisierung der voestalpine ins Spiel samt Kollegen in Linz, gebracht hatte - heute ist der damalige Deal Milliarden Euro wert! Auch in der Bilanz. Zur gleichen Zeit - net lachen - hat die rote Bawag die Vermögen des ÖGB-Streikfonds - in der Karibik versenkt. Wenn's halt stimmt, was da eine sehr schlichte Richeterin beim Elsner-Prozess halt glauben wollte....

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getroffener (528 Kommentare)
am 21.07.2018 10:02

Und den durch Investitionskrediten bei den Raibas verschuldeten EU-weit kaputt gemachten Bauern wird der lw. Grund abgenommen, von den Raiba-Bauentwicklungsgesellschaften teuerst weiterverscherbelt, nachdem die Gründe von den regionalen Gemeinderäten zuvor noch im nächtlichen Überraschungsangriff auf teuerste Baugründe umgewidmet wurden. Die Bauern bleiben verschuldet dahinter gelassen. Friedrich Wilhelm Raiffeisen rotiert in seinem GenossenschaftsGRAB.

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hinterste (344 Kommentare)
am 21.07.2018 10:14

Bessser kann man's nicht beschreiben. Gerade Sierning ist hier als "unrühmliches Beispiel" in Sachen Baugrundspekulationen anzuführen. Stichwort "Staffelmayrgründe" und ähnliche.

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 21.07.2018 12:45

Da haben Sie aber gut beobachtet. Sie treffen den Nagel auf den Kopf. So passiert in Salzburg. Da wurde eine Konservenfabrik billigst übernommen(Zuerst geschäflich als Konkurrent ruiniert), Jetzt stehen Dutzende teure Wohnhäuser auf dem Areal der ehemaligen Fabrik am Wallersee.

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( Kommentare)
am 22.07.2018 10:33

besser kann man es nicht beschreiben.Im beschaulichen Waizenkirchen grad wieder passiert mit dem Segen des schwarz dominierten Gemeinderates.Landwirtschaftliche Fläche in einer Überraschungsaktion zu wertvollen Bauland umgewidmet.
Und die Realtreuhand verkauft die teuren Grundstücke.Passt doch oder ???

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jago (57.723 Kommentare)
am 21.07.2018 09:44

> "Während früher bisweilen der Eindruck herrschte, der Ober redet
> mit dem Unter, ist es heute eine Partnerschaft auf Augenhöhe."


Früher ... hat es allerdings auch "andere" gegeben, die das Anhimmeln zum Prinzip gemacht haben und ihren Kollegen das Leben sehr schwer. Sonst wärs ja nicht passiert.

Leithammeln können keine werden ohne Nützliche Idioten.

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u25 (4.941 Kommentare)
am 21.07.2018 08:38

In 25 Jahren eine kommt eher hin

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paulpeter (771 Kommentare)
am 21.07.2018 07:16

Mit mir verdienens eh nix mehr, habe mir schon eine andere gesucht, die Spesen waren sehr hoch! Genug Auswahl zu Verfügung!

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strasi (4.410 Kommentare)
am 21.07.2018 23:02

Beipflichten!!
Raika sind die größten Erfinder von Spesen, Gebühren, Aufschlägen,
Sollzinsen. Aber dafür zahlen sie wenig bis keine Zinsen.

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