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Als die Polytec AG kurz vor dem Abgrund stand

Von Dietmar Mascher, 12. September 2018, 00:04 Uhr
Als die Polytec AG kurz vor dem Abgrund stand
Friedrich Huemer: Der Polytec-Gründer zieht sich heuer zurück. Bild: Krügl

HÖRSCHING. Lehman: Mit einer Milliardenübernahme hat sich Friedrich Huemer 2008 fast übernommen.

Den 28. August und den 15. September 2008 werde er wohl nicht so schnell vergessen, sagt Friedrich Huemer. Zwei Wochen vor der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers hatte der Gründer des Autozulieferers Polytec die größte Firmenübernahme in der Geschichte seines Unternehmens über die Bühne gebracht – und dabei fast sein gesamtes Lebenswerk zerstört.

"Es war der größte Fehler, diesen Urlaub zu stornieren", sagte Huemer einmal über einen geplanten dreiwöchigen USA-Urlaub. Huemer brachte dagegen die Übernahme der deutschen Peguform unter Dach und Fach, sein Firmenreich sollte auf 2,2 Milliarden Euro Umsatz wachsen und sich damit verdoppeln.

Doch die Lehman-Pleite zerstörte jegliche Wachstumsphantasie. "Innerhalb von zwei bis vier Wochen wurde uns klar, dass wir viel stärker von dieser Bankenpleite betroffen sein würden als zunächst angenommen", sagt Huemer.

Das Problem, das Huemer mit der Peguform-Übernahme hatte, war die Art der Zwischenfinanzierung des 220-Millionen-Euro-Geschäfts. Ein Großteil des Kaufpreises war kreditfinanziert. Die Kredite sollten später auf die operativen Gesellschaften der Peguform übergehen, so dass die Polytec Holding praktisch wieder schuldenfrei gewesen wäre.

Innerhalb weniger Tage und Wochen brachen jedoch die Aufträge ein, in der Lkw-Sparte etwa verringerte sich der Auftragseingang um 70 Prozent. " Wir hatten damals in deutschen Werken Arbeit für 1000 Leute, aber 2000 Mitarbeiter. Ich habe die Banken darauf hingewiesen, dass wir Insolvenz anmelden hätten müssen, wenn sie ihre Forderungen fällig gestellt hätten. Aber sie waren zunächst sehr vorsichtig", sagt Huemer.

Banken wurden unruhig

Kurze Zeit später wurden die Banken jedoch unruhig. "Sie waren mir zunächst nachgelaufen, um mich ohne Sicherheiten zu finanzieren, plötzlich wollten sie nur noch einen Kopf, den meinen. Es war die tägliche Existenzangst", sagt Huemer, der sogar mit dem Gedanken spielte, alles hinzuwerfen. "Aber das bin ich nicht. Ich muss etwas tun."

Letztlich gelang es, Peguform und Polytec wieder zu teilen. Peguform wanderte zu KTM-Chef Stefan Pierer. Dessen 20 Prozent an der Polytec schnappte sich die RLB Oberösterreich.

Nur eineinhalb Jahre später war die Polytec wieder sicher aufgestellt. Dann gelang es auch, bei den Kunden höhere Preise durchzusetzen. Mit Jahresende übergibt Huemer an seinen Sohn.

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