39 Bewerber für Marketing-Institut
Nachfolger von Gerhard Wührer soll mit 1. Oktober 2019 bestellt werden.
Der Andrang ist groß. 39 Wissenschafter haben sich für die Nachfolge von Gerhard Wührer als Vorstand des Linzer Marketing-Instituts an der Johannes Kepler Universität (JKU) beworben. Wührer wird mit Jahresende emeritiert. Sein Nachfolger beginnt aber erst mit 1. Oktober 2019 seine Tätigkeit. Vorübergehend soll das Institut von einem Gastprofessor geführt werden, der derzeit an einer englischen Universität tätig ist.
Die Nachfolgeregelung will die JKU-Führung um Rektor Meinhard Lukas dem Vernehmen nach dazu nützen, das Marketing-Institut neu auszurichten. Digitales Marketing mit einer starken Praxisausrichtung lautet die Devise. Die Fachhochschulen drohen im deutschsprachigen Raum den Unis den Rang beim Marketing abzulaufen und werden von großen Werbeagenturen auch schon als Kaderschmieden gesehen.
Da müsse die JKU dagegenhalten, die seinerzeit über die Grenzen hinweg einen guten Ruf hatte, als Ernest Kulhavy neue Wege im Bereich der Marketingausbildung beschritt.
Daher spricht sehr viel dafür, dass es bei der Institutsführung zu keiner Besetzung aus dem eigenen Haus kommt. Weder Wührers Stellvertreter Thomas Werani noch ORF-Stiftungsrätin Katharina Hofer dürften zum Zug kommen. Bei Werani könnte auch eine Rolle spielen, dass seine Lehr- und Prüfungstätigkeit nur eine sehr überschaubare Zahl an bedingungslosen Befürwortern gefunden hat. Dagegen haben die praxisorientierten Veranstaltungen von Markus Eiselsberg, der nun auch zum FH-Professor in St. Pölten ernannt wurde, großen Zulauf.
Bei der Schaffung der Business School an der JKU soll das Marketing-Institut neben den BWL-Professoren Robert Breitenecker (Wissenschaftlicher Leiter der Management-Akademie Limak), Elke Schüßler (Institut für Organisation), Wolfgang Güttel (Human Ressource and Change Management), Matthias Fink (Institut für Innovationsmanagement) Teil einer Management-Ausbildung werden, die sich mit der Ausbildung an der Wirtschaftsuniversität Wien messen lassen kann. Kein (Marketing-) Papst, sondern ein Team von guten Professoren soll die Management-Ausbildung tragen. Und der Nachfolger Wührers soll Teil dieses Teams sein.
Eine Eigenbesetzung - quasi aus dem eigenen Stall - wäre reputationstechnisch eine Lachnummer. Ist überhaupt kaum zu glauben, dass man im 21. Jahrhundert noch an Eigenbesetzungen denkt.