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Volkswagen spielt bei Entschädigung für Dieselfahrer offenbar auf Zeit

Von Hermann Neumüller, 02. März 2019, 00:04 Uhr
Volkswagen spielt bei Entschädigung für Dieselfahrer offenbar auf Zeit
Geschädigte und ihre Rechtsvertreter: Thomas Hirmke, Ulrike Wolf, Josef Lachberger, Michael Poduschka, Franz Asböck

WELS. Schadenersatz-Prozess begann gestern in Wels mit juristischem Geplänkel.

Ist das Landesgericht Wels überhaupt zuständig? Falls ja, muss dann ein Einzelrichter oder ein Richtersenat über den Schadenersatz für VW-Diesel-Fahrer entscheiden? Das waren die zwei Fragen, um die es am Freitag beim Start des Schadenersatz-Prozesses am Landesgericht Wels ging.

Rund 30 von 515 VW-Diesel-Fahrern, für die der Verein für Konsumenteninformation (VKI) diesen Prozess führt, hatten sich wohl etwas mehr erwartet. Schließlich sitzt die Frustration bei den VW-Fahrern tief. "Es ist einfach eine Sauerei, was da passiert. In den USA zahlt Volkswagen, und bei uns in Europa schrauben sie sich", sagte ein anwesender VW-Fahrer, der seinen Namen nicht in der Zeitung sehen will.

Nicht nur in Wels folgt Volkswagen dieser Taktik. Bei allen bisherigen Verfahren in Österreich bezweifelt der Weltkonzern die "internationale Zuständigkeit" der Gerichte. Und obwohl es schon eine Reihe von Entscheidungen gibt, was die Zuständigkeit angeht, wiederholt sich dieses Spiel immer wieder.

Bevor es bei den Prozessen um die Sache selbst gehen wird, dürften noch einige Monate ins Land gehen, erwartet der Linzer Anwalt Michael Poduschka, der die geschädigten VW-Fahrer im Auftrag des VKI in Wels vertritt.

Insgesamt seien es 9872 Fahrzeughalter, die vom VKI österreichweit vertreten werden, sagte Thomas Hirmke von der VKI-Rechtsabteilung im OÖN-Gespräch. Eine Prognose darüber, ob und wann die geschädigten VW-Fahrer mit einer Entschädigung rechnen können, wagen Hirmke und seine VKI-Kollegin Ulrike Wolf nicht.

Franz Asböck, pensionierter Lkw-Fahrer aus Schwertberg, ist einer der mutmaßlich Geschädigten. Er ließ, wie von VW vorgeschlagen, ein Software-Update bei seinem VW Tiguan machen. Das Ergebnis fasst er so zusammen: "mehr Verbrauch, weniger Leistung". Er könne das auch belegen. Als früherer Lkw-Fahrer sei er es gewohnt, den Spritverbrauch zu dokumentieren. "Seit dem Update braucht der Wagen mindestens einen halben Liter mehr."

Noch schlimmer erwischte es Josef Lachberger aus Stadl-Paura. Sein Skoda Superb war nach dem Software-Update so leistungsschwach, dass er kaum noch seinen Autoanhänger ziehen konnte. Außerdem verbrauche der Wagen deutlich mehr Sprit. Nach gut einer Stunde war die gestrige Tagsatzung am Landesgericht Wels vorbei. Eine Entscheidung über Zuständigkeit und Senatsbesetzung werde schriftlich erfolgen, sagte Richterin Sylvia Eichinger.

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Hermann Neumüller
Redakteur Wirtschaft
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2  Kommentare
2  Kommentare
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Fettfrei (1.794 Kommentare)
am 02.03.2019 15:07

In USA zahlte VAG immense Menge an Geld um die Geschädigten zu entschädigen, in Europa bekamen sie Alibi Updates und die Politik und Automobilklubs sahen dabei tatenlos zu. Volkswagen schreibt dennoch hohe Verkauszahlen und Gewinne. Der Mensch will angeblich betrogen werden!

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transalp (10.022 Kommentare)
am 02.03.2019 12:36

Seid vielen Jahren fahre ich AUDI und zuvor andere Fahrzeuge aus dem VW- Konzern.
.
Nun erwäge auch ich,unser nächstes Fahrzeug NICHT mehr aus diesem Verein zu beziehen!
Andere Hersteller sind gewiss auch keine "Engel", was aber VW da in den letzten Jahren leistete ist ganz und gar nicht in Ordnung!

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