Gewerbe und Handwerk: Gute Stimmung und volle Auftragsbücher
LINZ/WIEN. Nach einem guten Wirtschaftsjahr 2018 freuen sich die heimischen Handwerks- und Gewerbebetriebe auf 2019. Die Stimmung ist durchwegs positiv, die Auftragsbücher großteils voll.
Aufholbedarf gebe es bei der Digitalisierung, hieß es gestern bei einer Pressekonferenz der Österreichischen Wirtschaftskammer (WKO).
"Es herrscht Hochstimmung. Bei uns läuft es sehr gut", sagt Gerhard Spitzbart von der Tischlerei SFK aus Kirchham. Er spricht aus, was die WKO mit Zahlen belegt hat. Aus 2018 sind drei Quartale abgerechnet. In absoluten Zahlen konnten die Betriebe eine Milliarde Euro (plus 1,1 Prozent) mehr umsetzen.
Solide Zahlen
Bei den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres um 7,4 Prozent gestiegen. "Das sind solide Auslastungszahlen", sagte Christina Enichlmair von der KMU-Forschung Austria.
Für das vierte Quartal und für 2019 erwartet die WKO ein leichtes Abflachen des Wirtschaftswachstums in Österreich, sagte WKO-Spartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster. 74 Prozent der Betriebe sehen aber keine Veränderung bei den Umsätzen (Vorjahr: 70 Prozent).
"Nach dem außergewöhnlichen Jahr 2018 liegen wir noch im positiven Bereich. Die Stimmung in unseren 42.000 Gewerbe- und Handwerksbetrieben ist gut, die Geschäftslage zufriedenstellend", sagt der oberösterreichische WK-Spartenobmann Michael Pecherstorfer. Die Stimmung ist spürbar weniger optimistisch in Oberösterreich. "Die Zeit der Hochkonjunktur scheint vorbei", kommentierte Pecherstorfer die Konjunkturabschwächung.
Entlastung bei Steuern
Er fordert Anreize und Impulse. Vor dem Hintergrund der angekündigten Reform des Steuersystems stehen für Pecherstorfer "Vereinfachungen und Entlastungen bei Steuern, Abgaben und Bürokratie ganz oben auf der Prioritätenliste". Ziel müsse für Unternehmer und Arbeitnehmer gleichermaßen mehr Netto vom Brutto sein.
"Zukunftsthema ist österreichweit die Digitalisierung", sagt Renate Scheichelbauer-Schuster. Die Beschäftigung der Unternehmen mit digitalen Themen entscheide maßgeblich über eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Jeder siebte Betrieb sieht "Digitale Präsenz" im Netz als Top-Chance. Bis 2020 sollen alle Betriebe digital präsent sein, wünscht sich Scheichelbauer-Schuster. In Oberösterreich haben bereits fast alle Betriebe eine Homepage, sagt Pecherstorfer. "Was wir brauchen ist dringend der Breitbandausbau." (kran)
AUA: Nächste KV-Verhandlungsrunde am Mittwoch geplant
Podcast "Geld und Leben": Was haben gefährliche Liebschaften mit den Börsen zu tun, Frau Rosen?
Betriebe sollten "ihre Chance in China nutzen"
Immobilienkredite: Viele Anzeigen, WKStA ermittelt
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.