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Tesla kündigt tausende Mitarbeiter

13. Juni 2018, 10:20 Uhr
Verkauf des Hoffnungsmodells Model 3
AFP PHOTO / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / SCOTT OLSON

PALO ALTO. Druck auf Firmengründer Elon Musk wird größer

Elon Musk hat mit dem holprigen Produktionsstart von Teslas Hoffnungsträger Model 3 alle Hände voll zu tun, dennoch will sich der umtriebige Unternehmer von neun Prozent seiner Belegschaft trennen.  Die Entscheidung sei "schwierig, aber notwendig", heißt es in einem E-Mail an die Mitarbeiter, das Musk am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter teilte. Es gebe die "Notwendigkeit, Kosten zu senken und profitabel zu werden".

Noch in dieser Woche würden die Mitarbeiter informiert, deren Stellen gestrichen werden. Wie viele Kündigungen es konkret gibt, ist nicht ganz klar. Aus dem jüngsten Jahresbericht von Tesla geht hervor, dass das Unternehmen Ende 2017 rund 37.500 Mitarbeiter hatte. Damit wären weit über 3000 Jobs betroffen. Angesichts der rasanten Expansion und der Einstellungsoffensive im Zusammenhang mit dem Model 3 dürfte die Beschäftigung heuer jedoch noch kräftig gestiegen sein, so dass es auch um deutlich mehr Stellen gehen könnte.

Laut Musk betreffen die Kündigungen insbesondere doppelt besetzte und überflüssig gewordene Jobs, die während des rasanten Wachstums der vergangenen Jahre entstanden seien. Stellen in der Produktion würden nicht gestrichen, die Fertigung des Model 3 bleibe unberührt. Der Tech-Milliardär sagt zudem, dass Gewinn für ihn und Tesla keine Motivation sei. Aber ohne gehe es langfristig eben auch nicht: "Wir werden unsere Mission niemals erfüllen können, wenn wir nicht irgendwann demonstrieren, dass wir dauerhaft profitabel sein können".

Mit seiner Mission - "den Wandel der Welt zu nachhaltiger, sauberer Energie beschleunigen" - wurde Musk zum Fahnenträger der Elektromobilität und gewann viele Anhänger. Doch letztlich muss bei Tesla auch die Wirtschaftlichkeit stimmen, denn finanzieren tun das Unternehmen die Aktionäre. Die Firma aber verdient bisher, von einzelnen Quartalen abgesehen, kein Geld. In der fast 15-jährigen Tesla-Geschichte wurde noch kein einziger Jahresgewinn gemacht. "Das ist ein zulässiger und fairer Kritikpunkt", gibt Musk jetzt zu.

Zuletzt immer höhere Verluste

In den vergangenen zwei Jahren bezahlte Tesla sein rasantes Wachstum mit immer größeren Verlusten. 2017 stand unter dem Strich ein Minus von fast zwei Milliarden Dollar. Die Firma investierte massiv, um mit ihrem ersten günstigeren Auto, dem Model 3, den Sprung von der Luxusnische in den Massenmarkt in die Wege zu leiten. Attraktive und erschwingliche E-Autos für die breite Bevölkerung waren von Anfang an fester Bestandteil von Musks Masterplan - die Masse soll das Geschäft trotz relativ geringer Gewinnspannen irgendwann profitabel machen.

Doch ausgerechnet beim Hoffnungsträger Model 3 misslang der Start gründlich - die Produktion kam bisher trotz riesigen Aufwands nur langsam voran. Bis Ende Juni will Tesla pro Woche 5000 Stück herstellen, dieses Ziel hätte eigentlich schon Ende 2017 erreicht sein sollen. Zuletzt lag die wöchentliche Produktion bei rund 3500 Model 3. In den vergangenen Monaten stieg der Druck auf Musk beträchtlich. Doch der Tesla-Chef tat wenig, um Bedenken zu zerstreuen. Im Gegenteil: Musk wirkte teilweise ungewohnt dünnhäutig und reagierte auf Kritik mitunter so unsouverän, dass selbst an der Wall Street Sorgen aufkamen und die Aktie zeitweise deutlich litt.

Es ist zu früh, um sagen zu können, ob Tesla sich mit dem Model 3 übernommen hat. Gelingt es Musk, die Startschwierigkeiten zu beheben und die Produktion kräftig hochzufahren, kann das Großprojekt mit Verzögerung durchaus noch der ersehnte Erfolg werden. Doch die vielen Kündigungen - ausgerechnet zu diesem kritischen Zeitpunkt - zeigen wohl, wie groß der Druck inzwischen ist. Musk hat nicht nur beim Model 3 viel versprochen - im April kündigte er an, dass Tesla im dritten und vierten Quartal Gewinn machen wird. Analysten sehen indes eher Kapitalbedarf, das weist der Tesla-Chef aber energisch zurück.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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( Kommentare)
am 15.06.2018 00:20

Das sind gute Nachrichten. Die Gigafactory kommt in die Gänge.

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am 13.06.2018 20:31

Außer einer großen Klappe hat Elon Musk wenig drauf. Der glaubt doch nicht im Ernst, dass er die großen Hersteller vorführen kann.
Die großen Batterieautos sind ohnehin ein Irrweg, weil in ihren Akkus viel zu wenig Energie ist. Eine Taurus-Lok fährt deshalb auch nicht mit Batterien sondern mit Strom aus der Oberleitung.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 13.06.2018 18:12

Die Blase ist bald am platzen und die Anzahler für das angebliche Volk-Wunder-EAuto schauen bald durch die Finger.

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am 13.06.2018 17:17

Die schillernde E- Mobilitäts- Seifenblase
ist geplatzt !
Am Ende haben die Fachleute vielleicht doch Recht,
daß wenn man über 4 Ecken (Erzeugung- Transport- Transformieren-Speichern- Verbrauch) Wirkungsgradverluste hat,
es zu keiner positiven Energiebilanz kommen kann.

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am 13.06.2018 16:34

Make America great again...

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am 13.06.2018 15:46

Der bisher auf Erdöl basierende Motortyp als Zündmotor (Benzin) oder Selbstzünder (Diesel) ist halt nicht so auf Effektivität aufgebaut, wie es die neue Elektromotorisierung ist. Da kommen schnell wieder neue Formen der Energiespeicherung dazu, die Rückgewinnung von Bremsenergie beruht auf immer wieder neuen Technologien, Hundert Jahre nach der Motorisierung, da hat sich der technologische Fortschritt vertausendfacht und da baust du heute nur mehr das technologisch morgen schon veraltete Modell.

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 13.06.2018 12:04

wie kann das sein? in der zukunftsorientierten
E-Mobilität ! Ist dies der propagierte Wirtschaftsaufschwung ?

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