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Niedrigzinsen verschaffen Österreich großen Handlungsspielraum

12. Jänner 2018, 00:04 Uhr

WIEN. Noch nie hat Österreich den Schuldenberg so günstig finanziert: 2,47 Prozent Zinsen.

Erstmals unter die Marke von 2,5 Prozent rutschten die Zinsen für Österreichs Staatsschulden im Vorjahr. Der effektive Zinssatz liegt bei 2,47 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Ersten Republik. "Österreich hat sich in seiner Geschichte noch nie so günstig finanziert, trotz steigender Finanzschulden", sagte der Chef der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), Markus Stix, bei einem Pressegespräch im Wiener Klub der Wirtschaftspublizisten.

Durch die niedrigen Zinsen hat sich Österreich seit 2009 rund 60 Milliarden Euro an Zinszahlungen erspart, gemessen am durchschnittlichen Zinsniveau vor der Finanzkrise. Das schafft "viel Spielraum für die öffentlichen Haushalte", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Fiskalrates, Markus Marterbauer. Er warnte aber davor, das Geld, weil es so günstig ist, beim Fenster hinauszuwerfen: "Jetzt ist die beste Voraussetzung für langfristige Investments in die Infrastruktur."

Der Ökonom meint damit den Umbau des Energiesystems auf erneuerbare Energieträger, die Digitalisierung durch Investitionen in Breitband und Mobilfunk der nächsten Generation sowie auch Investitionen in ein zukunftsorientiertes Schul- und Weiterbildungssystem.

100-jährige Anleihe hilft sehr

Die Zinsleistung für den staatlichen Schuldenberg von 211 Milliarden Euro betrug in absoluten Zahlen im vergangenen Jahr 5,41 Milliarden Euro – das sind 588 Euro pro Österreicher.

Dass das nicht mehr ist, daran hat die im Herbst begebene 100-jährige Staatsanleihe einen maßgeblichen Anteil. Damit holt sich der Staat für die nächsten 100 Jahre 3,5 Milliarden Euro zum Fixzins von 2,11 Prozent. "Das ist gut für die nachfolgenden Generationen", sagte Stix. Die Anleihe war die größte Transaktion in der Geschichte der Bundesfinanzierungsagentur. "Elf Milliarden Euro Angebote binnen eineinhalb Stunden im Buch stehen zu haben – das haben wir noch nie gesehen", erinnert sich Stix an die denkwürdige Stunde, in der er noch um eine Aufstockung des Volumens um rund zwei Milliarden Euro mit dem Finanzminister feilschte. Er sei selbst überrascht gewesen von der "extrem großen Nachfrage". Daran sehe man, dass die "etwas angeknackste Reputation Österreichs" auf den Finanzmärkten (Hypo-Alpe-Adria-Skandal/Heta; geringes Wirtschaftswachstum) "wieder hergestellt" sei.

Für 2018 geht Stix von einem um ein Viertel niedrigeren Finanzierungsvolumen in Höhe von 27 bis 30 Milliarden Euro aus. Das hänge vor allem vom Bundesbudget ab, das bis Mitte März stehen soll. Eine 100-jährige Anleihe werde wohl nicht mehr aufgelegt werden. Mit ein bis zwei neuen Bundesanleihen (vermutlich zehn Jahre Laufzeit) und der Ausweitung bestehender Anleihen rechnet Stix aber. (uru)

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1  Kommentar
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FranziGut (445 Kommentare)
am 12.01.2018 11:50

Warum wird mit oder ohne Hypo-Alpe-Adria-Skandal immer mehr ausgegeben als eingenommen? Verantwortungsvolle Menschen würden die Einsparungen bei den Zinsen zur Reduzierung des jährlichen Defizites nutzen.

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