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Decathlon stapelt zum Start in Österreich vorerst noch tief

Von (rom), 21. August 2018, 00:04 Uhr
Decathlon stapelt zum Start in Österreich vorerst noch tief
Gábor Pósfai (li.), Chef von Decathlon Österreich, und Mario Kramer, Standortleiter in Vösendorf Bild: Decathlon Austria/APA-Fotoservic

WIEN. Sporthandel: Franzosen wollen mit Eigenmarken und niedrigen Preisen punkten – Drei Millionen Euro in erste Filiale investiert

Ausländische Sporthandelsketten haben Gefallen am österreichischen Markt gefunden: Nach dem Start des norwegischen Unternehmens XXL im Vorjahr wagt sich nun auch einer der umsatzstärksten Sporthändler auf heimisches Terrain. Die französische Kette Decathlon sperrt morgen, Mittwoch, ihre erste Österreich-Filiale im SCS-Park in Vösendorf auf.

"Wir sind sehr froh, endlich auch in einem der sportlichsten Länder der Welt vertreten zu sein", sagte Gábor Pósfai gestern bei einer Pressekonferenz. Der Ungar verantwortet das Österreich-Geschäft, Standortleiter in Vösendorf ist der Niederländer Mario Kramer. Drei Millionen Euro wurden investiert, auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern werden 8100 Artikel angeboten. Zu Beginn sind es 70 Mitarbeiter.

Sowohl Pósfai als auch Kramer schrauben die Erwartungen Decathlons an den österreichischen Markt herunter. "Es wird schwierig, in zwei oder drei Jahren Marktführer zu werden. Unser Ziel fürs Erste ist, bekannt zu werden", sagt Pósfai. Klappen soll das mit einem international bewährten Konzept: niedrige Preise und ein hoher Anteil an Eigenmarken. Decathlon stellt 85 Prozent seiner Produkte selbst her und kann so die Preise drücken.

"Wir haben von der Produktion über die Logistik bis zum Vertrieb alles in einer Hand", sagt Pósfai. Die geringen Margen bereiten dem Geschäftsführer keine Kopfzerbrechen: "Bei uns wird es jedoch keine Rabattaktionen geben."

Dafür wollen die Franzosen anderweitig punkten, etwa mit einem Click-und-Collect-System. Dieses soll Kunden ermöglichen, Produkte online zu bestellen, sie in die Filiale liefern zu lassen und vor Ort zu testen. Das Konzept habe sich in anderen Ländern bewährt, sagt Pósfai, der zuvor Decathlon in Ungarn leitete. Zusätzlich gibt es digitale Umkleidekabinen, in denen Sportbegeisterte Produkte scannen und Bewertungen lesen können.

Derzeit nur ein Standort

Das Geschäft in Niederösterreich wird das vorerst einzige in Österreich bleiben. Gespräche mit Verantwortlichen in anderen Städten laufen aber bereits: "Es ist kein Geheimnis, dass die Landeshauptstädte am interessantesten sind." Der Ausbau weiterer Filialen hänge auch vom Erfolg der ersten ab.

Österreichs Markt sei schon länger auf dem Radar von Decathlon gewesen, strikte Vorgaben der Konzernmutter hätten aber einen früheren Eintritt erschwert. Pósfai: "Mittlerweile ist Decathlon in jedem Land eigenständig." 

 

Das ist Decathlon

1976 wurde Decathlon (zu Deutsch: Zehnkampf) in Frankreich gegründet. Mit elf Milliarden Euro Umsatz und 75.000 Mitarbeitern ist das Unternehmen heute einer der weltweit größten Sportartikelhändler. Online und offline werden mehr als 35.000 Artikel vertrieben.

In 46 Ländern gibt es 1406 Filialen. Österreich war bisher einer der wenigen weißen Flecken Decathlons in Europa.

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