Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Saudi-Arabien: Die eigene Frau per App überwachen

Von Michael Wrase, 18. Februar 2019, 00:04 Uhr
Saudi-Arabien: Die eigene Frau per App überwachen
Frauen auch im Auto überwacht Bild: Reuters

RIAD. Empörung über Apple- und Google-Angebot.

"Unsere App wurde unter besonderer Berücksichtigung der Sicherheit und des Datenschutzes entwickelt und ermöglicht Ihnen, die Profile Ihrer Familienmitglieder oder Angestellten sicher zu überprüfen", preist die offizielle Google-Play-Webseite die "Absher"-App der saudischen Regierung.

Dass man mit der App nicht nur Strafzettel und Parkgebühren bequem bezahlen oder seinen Führerschein verlängern, sondern auch die Reiseaktivitäten der eigenen Frauen und Töchter überwachen kann, wird verschwiegen.

Der besorgte Mann erhält sogar einen akustischen SMS-Alarm in Echtzeit, sollten die Familienmitglieder es wagen, in ein Flugzeug einzusteigen oder eigenmächtig die Landesgrenze zu überqueren. Mit einem einfachen "Klick" kann "er" dann die Polizei verständigen und die unfolgsame Frau oder Tochter festnehmen lassen.

Schließlich ist es in Saudi-Arabien noch immer der Mann, der entscheidet, ob "sie" verreisen, arbeiten oder zum Arzt gehen darf. Die Frau muss sich fügen. Mit der "Absher"-App werden Alleingänge nahezu unmöglich gemacht. Das sei für die Frauen "erniedrigend, kränkend und beschämend", empört sich Rotha Begum von Human Rights Watch, die Apple und Google vorwirft, "Bedrohungen und Belästigungen saudischer Frauen zu erleichtern". Es sei eine Tragödie, dass auf "den technologisch fortschrittlichsten Plattformen der Welt die archaischste Form von Frauenfeindlichkeit ermöglicht werde", kritisierte die saudische Frauenrechtlerin Yasmine Mohammed die mehr als zehn Millionen Mal heruntergeladene App.

Apple: Noch nie davon gehört

In einem Brief an Apple-CEO Tim Cook und Google-CEO Sundar Pichai setzte sich US-Senator Ron Wyden dafür ein, die "erniedrigende App" aus ihren Stores zu entfernen. US-Konzerne, betonte er, dürften das Patriarchat weder ermöglichen noch erleichtern. Cook will von der App noch nichts gehört haben. Er werde aber die gegen seine Firma gerichteten Anschuldigungen prüfen und gegebenenfalls handeln, versprach er. Google hat sich bisher noch nicht geäußert.

mehr aus Weltspiegel

Tausende Evakuierungen nach Vulkanausbrüchen

Emirate: Straßen in Dubai überschwemmt, schwerster Regen seit 1949

Tupolew-Bomber stürzte in Russland ab - Piloten mit Schleudersitz ausgestiegen

Mehrere Verletzte bei Unglück auf Capri-Fähre

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
reibungslos (14.459 Kommentare)
am 18.02.2019 10:34

Das Perverse an der Situation in Saudi Arabien ist ja, dass dieses Land nur dank Technologie aus dem "Land der Freiheit" seine restriktive Gesellschaftsordnung aufbauen konnte und aufrecht erhalten kann.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen