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Schwiegersohn bekommt lebenslang für Mord an Milliardärin

Von nachrichten.at/apa, 18. Oktober 2018, 08:25 Uhr
Helene Pastors Tochter Sylvia Ratkowski bei einem Gerichtstermin. Bild: Boris HORVAT / AFP

AIX-EN-PROVENCE. Es geht um einen Auftragsmord und eine schwerreiche Familie im noblen Fürstentum Monaco. Nach dem Mordanschlag auf die Milliardärin Helene Pastor muss der Schwiegersohn lebenslang in Haft.

Im spektakulären Prozess um den Auftragsmord an der monegassischen Milliardärin Helene Pastor hat ein französisches Gericht den langjährigen Lebensgefährten ihrer Tochter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht in Aix-en-Provence sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass der Schwiegersohn Auftraggeber der Bluttat war. Die 77-jährige Helene Pastor und ihr Chauffeur waren im Mai 2014 in Nizza niedergeschossen worden, beide erlagen später ihren Verletzungen.

Der Beschuldigte, damals polnischer Honorarkonsul in Monaco, hatte über seine Anwälte eingestanden, den Mord an Pastor in Auftrag gegeben zu haben. Eine Verantwortung für den Tod des Chauffeurs hatte er jedoch laut Medien abgelehnt. Anwalt Eric Dupond-Moretti kündigte nach dem Urteil an, in Berufung zu gehen. Pastor wurde früher in Monaco auch die "Vize-Fürstin" genannt, denn ihre Familie hatte über Jahrzehnte ein gigantisches Immobilienimperium aufgebaut.

Fitnesstrainer maßgeblich an Organisation beteiligt

In dem Prozess mussten sich auch neun weitere Angeklagte verantworten. Auch der Schütze und ein Komplize, der mit am Ort der Bluttat war, wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, wie das Gericht mitteilte. Der frühere Sporttrainer des Schwiegersohns, der die Tat nach Überzeugung des Gerichts für ihn einfädelte, erhielt 30 Jahre Haft.

Helene Pastors Tochter fand nach eigenen Angaben später heraus, dass ihr Lebensgefährte üppig vom Geld der Familie profitiert hatte: Von den 9 Millionen Euro, die ihre Mutter ihr in den eineinhalb Jahren vor der Tat gegeben hatte, sollen 7,5 Millionen Euro bei ihm gelandet sein. Aus Sicht der Anklage war Geld das Motiv für den Mordkomplott. Der Schwiegersohn, der angeblich mit eigenen windigen Geschäften finanziell am Abgrund stand, soll auf das Erbe seiner Lebensgefährtin spekuliert haben.

Zu der skrupellosen Bluttat kam es vor einer Klinik in der Riviera-Metropole Nizza. Dort lauerten die zwei Täter der Milliardärin auf, die ihren Sohn Gildo Pallanca-Pastor besucht hatte, der in dem Krankenhaus wegen eines Schlaganfalls behandelt wurde. Der Schütze war mit einem Gewehr bewaffnet. Die Ermittler identifizierten die beiden Tatverdächtigen mit Aufnahmen aus Überwachungskameras, Mobiltelefon-Daten und DNA-Spuren auf Duschgel in einem Hotelzimmer.

Erstes Geständnis widerrufen

Der Schwiegersohn wurde wenige Wochen nach Pastors Tod festgenommen und legte zunächst ein Geständnis ab - nahm es aber kurz darauf wieder zurück. "Ich bin unschuldig", beteuerte er in der örtlichen Zeitung. Im Hinblick auf sein anfängliches Geständnis führte er aus, er habe gelogen, um seiner Frau eine angeblich angedrohte Untersuchungshaft zu ersparen. Zudem berief er sich auf ein Sprachproblem - nämlich dass er das entscheidende Wort ("in Auftrag geben") nicht verstanden habe.

Zu einer weiteren Wende kam es dann am vorletzten Prozesstag. Nachdem der Schwiegersohn bis dahin jede Tatbeteiligung bestritten hatte, räumte er über seine Anwälte ein, den Mord an Pastor in Auftrag gegeben zu haben. Vor dem Urteilsspruch entschuldigte er sich bei seiner Lebensgefährtin und seinen Kindern. Erleichtert zeigt sich nach dem Urteilsspruch der Sohn der toten Milliardärin, Gildo Pallanca-Pastor: "Das ist ein Augenblick, der höchst wichtig für mich ist."

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1  Kommentar
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susisorgenvoll (16.665 Kommentare)
am 18.10.2018 11:36

Was war der Mörder nun: Schwiegersohn oder doch nur Lebensgefährte der Tochter?

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