CIA beschuldigt den Kronprinzen
WASHINGTON. Veranlasste Mohammed bin Salman Jamal Khashoggis Tötung?
US-Präsident Donald Trump schließt sich der Einschätzung seines Geheimdienstes CIA vorerst nicht an, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hinter der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi steckt. Trump nannte diese Schlussfolgerung am Wochenende "sehr voreilig" und erklärte, erst morgen den vollständigen CIA-Bericht zu erhalten.
Es sei aber "möglich", dass der US-Geheimdienst den Kronprinzen beschuldige, so der US-Präsident. Trump ist persönlich mit dem Kronprinzen befreundet und baut seit seinem Amtsantritt die Wirtschaftsbeziehungen mit dem engen US-Verbündeten aus.
Die CIA macht Insidern zufolge Mohammed bin Salman direkt für den Auftrag zum Mord an dem regierungskritischen Journalisten verantwortlich. Khashoggi lebte in den USA und schrieb etwa für die "Washington Post". Er wurde Anfang Oktober im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul getötet. Saudi-Arabien gab die Tötung nach langem Zögern zu, streitet jedoch eine Verwicklung des Kronprinzen in die Tat kategorisch ab.
Die Leiche des saudischen Journalisten könnte nach Einschätzung der türkischen Regierung zerstückelt und in Gepäckstücken außer Landes gebracht worden sein, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar gestern laut dem Sender "CNN Türk". Dabei wäre den Verantwortlichen mit Diplomatenpässen nichts im Weg gestanden. Khashoggis Mörder könnten die Türkei drei bis vier Stunden nach der Tat verlassen haben, so Akar.