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Eine EU-Entscheidung mit Folgen: Google lässt Handy-Hersteller zahlen

Von Thomas Nigl, 20. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Eine EU-Entscheidung mit Folgen: Google lässt Handy-Hersteller zahlen
Entscheidung mit Folgen: Das Android-Maskottchen blickt in eine turbulente Zukunft. Bild: Reuters

Google ändert Android-Geschäftsmodell – Mehr Freiheiten für Smartphone-Anbieter.

Lange ist Google gut mit der Strategie gefahren, den Handy-Herstellern das Android-Betriebssystem und zahlreiche Google-Apps kostenlos zur Verfügung zu stellen. Immerhin konnte sich der US-Konzern als Marktführer vor Apple etablieren. Der Marktanteil von Android-Geräten von mehr als 80 Prozent beim Smartphone-Absatz spricht Bände.

Doch nach jahrelangen Ermittlungen und einer Milliardenstrafe durch die EU im Juli muss Google sein Geschäftsmodell ändern. Da den Herstellern nach Ansicht der EU-Kommission durch Vorgaben bei der Android-Nutzung "rechtswidrige Einschränkungen" auferlegt werden, ist Google zum Handeln gezwungen. Schließlich forderte die Kommission auch konkrete Maßnahmen, die den Vorwurf des unfairen Wettbewerbs ausräumen sollen.

Als Reaktion lässt der IT-Gigant die Hersteller erstmals für Google-Apps Lizenzen bezahlen. Das gilt ab dem 29. Oktober für alle neu gekauften Android-Handys in Europa. Zwar teilt Google die Ansicht der Kommission nicht, ein vor kurzem eingereichter Widerspruch könnte aber durch alle Gerichtsinstanzen gehen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung kann es also noch dauern. Deshalb muss Google die Forderungen schon jetzt umsetzen.

Android bleibt kostenlos

Das Betriebssystem selbst sollen die Hersteller weiterhin kostenlos bekommen, betont Google. In Brüssel wiederum legt man Wert auf die Feststellung, dass es nicht zu den Forderungen der EU-Kommission gehörte, Android-Apps kostenpflichtig zu machen. Es sei die Angelegenheit von Google, wie genau die beanstandeten Wettbewerbsverzerrungen ausgeräumt würden.

Eine Forderung der Kommission betraf hingegen die Bedingungen für die Installation des App Stores. Für dessen Nutzung schrieb Google bisher den Herstellern vor, die Suchmaschine und den Browser von Google auf ihren Geräten vorzuinstallieren. Sie sahen in der Zwangsbündelung der Google-Apps einen Versuch, die Dominanz des Konzerns bei der Internetsuche auf dem PC auf mobile Geräte zu übertragen. Auch das gehört nun der Vergangenheit an: Künftig können Gerätehersteller frei entscheiden, ob sie ihre Smartphones mit oder ohne diese Komponenten ausliefern.

Steigen die Handy-Preise?

Die Folgen von Googles Strategiewechsel sind derzeit zwar noch nicht wirklich absehbar. Eine gute Nachricht für Android-Nutzer ist jedenfalls die Tatsache, dass Anbieter wie beispielsweise Samsung nun Android-Smartphones ohne Google-Apps anbieten können.

Daraus ergibt sich jedenfalls eine Chance: Die Handy-Anbieter sind nun nicht mehr so streng an Google gebunden und können ihre eigenen Apps – theoretisch sogar ihre eigenen App Stores – besser in Stellung bringen. Auch für Drittanbieter wird es einfacher, den Konkurrenzkampf mit dem Play Store aufzunehmen.

Kunden könnten auch davon profitieren, dass die Hersteller ihren Fokus auf die Entwicklung von Geräten legen, die auch ohne Google auskommen. Bisher wurden solche "Spezialanfertigungen" fast ausschließlich für den chinesischen Markt entwickelt. Nun sind solche Geräte auch für Europa interessant geworden.

Auch jenen Drittherstellern, die gleichzeitig von Google lizenzierte Android-Geräte sowie solche mit abgewandelten Android-Versionen ("Android-Fork") ausliefern möchten, dürfte die Entscheidung von Google gelegen kommen. Bisher mussten sie sich verpflichten, keine Android-Abwandlungen zu verkaufen, wenn sie Google-Apps auf ihren Geräten haben wollten. Auch darin sah die Kommission unfairen Wettbewerb. Amazon hat das vor einigen Jahren bereits mit FireOS vorgemacht. Nun könnten weitere ähnliche Projekte folgen.

Dass das neue Bezahlmodell die Preise für Android-Smartphones steigen lässt, ist aus derzeitiger Sicht eher unwahrscheinlich. Wie hoch die neuen Lizenzgebühren für die Hersteller ausfallen werden, ist nicht bekannt. Hier dürfte das Interesse von Google, die eigenen Apps auch weiter unter das Volk zu bringen, eher für eine bescheidene Summe sprechen.

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