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Mamma Mia! Singen macht uns glücklich

Von Barbara Rohrhofer und Claudia Riedler, 11. August 2018, 00:04 Uhr
Mamma Mia! Singen macht uns glücklich
Bild: Jonathan Prime

In den heimischen Kinos läuft aktuell der zweite Teil des ABBA-Musicals "Mamma Mia" mit vielen bekannten Hits. Von Jung bis Alt – die Gute-Laune-Lieder kann fast jeder mitsingen. Das macht glücklich und ist gesund.

"You are the dancing queen", "Waterloo" oder "I have a dream" trällern derzeit viele. Vor allem jene, die den aktuellen ABBA-Film "Mamma Mia. Here we go again!" im Kino gesehen haben. Die Musik macht gute Laune, egal ob man jetzt richtig singt oder nicht.

Ramona Fischer, Stimmtrainerin aus Linz, lehrt Unbegabte das Singen – und sogar das Jodeln. Wer reden könne, der sei auch in der Lage zu singen, sagt sie. "Schließlich haben wir ein ganzes Tonstudio in uns." Es müssten auch nicht alle Opernsänger oder Rockstars werden. Vielmehr geht es für Fischer um das Singen im Alltag.

Sie selbst begann damit auf den Straßen von Linz. "Das war in den 70er Jahren. Mit Gitarre, Flöte und meiner Stimme war ich sehr erfolgreich. Es war lustvoll und echt toll", schwärmt sie. Dann startete sie eine Ausbildung zur klassischen Sängerin und war schnell frustriert. "Da ging es nur um Leistung, nicht um die Persönlichkeit. Jedes Lied und jeder Ton musste auf eine ganz bestimmte Art klingen", berichtet Fischer.

Nach vier Jahren brach sie das Studium ab und suchte einen anderen Zugang. Eine Möglichkeit, leistungsfrei zu singen. Die Linzerin entdeckte eine Form der Körperarbeit (Skan) für sich und gibt ihre Stimmerfahrungen jetzt in Kursen weiter (www.diestimmwerstatt.net). "Ich arbeite mit der Stimme und mit dem Ausdruck. Das sind Schwingungen, die auch meine Stimmung beeinflussen, und weil ich diese selbst produziere, ist die Wirkung besonders stark", erklärt sie. Tiefe Töne sind eher sanft und beruhigen, hohe Töne aktivieren. Beim stressfreien Singen werden zudem viele Glückshormone ausgeschüttet.

Und Singen aktiviert die Atmung, die viel tiefer wird. Dadurch entspannt man sich. Man kommt in Kontakt mit sich selbst und kann die eigene Stimmung wahrnehmen. Das belebt, beglückt und macht auch ruhig.

Gemeinsam ist’s am schönsten

Manche singen unter der Dusche, andere beim Kochen. "Am schönsten ist es aber, wenn man miteinander singt. Weil man etwas schafft, es entstehen Klanggebilde. Und man muss aufeinander hören. Das ist ein sehr schöpferischer und kreativer Moment", sagt die Stimmtrainerin. Die Lieder von ABBA aus dem Musical "Mamma Mia" seien dabei sehr anspruchsvoll. "Sie sprühen aber nur so vor Lebensfreude und Leichtigkeit. Und man kennt die Melodien, das berührt uns", sagt Stimmtrainerin Fischer und erklärt, dass die Musik, die einem gefällt, viel mit der eigenen Prägung zu tun hat. Wenn in der Familie viel gesungen wurde, sei das positiv. "Um das Singen beglückend zu erleben, muss es etwas mit mir zu tun haben, es muss etwas anklingen in mir." Es gebe nämlich auch ein Singen, das beschämend und stressig ist, weiß Fischer. "Wenn man zum Beispiel vorsingen soll in der Schule und denkt, man kann es nicht."

Wenn zu ihr Menschen kommen, die glauben, nicht singen zu können, fragt sie nach: Woher kommt das? Wer hat dir das gesagt? Meist stecken schlechte Erfahrungen oder ein einfach dahingesagter Satz eines Lehrers dahinter. "In meinen Kursen können alle ihre Stimme wieder spielerisch entdecken und einfach singen." Je sicherer man wird, umso mehr Lust, sich zu zeigen, hat man, weiß Fischer aus Erfahrung. Denn wer singe, wolle schließlich auch gehört werden!

Sogar Pierce Brosnan singt

Das trifft auch auf Hollywood-Schauspieler und Ex-James-Bond Pierce Brosnan zu, der in "Mamma Mia" das tut, was er eigentlich nicht so gut kann: singen. Während ihm im ersten Teil im Tonstudio die Knie vor Aufregung zitterten, nahm er seinen Gesangspart in Teil zwei "strahlend und selbstbewusst an", sagt er. Der Film feiere das Leben, die Liebe und die Familie. "Und ich glaube, die Welt ist bereit, mich noch einmal singen zu hören."

Singen ist Vorsorgemedizin

Was den wenigsten von uns bewusst ist: Singen ist echte Vorsorgemedizin. "Beim Singen atmen wir nicht nur automatisch richtig. Es werden auch jede Menge Botenstoffe freigesetzt, die uns mit einem Schwall von Glücksgefühlen belohnen", sagt Arno Fischbacher. Der gebürtige Vöcklabrucker lebt als Schauspieler und Stimmcoach in Salzburg.

Singen erhöht die Sauerstoffsättigung im Blut, regt die Selbstheilungskräfte an, löst Verspannungen, vertreibt Ärger und Stress, fördert die Konzentrationsfähigkeit und hebt die Laune. Die Lust am Singen sei angeboren, sagt Fischbacher. "Schon Babys haben unfassbaren Spaß dabei, wenn sie ihre ersten Laute entwickeln, und üben das lustvoll."

Was Singen und Musik noch können? Sie haben magische Kräfte, können glücklich oder nachdenklich machen, uns trösten oder aufrichten. Ohne Klänge wäre das Leben nicht dasselbe. Viele Gefühle scheinen wir durch Musik intensiver zu erleben.

Diese Vermutung konnten Wissenschaftler inzwischen in Versuchen mit gesunden Menschen bekräftigen. "Musik bedient sich neuronaler Belohnungs- und Emotionsmechanismen", sagen die kanadischen Neurologen Anne Blood und Robert Zatorre. Diese Mechanismen seien auch bei Essen und Sex aktiv.

Das erklärt dann wohl auch, warum wir selig lächeln, wenn wir das ABBA-Lied "I have a dream" hören und uns im Nu an diesen Sommer zurückerinnern, der für immer in unserem Herzen bleiben wird.

 

Warum ABBA-Lieder noch immer gute Laune machen

Die zahlreichen Hits der schwedischen Band überdauern bereits fast fünf Jahrzehnte.

ABBA ist bis heute Kult – nicht nur bei der Generation über 50 Jahren. Selbst wer den ABBA-Hype in den 1970er-Jahren nicht miterlebt hat und sie nie live in den knallengen Glitzeranzügen und den hohen Stiefeln auf der Bühne erleben durfte, weil er schlicht zu jung oder noch gar nicht geboren war, kennt höchstwahrscheinlich die zahlreichen Hits des Quartetts.

Mamma Mia! Abba haben sich nach 35 Jahren für zwei neue Songs vereint
Die Wiedervereinigung habe sich "sehr gut angefühlt" Bild: epa Scanpix Sweden/Pressensbild

Ob aus dem ABBA-Musical „Mamma Mia“ oder dem ersten Film zum Musical (in der Hauptrolle die großartige Meryl Streep) oder von einschlägigen 70er-Schlager-Partys. Mit ziemlicher Sicherheit hat heute jeder Mittzwanziger mindestens einmal auf einer Party die Hüften zu einem ABBA-Hit geschwungen.

ABBA kennt jeder

Vielleicht zu „Waterloo“, mit dem die Band 1974 den Eurovision Song Contest gewann. Zu „Dancing Queen“, das über 247 Millionen Klicks auf YouTube hat. Oder zu „Mamma Mia“ – mit mehr als 132 Millionen Klicks.
Ein bisschen Disco, ein wenig Glitter, etwas Schmalz, ein bisschen Rock. Vor allem aber ein untrügliches Gespür für eingängige Melodien, die man nicht mehr aus den Ohren bekommt. Das war das Erfolgsrezept von Agnetha, Anni-Frid, Benny und Björn. ABBA war während der zehnjährigen Bandphase nicht nur eine Musikgruppe, es war auch eine Art Großfamilie.

Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus waren ebenso verheiratet wie Anni-Frid Lyngstad und Benny Andersson. Doch die Ehen gingen in die Brüche, 1982 auch die Band. Rund 380 Millionen Alben hat ABBA nach eigenen Angaben weltweit verkauft. Und die Band hat in Stockholm ein eigenes Museum – das haben nur wenige geschafft, beispielsweise die übergroßen Beatles.

Die tollsten ABBA-Hits zum Mitsingen

Mamma Mia


Dancing Queen


Waterloo


I have a Dream



Knowing me, knowing you


Fernando


Money, Money, Money


S.O.S.


Take a Chance on me


Slipping through my fingers


Super trouper


Gimme! Gimme! Gimme!


Chiquitita


The Winner takes it all

 

 

Umfrage

Ob man unter der Dusche trällert oder professionell singt - warum ist Singen so schön?

„Singen kann man immer. Die Stimme ist immer mit dabei. Und man kann damit sehr gut seine Gefühle ausdrücken und verarbeiten.“
Stefanie Poxrucker, die Ältere der Poxrucker Sisters

„Musik verbindet Menschen auf der ganzen Welt und das finde ich großartig. Gemeinsam zu singen gehört dazu.“
Clara Christl, Pfadfinderin und derzeit am internationalen Lager in St.Georgen/A.

„Singen befreit mich. Es ist sehr emotional und erzeugt immer positive Gefühle. Es macht einfach glücklich.“
Gerlinde Mayr-Preslmayr, nahm im Tonstudio Drex-Records zum 40er ein Lied auf

„Singen versetzt den Körper in Schwingung und das löst Glücksgefühle aus. Und es verbreitet Emotionen.“
Christian Vazansky alias Bobby Blue, Chef der Herrlichen Damen und Chorleiter

„Bei uns ist das Dichten von Kanons und Kinderliedern eine Familientradition. Das Singen gehört für mich zum Pfarrersein dazu.“
Ortwin Galter, Evangelischer Pfarrer in Linz-Dornach

 

 

 

 

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