Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Trump zieht gegen Ex-CIA-Chef zu Felde

16. August 2018, 06:44 Uhr
US-POLITICS-TRUMP
US-Präsident Donald Trump Bild: apa

WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump hat mit dem ehemaligen CIA-Chef John Brennan einem seiner wortgewaltigsten Kritiker einen Denkzettel verpasst.

Das Weiße Haus entzog dem ehemaligen Geheimdienstchef die Sicherheitsgenehmigung - er ist damit in Zukunft von geheimen Informationen abgeschnitten.

Brennan dürfe keinen Zugang mehr zu geheimen Informationen haben, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme Trumps, die seine Sprecherin Sarah Sanders verlas. Brennan selbst reagierte trotzig. Dies sei Teil einer breiter angelegten Bemühung, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu beschneiden, schrieb Brennan auf Twitter.

Alle Amerikaner, auch Geheimdienstler, müssten sich Sorgen machen über die Kosten, die das Aussprechen von Wahrheiten nach sich ziehe. "Meine Prinzipien sind weit wertvoller als Sicherheitsgenehmigungen", schrieb Brennan. "Ich werde nicht nachlassen." In einem Interview mit dem Sender MSNBC sagte er: "Falls Herr Trump glaubt, dass das dazu führt, dass ich einfach weggehe und mich ruhig verhalte, dann irrt er gewaltig." Der frühere Vizepräsident Joe Biden sprang ihm zur Seite: "Wen man denkt, das würde John mundtot machen, dann kennt man den Mann nicht", schrieb er auf Twitter.

Der frühere US-Außenminister John Kerry warf Trump vor, "kleinliche persönliche Politik vor Patriotismus und nationale Sicherheit" zu stellen. "Man würde dieses Verhalten einer Bananenrepublik in solchen Ländern erwarten, für welches das Außenministerium eine Reisewarnung ausgibt, aber nicht daheim in den USA", schrieb Kerry auf Twitter.

Die Objektivität und Glaubwürdigkeit des Ex-CIA-Chefs würden durch seine Vergangenheit infrage gestellt, erklärte die Sprecherin. Zudem habe Brennan seinen Status als ehemaliger ranghoher Regierungsmitarbeiter ausgenutzt, um eine Reihe von "unbegründeten und unverschämten" Vorwürfen gegen Trumps Regierung zu erheben. Er habe ein "erratisches Verhalten" gezeigt. Sanders beschuldigte ihn zudem der Lüge.

Bei der Sicherheitsgenehmigung (englisch: Security Clearance) geht es um einen Status, der nach einer sehr gründlichen Überprüfung gewährt wird und Regierungsmitarbeitern beispielsweise Zugang zu geheimen Informationen gibt. Ehemalige Geheimdienstvertreter behalten den Status üblicherweise und können weiterhin Dokumente einsehen, um etwa ihre Nachfolger in Übergangsphasen zu beraten oder mit Unternehmen in Sicherheitsfragen zusammenarbeiten zu können.

Brennan, der von 2013 bis Anfang 2017 CIA-Chef war, ist ein lautstarker Kritiker Trumps. Er hatte dem Präsidenten unter anderem nach dessen umstrittener Pressekonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin "Verrat" vorgeworfen. Trump hatte sich bei dem Auftritt in Helsinki gegen die Einschätzung seiner eigenen Geheimdienste gestellt, wonach sich Russland in die Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt haben soll.

Sanders bestritt, dass der Entzug von Brennans Sicherheitsgenehmigung ein Versuch Trumps sei, gegen Kritiker vorzugehen.

Das Weiße Haus prüft aber, ob auch weitere frühere Regierungsmitarbeiter ihren Status verlieren sollen. Sanders nannte Ex-FBI-Chef James Comey, Ex-Geheimdienstkoordinator James Clapper, Ex-NSA-Direktor Michael Hayden, die frühere stellvertretende Justizministerin Sally Yates, den früheren stellvertretenden FBI-Direktor Andrew McCabe sowie die ehemalige nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice. Alle waren von Trumps Vorgänger Barack Obama ernannt worden und stehen dem Republikaner sehr kritisch gegenüber.

Ebenfalls betroffen sein könnten der Ex-FBI-Mitarbeiter Peter Strzok und die frühere FBI-Anwältin Lisa Page. Strzok war einer der Ermittler in der E-Mail-Affäre um die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und wurde später Teil der Russland-Untersuchung, die eine Verstrickung von Trumps Wahlkampflager in die mutmaßliche russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 prüft.

Strzok verließ das Team von Sonderermittler Robert Mueller aber im Juli 2017, nachdem Textnachrichten von ihm und der FBI-Anwältin Lisa Page, mit der er eine Affäre hatte, entdeckt worden waren. In einer der Nachrichten aus dem Jahr 2016 schrieb Page, Trump werde doch hoffentlich niemals Präsident werden? Strzok antwortete: "Nein. Nein, wird er nicht. Wir werden das stoppen."

Trump sieht darin einen Beleg, dass die Russland-Ermittlung politisch motiviert sei.

mehr aus Außenpolitik

Kim Jong Un überwachte Übung für "nuklearen Gegenangriff"

Biden verspricht Selenskyj schnelle Unterstützung

Ukraine hofft mit US-Hilfe auf Sieg: Was die Milliarden Kiew bringen

Spionageverdacht: Mitarbeiter von AfD-EU-Abgeordnetem festgenommen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 16.08.2018 15:00

waunst nix am Kerbholz host , brauchst ned so z'tuan wia da trump preserl ...oda ? dem muas die Muffen scho schwer gehen zwinkern

ich bin verwundert wieviel einigen Leute aushalten und den US President noch nicht zum Teufel gejagt haben zwinkern

Bin ja kein Freund von Erdogan , aber der reagiert RICHTIG und boykottiert US Produkte .
Es ist ja nur noch die Frage WER braucht WEN in der NATO ?

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 16.08.2018 10:57

> Der frühere US-Außenminister John Kerry warf Trump vor,
> "kleinliche persönliche Politik vor Patriotismus und nationale
> Sicherheit" zu stellen.


Damit hat er zwar recht, der John Kerry aber der Trump ist von Anfang an so gegen den Amtseid angetreten: er hat die USA zu seiner Firma degradiert grinsen

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen