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Südtirol: Blaues Auge für die SVP und ein Desaster für die Freiheitlichen

Von OÖN, 23. Oktober 2018, 00:04 Uhr
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Arno Kompatscher und Philipp Achammer  Bild: (APA/EXPA/JOHANN GRODER)

BOZEN. Überraschung der Landtagswahl ist Platz zwei der Liste des Unternehmers Köllensperger.

Die Landtagswahl am Sonntag hat die politischen Gewichte in Bozen verschoben: Dominante Kraft bleibt trotz der neuerlichen Verluste die "Südtiroler Volkspartei" (SVP). Die christdemokratisch orientierte Sammelpartei erreichte 41,9 Prozent der Stimmen und wird daher auch künftig mit Arno Kompatscher den Landeshauptmann stellen.

Der Regierungschef sprach von einem "guten Ergebnis". Die SVP habe ihre "Ausnahmestellung als Partei der Mitte europaweit" verteidigt. Die Stimmenverluste würden aber zweifelsohne "schmerzen", so Kompatscher

Offen ist für die SVP allerdings noch der Koalitionspartner: Laut Autonomiestatut muss in der Landesregierung ein "Italiener" sitzen. Daher wird es keine Zusammenarbeit mit dem Team Köllensperger, das sensationell aus dem Stand Platz zwei erreichte, geben. Die Partei schickt nämlich nur deutschsprachige Kandidaten in den Landtag. Dennoch zeigte sich der 48 Jahre alte Unternehmer aus Bozen sehr zufrieden: "Dieses Ergebnis hätte sich niemand erträumen lassen", sagte Köllensperger gestern bei einer Pressekonferenz in Bozen.

Video: Die regierende Südtiroler Volkspartei fährt am Sonntag bei der Landtagswahl das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein. Paul Köllensperger überraschte mit seiner Liste auf Platz zwei.

Differenzen mit den Grünen

Theoretisch geht sich auch eine Koalition mit Grünen und dem bisherigen italienischen Koalitionspartner "Partito Democratico" (PD) aus. Die sozialdemokratische Partei musste jedoch ein kräftiges Minus hinnehmen. Daher geht sich keine Zweier-Koalition mehr aus – und zwischen SVP und Grünen gibt es enorme Differenzen.

Realistisch ist daher ein Bündnis mit der rechten Lega, die bei der Landtagswahl stark zulegen konnte – von 2,5 auf 11,1 Prozent. "Unglaubliche Zahlen aus Südtirol", freute sich Lega-Chef Matteo Salvini, der in Rom Innenminister und Vize-Premier ist.

Eine vernichtende Niederlage mussten die deutschsprachigen Rechtsparteien einstecken. Die Freiheitlichen verloren zwei Drittel der Stimmen. Sie stürzten von 17,9 auf 6,2 Prozent ab. Parteiobmann Andreas Leiter-Reber sprach von einem "schwarzen Tag". Auch die "Süd-Tiroler Freiheit" büßte eines ihrer bisher drei Mandate ein.

Messner zeigte sich sehr erfreut

"Mit Freude" reagierte der wohl bekannteste Südtiroler Reinhold Messner auf den Wahlausgang: Die Extrembergsteiger-Legende freute sich darüber, dass "die beiden rechtspopulistischen Parteien", Freiheitliche und Süd-Tiroler Freiheit, schlecht abschnitten. "Den beiden ist endlich das Maul gestopft worden." Er könne deren "völkisches Geschwätz" nicht mehr hören, betonte Messner.

Der 74-Jährige hatte sich bereits im Wahlkampf für die SVP stark gemacht. Nun sagte Messner: Die SVP sollte in Zukunft vielleicht auch den Mut haben, "eine Sammelpartei für alle Südtiroler zu sein, also auch für die italienische Volksgruppe".

Die Lega siegte im Trentino klar

Bei der Landtagswahl im Trentino, die zeitgleich zu jener in Südtirol stattgefunden hat, zeichnete sich ein deutlicher Sieg der Lega ab. Demnach eroberten die Rechtspopulisten mit 27 Prozent Platz eins, gefolgt vom sozialdemokratischen PD mit 13 Prozent und der Regionalpartei "Partito Autonomista Trentino Tirolese" (PATT) mit 13 Prozent. Die in Rom mitregierende Fünf-Sterne-Bewegung kam nicht über sieben Prozent hinaus.

Download zum Artikel

Südtirol Ergebnis

PDF-Datei vom 22.10.2018 (6.146,88 KB)

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Zum Porträt des Wahlsiegers  Paul Köllensperger 

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12  Kommentare
12  Kommentare
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( Kommentare)
am 24.10.2018 10:40

Doppelstaatsbürgerschaft wozu?

Einerseits zählen die Südtiroler, die nach wie davon ausgehen, dass Sie zu Österreich gehören zu den dümmsten Italienern, andererseits machen wir es doch umgekehrt: alle österr. Freiheitlichen Wähler, die den Wunsch der Doppelstaatsbürgerschaft hegen ersuchen wir ehestmöglich die italienische Staatsbürgerschaft zu beantragen. Der Ehrentitel dümmste Österreicher, die annehmen sie würden zu Italien gehören ist ihnen sicher.

Was die Südtiroler von der Doppelstaatsbürgerschaft halten: siehe Wahlergebnis der Freiheitlichen

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fai1 (6.012 Kommentare)
am 23.10.2018 07:04

Trotz der massiven Verluste hat jede der beiden freiheitlichen Parteien doppelt so viel Stimmen als die sozialdemokratische Partei. Das hätte man in dem Artikel auch erwähnen können.

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.10.2018 11:26

Die PD und die Grünen musst du addieren, dann stimmts.

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( Kommentare)
am 24.10.2018 10:42

Träumer?

Es wird Zeit aufzuwachen!

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aufrecht1962 (877 Kommentare)
am 23.10.2018 06:45

Wer war der große Ideengeber für die Doppelstaatsbürgerschaft? Wer hat sich da wieder einmal wichtig gemacht, obwohl es Ihm nichts angeht? Der Speudobeschützer Südtiroler Rechte, die Zeit scheint vorbei!

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 23.10.2018 06:25

Wer will in Südtirol schon einen Zögling von Norbert Burger ,so eine Gestalt kann nur in Österreich was werden!

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athena (3.249 Kommentare)
am 23.10.2018 06:04

die südtirol wahl ist nicht wirkl interessant für uns!

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tradiwaberl (15.610 Kommentare)
am 23.10.2018 07:19

"Hier gibts nichts zu sehen (außer herbe freiheitliche Verluste), gehen sie weiter"

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 23.10.2018 00:31

Was im Artikel nicht erwähnt ist: Die Südtiroler Freiheitlichen sind von einem gewissen HC Strache stark unterstützt worden. Zum Beispiel weil er von außen das Thema Doppelstaatsbürgerschaft gepusht hat - was in Südtirol selber aber halt recht wenige interessiert.

Anscheinend hat sich Strches Ruf aber schon bis Südtirol herumgesprochen, wie man am Wahlergebnis sieht grinsen

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Laubfrosch11 (2.742 Kommentare)
am 23.10.2018 01:54

Es bleibt zu hoffen, dass diese unsinnige Debatte über eine in Österreich nach wie vor verfassungswidrige Doppelstaatsbürgerschaft nun endgültig beendet ist. Strache und Kurz hatten sich da gehörig verschätzt.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 23.10.2018 04:40

Warum bitteschön sollte eine Doppelstaatsbürgerschaft in Österreich "verfassungswidrig" sein?

Übrigens gibt es in Österreich sehr viele Doppelstaatsbürgerschaften.

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.10.2018 11:23

> Warum bitteschön sollte eine Doppelstaatsbürgerschaft in Österreich "verfassungswidrig" sein?

In Südtirol dankeschön - "demagogischer" Schmonzes grinsen

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