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"Seehofers 70. Afghane" darf bleiben

Von nachrichten.at/apa, 14. August 2018, 11:14 Uhr
GERMANY-POLITICS/SEEHOFER
Seehofer hatte über den Zusammenfall der Abschiebung der Afghanen mit seinem Geburtstag gewitzelt. Bild: Reuters

BERLIN. Der von Abschiebung bedrohte Afghane Danial M. hat überraschend eine Duldungsbestätigung erhalten. Sein Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil er mit den anderen 69 Afghanen nach Kabul geflogen werden sollte, über die Innenminister Seehofer witzelte.

Am 3. Juli hob eine Maschine von München Richtung Kabul ab. 69 Abgeschobene saßen an Bord - und es war der 69. Geburtstag von Innenminister Horst Seehofer, was diesen zu Witzeleien veranlasste. Ursprünglich war eigentlich noch ein 70. Afghane zur Abschiebung vorgesehen - Danial M. Doch er war nicht mit den anderen 69 an Bord, weil er gerade krank und bei seiner Freundin war und ihn die Polizei, die ihn in den frühen Morgenstunden bei seiner Familie abholen wollte, verpasste. Seit dem befand sich der 22-Jährige in Kirchenasyl in der evangelisch-reformierten Gemeinde in Bayreuth.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" nun berichtet, darf "Seehofers 70. Afghane" nun doch in Deutschland bleiben. Er hat nun offenbar eine Duldungsbestätigung erhalten. Das bayerische Innenministerium hat demnach die Zentrale Ausländerbehörde Oberfranken angewiesen, eine Ermessensduldung zu erteilen. Die Ausländerbehörde hatte eben diese Ermessensduldung noch vor wenigen Tagen ausdrücklich verweigert, erklärte Pfarrer Simon Froben.

Torwart

Danial M. und seine Familie gelten als voll integriert. Ein breites Bündnis hatte sich für seinen Verbleib eingesetzt. Darunter befanden sich der Bamberger Erzbischof, aber auch der CSU-Ortsbürgermeister sowie der lokale Fußballverein, in dem der Afghane als Torwart spielte.

Danial hätte aufgrund eines Formfehlers abgeschoben werden sollen. Da er bei der Einreise nach Deutschland als einziges Kind der Familie über 18 Jahre alt war, hätte er am Beginn seiner Ausbildung eine gesonderte Duldung beantragen müssen. Er übersah die Formalität und wurde von den Behörden auch nicht darauf hingewiesen.

Die Familie ist Teil der ethnischen Minderheit der Hazara und war 2015 nach Deutschland gekommen. Alle Familienmitglieder haben begonnen, Deutsch zu lernen und sich aktiv integriert. Danial hatte innerhalb von drei Jahren einen Schulabschluss gemacht.

Die "Süddeutsche" spekulierte, die Erteilung der Duldung könne mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) zu tun haben. Danials Schwester hatte Söder auf einer CSU-Veranstaltung angesprochen und den Fall geschildert. Söders CSU kämpft derzeit mit schlechten Umfragewerten.

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