Katalonien: Separatisten blockierten den Verkehr
BARCELONA. Proteste ein Jahr nach Unabhängigkeitsreferendum
Gestern jährte sich zum ersten Mal die Durchführung des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums in der spanischen Region Katalonien. Separatisten protestierten daher gestern in Barcelona und anderen Städten Kataloniens mit zahlreichen Straßenblockaden für die endgültige Loslösung von Spanien und für die Freilassung von "politischen Gefangenen". Zudem wurden die Bahngleise der Schnellzugstrecke nach Frankreich und Barcelona blockiert.
Beim illegalen Unabhängigkeitsreferendum sprachen sich 90 Prozent für die Loslösung Kataloniens von Spanien aus. Jedoch nahmen nur 42 Prozent der Wahlberechtigten teil. Dennoch rief der damalige separatistische Regionalpräsident Carles Puigdemont drei Wochen später die Unabhängigkeit der wirtschaftsstarken Region mit rund 7,5 Millionen Einwohnern aus.
Die Regionalregierung wurde daraufhin von der spanischen Zentralregierung abgesetzt. Neuwahlen im Dezember gaben den separatistischen Parteien allerdings erneut eine knappe Mehrheit. Doch seitdem ist der Unabhängigkeitsprozess ins Stocken geraten.
Zahlreiche Mitglieder der damaligen Regionalregierung befinden sich unter Anklage wegen Rebellion und zivilen Ungehorsams in Untersuchungshaft.