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"Bis 2020 wird es ungemütlich für Donald Trump"

Von Clemens Schuhmann, 19. November 2018, 00:04 Uhr
"Bis 2020 wird es ungemütlich für Donald Trump"
Ob Donald Trump im Jahr 2020 zur Wiederwahl antritt, hängt laut Charles W. Dent vom Bericht des Sonderermittlers in der Russland-Affäre, Robert Mueller, ab. Bild: AFP

LINZ. Charles Dent, Ex-Abgeordneter der US-Republikaner, über die Midterms und die Präsidentenwahl in zwei Jahren

Charles W. Dent ist Republikaner. Er verzichtete nach 13 Jahren als Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus heuer auf eine Wiederwahl. Da die Demokraten dort die Mehrheit zurückerobert haben, prophezeit er dem US-Präsidenten im OÖN-Interview am Rande einer Veranstaltung beim "Bankhaus Spängler" in Linz unruhige Zeiten: "Nun werden sie womöglich die Ermittlungen gegen seine Administration beschleunigen."

 

OÖN: Bei den jüngsten Midterm-Wahlen haben die US-Demokraten auf eine "blaue Welle" gehofft. Sie eroberten zwar das Repräsentantenhaus zurück, aber die Republikaner hielten die Mehrheit im Senat. Wer hat denn nun eigentlich gewonnen?

Charles W. Dent: Betrachtet man das Repräsentantenhaus, dann war es eine Art blaue Welle, im Senat war es eher eine rote Brandung. Die Demokraten konnten aber auch einen Senatssitz in Arizona erobern. So gesehen war es eine gute Nacht für die Demokraten.

Warum haben die Demokraten nicht deutlicher gewonnen – oder anders gefragt: Was war das Erfolgsrezept von Donald Trump?

Ich denke nicht, dass der US-Präsident im Zusammenhang mit den Midterms von einem Erfolg sprechen sollte. Das war keiner. Wenn die Mehrheit im Repräsentantenhaus von den Republikanern zu den Demokraten wandert, dann ist das eine Niederlage. Aber es stimmt schon: Es hätte natürlich noch schlimmer kommen können für die Republikaner.

Was bedeutet das Ergebnis für die verbleibenden zwei Jahre bis zur Präsidentenwahl 2020?

Es wird ungemütlich für Präsident Trump. Denn nun werden die Demokraten im Repräsentantenhaus möglicherweise die Ermittlungen gegen seine Administration beschleunigen. Es wird also nicht einfacher für ihn.

Rechnen Sie damit, dass Trump 2020 zur Wiederwahl antritt?

Alle warten auf den Bericht von Robert Mueller, dem Sonderermittler in der Russland-Affäre. Ob und was er herausfindet und was er mit dem Bericht macht, wird mit großer Spannung erwartet. Er wird seinen Bericht wohl dem Kongress mit der Aufforderung übergeben: Kümmert euch darum. Kurz gesagt: Trump wird eine Wiederwahl anstreben, Muellers Bericht könnte seine Pläne aber durchkreuzen.

Falls er tatsächlich antritt, werden Sie ihn unterstützen?

Nein, da ich ihn beim letzten Mal im Jahr 2016 nicht unterstützt habe, werde ich das auch 2020 nicht tun.

Sehen Sie Stand jetzt eigentlich einen zugkräftigen Kandidaten auf Seiten der Demokraten?

Trump wird mit sehr vielen demokratischen Kandidaten konfrontiert sein. Mit sehr, sehr vielen sogar. Die Liste jener Demokraten, die gegen ihn antreten wollen, scheint ja fast länger zu sein als die Liste jener, die nicht gegen ihn antreten wollen (lacht). Dazu kommt, dass es derzeit völlig unklar ist, ob es in den Vorwahlen nicht auch einen republikanischen Herausforderer geben wird.

Zwei enge Mitarbeiter der früheren First Lady Hillary Clinton, die bereits zwei Mal im Rennen um das Weiße Haus gescheitert ist, schrieben jüngst in einem Gastkommentar im "Wall Street Journal", dass sie es im Jahr 2020 erneut versuchen werde. Sollte sie das Ihrer Ansicht nach tun?

Nein. Im US-Bundesstaat Kentucky gibt es eine alte Weisheit, die besagt: "Man wird nicht klüger, wenn einen der Esel zum zweiten Mal tritt." Es wäre ein Fehler, würde sie es erneut versuchen. Warum haben denn die Amerikaner 2016 Trump gewählt? Clinton hat mehr oder weniger ein Weiter-so versprochen. Die Bürger wollten jedoch unbedingt einen Wechsel – obwohl sie wussten, dass sie mit der Wahl von Donald Trump ein enormes Risiko eingehen.

 

Zur Person

Charles W. Dent wurde in Allentown (Pennsylvania) geboren. Der 58-Jährige Republikaner saß von 2005 bis 2018 im US-Repräsentantenhaus. Der verheiratete Vater dreier Kinder ist ein profilierter Kritiker von US-Präsident Donald Trump und eine einflussreiche Stimme der moderaten Republikaner. Seit Mai arbeitet Dent als Kommentator beim Sender CNN und als Politikberater bei DLA Piper, einer der größten Anwaltskanzleien weltweit.

 

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