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Trauer um einen Großen seines Fachs: Bruno Ganz ist tot

Von nachrichten.at/apa, 17. Februar 2019, 07:18 Uhr
Noch 2017 spielte er in "Der Trafikant" eine Hauptrolle Bild: (AFP)

ZÜRICH. Der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz ist tot. Er starb im Alter von 77 Jahren in Zürich, wie sein Management am Samstag mitteilte.

Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" online berichtet. Ganz war auf der Bühne und im Film einer der Großen seines Fachs. Von der Kritik in höchsten Tönen gelobt und nach seinen eigenen Worten ein Einschnitt in seinem künstlerischen Wirken war seine Verkörperung des Diktators Adolf Hitler in "Der Untergang" (2004). Noch 2017 spielte Ganz in "Der Trafikant" den Psychoanalytiker Sigmund Freud.

Video: Bruno Ganz zählte auf Bühne und Leinwand zu den bedeutendsten Schauspielern. Ein Portrait. 

Als Sohn eines Schweizer Fabrikarbeiters und einer italienischen Mutter wuchs Ganz in Zürich auf. Schon als Schüler entdeckte er die Bühne für sich. Nach ersten Engagements traf er in Bremen mit Peter Stein einen Regisseur, mit dem er lange zusammenarbeitete. Die von Ganz mitbegründete Berliner Schaubühne wurde in den 1970er Jahren zum Dreh- und Angelpunkt des europäischen Theaterlebens. Dort spielte Ganz unter anderem die Titelrolle in Ibsens "Peer Gynt" und in "Kleists Traum vom Prinzen Homburg".

Mitte der 1970er Jahre wurde der Film zu seinem Metier. Zu den ersten Streifen zählten die Literaturverfilmung "Die Marquise von O." (1976), in der Ganz den Grafen spielte, und Peter Steins Verfilmung der "Sommergäste". Später folgten Werner Herzogs "Nosferatu" (1978) und Volker Schlöndorffs "Die Fälschung" (1981). Unter der Regie von Wim Wenders spielte er 1977 die Hauptrolle in "Der amerikanische Freund" und drehte 1987 "Der Himmel über Berlin".

Im Sommer 2018 sollte Ganz bei den Salzburger Festspielen den Erzähler in der Mozart-Oper "Die Zauberflöte" spielen. Dazu kam es nicht mehr. Die Proben musste er auf dringenden ärztlichen Rat abbrechen.

"Seit Monaten haben wir uns vor dieser Nachricht gefürchtet"

"Seit Monaten haben wir uns vor dieser Nachricht gefürchtet. Bruno Ganz ist tot", sagte die Salzburger Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler in einer Stellungnahme. Die Theaterwelt habe einen der ganz Großen verloren, auf den Thomas Bernhard und Peter Handke bei ihren Uraufführungen in Salzburg gesetzt haben: "Denn sie wussten, er spielt nicht Bruno Ganz. Er wurde der Doktor und der Prometheus."

2018 musste Ganz sein Engagement in der "Zauberflöte" bei den Festspielen im Juli aus gesundheitlichen Gründen absagen. "Sein Tod hinterlässt eine große Leere. Seine einzigartige Kunst, seine Stimme und sein unvergleichliches Lächeln werden mir, werden uns, unendlich fehlen", sagte deren Intendant, Markus Hinterhäuser, in einer Aussendung.

"Mit dem Tod des Ausnahmeschauspielers Bruno Ganz müssen wir eine beeindruckende Persönlichkeit und eine Leitfigur des internationalen Theaters und Kino verabschieden. Der zurecht mit den höchsten Weihen der Darstellenden Künste ausgezeichnete Träger des Iffland-Rings, Bruno Ganz, der die Berliner Schaubühne wesentlich mitaufgebaut hat, war auch im Kino in der Ausgestaltung seiner Rollen, unter anderem in Wim Wenders' 'Amerikanischer Freund' und in 'Der Himmel über Berlin' bis zuletzt wegweisend", sagte Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler zum Ableben des Schweizers

"Wir trauern um den großen Bruno Ganz", twitterte die Berliner Schaubühne. Dort hatte Ganz in den 1970er-Jahren große Rollen verkörpert. Das Schauspielhaus Zürich schrieb auf seiner Webseite: "Wir trauern um den wundervollen Schauspieler Bruno Ganz."

Für den früheren Schweizer Bundespräsident Alain Berset verlieren Bühne und Film einen der ganz großen Schweizer Darsteller. "Selbst in den boshaften Rollen schimmert bei Bruno Ganz und seinen Charakteren immer Menschlichkeit durch. Das macht sein Wirken und Werk so bedeutsam, weil es differenziert und dadurch verstörend wirkt" Er selbst habe Ganz als großartigen Menschen kennengelernt, den der Zusammenhalt der Gesellschaft beschäftigt habe.

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sprach in einer Stellungnahme von einem "Verlust für die deutschsprachige Theater-und Filmwelt", Bruno Ganz habe "zu den Großen seines Metiers" gehört. Müller hob auch Ganz' politisches Engagement hervor.

Der Leiter der Berliner Filmfestspiele, Dieter Kosslick, hat an eine "wunderbare Zusammenarbeit" mit Schauspieler Bruno Ganz erinnert. Der kürzlich neu gewählte Präsident der Deutschen Filmakademie, Ulrich Matthes, zeigte sich "bestürzt und sehr traurig über den Tod meines großen, wenn nicht größten Kollegen".

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 17.02.2019 11:15

Weshalb wurden alle Kommentare zu diesem Beitrag (als dieser noch eine andere Überschrift hatte) gelöscht?

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Biene1 (9.482 Kommentare)
am 17.02.2019 07:25

RiF

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