Eine herrliche Not in bunten Dosen
Als bei der Uraufführung von "Im Namen der Dose" am Samstag ein lautes "Pling" ertönte, wusste jeder im Linzer Posthof, was hier gespielt wird.
Nein, hier hatte keiner bei der ausverkauften Premiere vergessen, das Handy auszuschalten.
Die Gallneukirchnerin Birgit Schwamberger schlüpfte für das von ihr mit Manfredi Siragusa entwickelte Stück in die Gestalt einer Clownin. Und als das "Pling" alle Zuseher raffiniert an endlose Textnachrichten erinnerte und darüber schmunzeln ließ, war es für sie wie ein virtueller Peitschenschlag.
Das Zuhause als Stolperfalle
Dazu, wieder durch ihre Wohnung zu tänzeln – eine effektive wie effiziente Stolperfalle aus roten Rohren –, im Akkord Luftballon-Dackel zu drehen, um sich ihr Brot zu verdienen. Wobei es eher einzelne Bissen waren, verpackt in roten und grünen Dosen, die die Rohre nach getanem Job oder willkürlich ausspuckten. Eine Maschinerie, in der sich Schwamberger mit famoser Körperbeherrschung wie komödiantischem Timing bewegte. Das Lustige zerbrach zusehends bittersüß an der Last des Zeitgeistes voll Leistungswahn und Reizüberflutung, was wortlos, aber umso deutlicher gezeigt wurde. (nb)
Fazit: Ein wichtiges, exaktes Stück, in dem eine Frau mit roter Nase jeden irgendwo darin entlarven wird, wie ihn der Alltag zum Clown macht.