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Robert Plant: Die Stimme von Led Zeppelin feiert ihren 70. Geburtstag

Von Lukas Luger, 20. August 2018, 00:04 Uhr
Robert Plant: Die Stimme von Led Zeppelin feiert ihren 70. Geburtstag
Die blonde Mähne ist mittlerweile leicht ergraut, von seiner Energie hat Robert Plant aber nichts eingebüßt. Bild: APA

An die Pension verschwendet die britische Rock’n’Roll-Legende aber keinen Gedanken.

Als Teenager hegt Robert Plant eine ausgeprägte Obsession für den rauen, urwüchsigen amerikanischen Blues. Willie Dixon, Robert Johnson und Sleepy John Estes, so heißen seine Helden. "Als ich diese Lieder hörte – halb Schmerz, halb Jenseits – wusste ich, dass ich auch so eine Stimme haben möchte", verriet der Brite einmal in einem Interview. Er bekam schließlich das Organ nach dem er sich so sehnte – und noch viel mehr. Mit seiner kraftvollen, bis in die höchsten Lagen donnernden Stimme prägte Robert Plant den Rock’n’Roll wie kaum ein zweiter Frontmann. Heute feiert der Led-Zeppelin-Sänger seinen 70. Geburtstag.

Robert Plant: Die Stimme von Led Zeppelin feiert ihren 70. Geburtstag
Robert Plant im März 1970 Bild: APA

Körperlich ist die Rock-Legende in beneidenswerter Verfassung, den Exzessen früherer Tage hat er längst adé gesagt hat. "Ich könnte auf meiner Geburtstagsparty eine Schlaftablette einwerfen und sehen, was passiert", sagte er kürzlich augenzwinkernd. "Wenn auf einmal in der Hecke etwas los ist, werde ich es sein, schnarchend!" Verschnarcht ist auch die Gegend, eine herbe Kohlebergbau-Region namens Black Country, in der Plant als Sohn eines Ingenieurs aufwächst. Das musikalische Talent erbt er von seinem Großvater, der eine Blasmusik-Kapelle leitet und Geige, Piano und Posaune spielt. Mit 13 schleicht sich der Fan von "Herr der Ringe"-Autor J.R.R. Tolkien bereits heimlich in die Folk-Clubs der Stadt, nicht viel später steigt er in eine Amateurgruppe namens Delta Blues Band ein – und zwar als Waschbrettspieler. Um seinen Eltern eine Freude zu machen, nimmt er direkt nach der Schule einen Job in einem Wirtschaftsprüfer-Büro an. 14 Tage hält der junge Mann mit der blonden Mähne durch. Immerhin.

Furchtbare Persönlichkeit?

Untertags schlägt sich Plant mit Gelegenheitsjobs durch, fast jeden Abend tritt er mit einer seiner diversen Hobbybands auf. Bei einer dieser Shows steht ein gewisser Jimmy Page im Publikum – und ist von Plants Version von Jefferson Airplane’s "Somebody To Love" komplett begeistert. Das Problem: Dass jemand mit solch einer genialen Stimme noch nicht berühmt ist, könne nur an dessen furchtbarer Persönlichkeit liegen, folgert der Gitarrist. Bei einem persönlichen Treffen stellt sich aber heraus, dass dem doch nicht so ist. Led Zeppelin sind geboren!

Eine einzige Session mit Schlagzeug-Berserker John Bonham und Bassist John Paul Jones im Keller eines Londoner Plattenladens reicht dem Quartett, um seinen unvergesslichen Sound zu finden: "Obwohl wir uns alle im Blues und R&B heimisch fühlten, fanden wir in diesen ersten eineinhalb Stunden, dass wir unsere eigene Identität hatten", so Plant. Der Rest ist Geschichte. Zwischen 1969 und 1979 veröffentlichen Led Zeppelin acht Alben, die allesamt ebenso zum Kanon der Rockmusik zählen wie die Superhits "Stairway To Heaven", "Whole Lotta Love" oder "Kashmir". 300 Millionen verkaufte Tonträger, ausverkaufte Tourneen, Superstar-Status – das Leben auf der Überholspur fordert aber seinen Tribut. Am 25. September 1980 stirbt John Bonham in Pages Haus an einer Überdosis. Die Band ist am Ende. Lediglich 1985 und 2007 kommen Plant, Page und Jones für je eine Reunion-Show wieder zusammen.

Musikalisch ist Robert Plant auch jenseits von Led Zeppelin bis heute höchst aktiv. 16 Alben hat er veröffentlicht, elf davon Solo-Werke, der Rest mit Combos wie The Honeydrippers, Strange Sensation und Sensational Space Shifter. Im vergangenen Jahr erschien "Carry Fire". An die Pension verschwendet der Vater von vier Kindern keinen Gedanken: "Ich habe immer noch einen Fuß in der Tür, was für die Musikindustrie keine Kleinigkeit ist, und ich möchte das nutzen, um mit Wörtern und Sounds zu spielen und aufregende neue Wege finden, Musik zu machen."

 

Die besten Alben von Robert Plant

Aus der Fülle an großartigen Alben, die Jubilar Robert Plant im Laufe seiner Karriere veröffentlicht hat, die besten auszuwählen, ist eine denkbar schwierige Aufgabe. Hier die Favoriten der OÖN-Redaktion:

1 Led Zeppelin „IV“ (1971): 37 Millionen verkaufte Tonträger, dazu das unsterbliche „Stairway To Heaven“ – das im November 1971 erschienene vierte Led-Zep-Album ist ein Meisterwerk. Punkt.

Stairway To Heaven:

 

2 Led Zeppelin „II“ (1969): Nur wenige Monate nach dem Debüt veröffentlicht, gilt „II“ dank Großtaten wie „Whole Lotta Love“ und „Lemon Song“ als geniale Blaupause des Heavy Metal.

Whole Lotta Love:

 

Lemon Song:

 

3 Led Zeppelin „Led Zeppelin“ (1969): In der Rekordzeit von 36 Stunden eingespielt, zählt die LP mit dem Hindenburg-Foto zu den besten und erfolgreichsten Debütwerken aller Zeiten. 2014 wurde das Album als Deluxe-Version wiederveröffentlicht.

4 Jimmy Page & Robert Plant „No Quarter“ (1994): Orientalisch angehauchte Led-Zep-Coverversionen, dazu eine Handvoll neuer Songs von Page und Plant – allesamt superb.

5 Led Zeppelin „Celebration Day“ (2012): Dieser fünf Jahre nach dem Reunion-Konzert veröffentliche Live-Mitschnitt zeigt die Herren Page, Plant und Jones in bestechender Form. Eine triumphale Rückkehr – für einen Abend!

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Libertine (5.407 Kommentare)
am 20.08.2018 15:03

Sehe eher das Ableben von J. Bonham als "reunited" Hindernis, obwohl dessen Sohn schon mal kurz einsprang. Aber seine finanzielle Unabhängigkeit spielt sicher auch eine gewichtige Rolle, so sei ihm sein "Celebration Day" gegönnt

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jack_candy (7.829 Kommentare)
am 20.08.2018 13:28

Natürlich ist eine Auswahl der "besten 5" LPs subjektiv.

Aber Plants Soloalben, besonders 'Dreamland', 'Mighty Rearranger', 'Band of Joy', 'Lullabye and the Ceaseless Roar' oder 'Carry Fire' können mit den Zepp-Platten durchaus mithalten.

Was wohl auch der Hauptgrund ist, dass die regelmäßigen Versuche von Jimmy Page, Led Zeppelin wieder zu vereinen, ebenso regelmäßig scheitern.

Plants neue Musik mit ihrer großartigen Mischung aus Folk, Blues, Hard Rock, afrikanischen Rhythmen und Melodien und elektronischen Klängen ist für ihn wesentlich interessanter und aufregender, als die ewig gleichen, mehr als 40 Jahre alten Songs immer wieder zu spielen.

Ein einzelnes Zepp-Konzert (wie 2007 zu Ehren von Ahmed Ertegun) ist sicher möglich - das 50-jährige Jubiläum der Bandgründung bietet sich geradezu an. Aber eine längere Tournee wird's wohl nie mehr geben.

So lange Robert Plant wie zuletzt regelmäßig in München oder Wien auftritt, kann ich das verschmerzen.

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glindan (1.399 Kommentare)
am 20.08.2018 09:22

Happy Birthday and thanks for the music!

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