Aretha Franklin: Die Königin des Soul ist tot
Die legendäre US-Sängerin starb im Alter von 76 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.
Sie war die unbestrittene Königin der Soul-Musik, ein wahres Energiebündel, 18-fache Grammy-Preisträgerin, politische Aktivistin der Bürgerrechtsbewegung – gestern ist Aretha Franklin im Alter von 76 Jahren in ihrem Haus in Detroit gestorben.
Im Jahr 2010 war bei der "Respect"-Legende Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden, in den vergangenen Tagen hatte sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert. In einer Erklärung schrieb ihre Familie: "In einem der dunkelsten Momente unseres Lebens sind wir nicht in der Lage, die richtigen Worte zu finden, um den Schmerz in unseren Herzen auszudrücken. Wir haben die Matriarchin und den Fels unserer Familie verloren."
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Verloren hat aber auch die Musikwelt. Nämlich eine der prägnantesten und aussagekräftigsten Stimmen der vergangenen 50 Jahre. Wenn Franklin ans Mikrofon ging, dann war das Seele, Kraft, Haltung und unbändiger Lebenswille. Scheinbar mühelos changierte sie zwischen Soul, Pop, Jazz, Gospel und R&B. Im Laufe ihrer langen Karriere verkaufte sie weltweit knapp 75 Millionen Tonträger.
Aretha Franklin: "Respect"
Tochter eines Predigers
Geboren am 25. März 1942 in Memphis als Aretha Louise Franklin, war ihr ein Leben für die Musik quasi vorbestimmt. Ihr Vater Reverend Clarence LaVaughn Franklin galt nicht nur als exaltierter und begnadeter Baptisten-Prediger, sondern auch als "Mann mit der Millionen-Dollar-Stimme". Größen wie Ella Fitzgerald und Duke Ellington waren regelmäßig Hausgäste.
Mit 14 Jahren nahm die hochtalentierte Pastorentochter ihr erstes Album auf. Sang sie zunächst noch die damals übliche Mischung aus Jazz- und Blues-Standards, so änderte das Jahr 1967 alles. Franklin wechselte zur Plattenfirma Atlantic und fand durch die Zusammenarbeit mit dem Produzenten Jerry Wexler ihre ureigenste Stimme. Bereits die erste Single "I Never Loved A Man (The Way I Love You)" avancierte zum Nummer-eins-Hit, mit der Otis-Redding-Coverversion "Respect" gelang ihr gleich darauf ein Soul-Klassiker für die Ewigkeit. Mit "Respect" sicherte sich Franklin allerdings nicht nur die vorderste Charts-Position, sondern setzte sich auch an die Spitze der Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King. "Ich und die Mehrheit der Schwarzen", sagte sie damals in einem Interview, "schauen gerade ein zweites Mal in den Spiegel. Nicht, dass wir uns vorher für uns geschämt hätten. Wir fangen lediglich an, uns zu schätzen, wie wir sind."
Nach großen Hits wie "Chain Of Fools", "Baby I Love You", "(You Make Me Feel Like) A Natural Woman" und "Think" wurde es in den 70er-Jahren deutlich ruhiger um Franklin. Auch weil die Soul-Ikone trotz ihrer imposanten Stimme und Persönlichkeit im Privaten weitaus unsicherer und labiler war, als auf der Bühne. Die stark zerrüttete Beziehung zu ihren Eltern, der Alkohol, gesundheitliche Probleme und die nagende Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft forderten ihren Tribut.
Erste Frau in "Hall of Fame"
In den 80ern und 90ern feierte die Mutter von vier Kindern – das erste bekam sie bereits mit 15 – ein fulminantes Comeback. Stars wie George Michael, Annie Lennox und Elton John standen Schlange, um mit der Patentante von Whitney Houston arbeiten zu dürfen. 1987 wurde sie in die "Rock & Roll Hall of Fame" aufgenommen – als erste Frau überhaupt!
Aufgrund zunehmender gesundheitlicher Probleme trat Aretha im neuen Jahrtausend dann kürzer. 2009 sang sie zur Amtseinführung von US-Präsidenten Barack Obama vor Hunderttausenden, im vergangenen Jahr erschien dann ihr letztes Album "A Brand New Me". Ihren Mut und Optimismus verlor sie bis zuletzt nicht. Als eine Zeitung sie nach ihrer großen Liebe fragte, antwortete sie keck: "Die Liebe meines Lebens? Ich bin viel zu jung, um diese Frage zu beantworten."
Mit ihrem Auftritt bei den Kennedy Center Honors 2015 rührte Franklin Barack Obama zu Tränen:
I say a little prayer
https://www.youtube.com/watch?v=KtBbyglq37E
Eine große Stimme ist gegangen!
Bleibt unvergessen!
R.E.S.P.E.C.T.
Unvergessen ihr Auftritt bei den Blues Brothers!!!!
RIP und danke für ihre Musik!