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Mehr Drama bei den Fräulein vom Amt

Von Julia Evers, 12. Jänner 2018, 00:04 Uhr
María (Nadia de Santiagos), Carlota (Ana Fernández), Àngeles (Maggie Civantos) und Alba (Blanca Suárez)

Die europäische Eigenproduktion "Die Telefonistinnen" geht bald in die dritte Staffel.

Auf Stöckelschuhen trippelt er daher, der Feminismus in den 1920er-Jahren der spanischen Metropole Madrid: manchmal unsicher, wohin er sich bewegen soll, manchmal selbstbewusst auf dem Vormarsch. Vier Trägerinnen dieser Stöckelschuhe können die Zuseher der Netflix-Serie "Die Telefonistinnen" durch diese Zeit des Umbruchs begleiten. Gemeinsam haben sie, dass sie einen der wenigen begehrten Jobs für Frauen ergattert haben und in einer Madrider Telefon-Firma im Zentrum des Fortschritts sitzen und Gespräche verbinden.

Zum Stehlen gezwungen

Sonst sind sie so unterschiedlich, wie es die Dramaturgie einer Soap – und das ist "Die Telefonistinnen" eigentlich – verlangt: María, ein Mauerblümchen aus dem Dorf, Àngeles, die darum kämpft, weiter arbeiten zu dürfen, während ihr Mann sie schlägt und gleichzeitig betrügt.

Carlota, die reiche Tochter, die sich auflehnt und politisch agiert, und dann noch der Dreh- und Angelpunkt aller Geschichten: Alba, Diebin, die erwischt und jetzt von der Polizei im Tausch gegen ihr Leben dazu gezwungen wird, weiter zu stehlen. Dass der heutige Firmenchef früher ihre große Liebe war, macht den inneren Konflikt noch größer und die Verstrickungen noch komplizierter.

Spanische Produktionen tragen seit jeher gerne dick auf, und zwar auf allen Ebenen. So schnell und aufgeregt gesprochen wird, so langsam und dramatisch rollen die Tränen – Geschichte, Dramatik, Schauspiel, alles gibt es ein bisschen intensiver, ein bisschen mehr auf die Spitze getrieben, halbe Sachen sind nicht Sache der Spanier.

Wer sich nicht nur darauf einstellen, sondern auch noch Gefallen daran finden kann, dem bereitet es großes Vergnügen, den Frauen beim Ausloten ihrer Möglichkeiten und beim Ausprobieren des Aufbegehrens zu beobachten, beim Auf und Ab in ihrem Leben und bei ihren Liebesbeziehungen mitzufiebern.

Die erste europäische Eigenproduktion von Netflix, "Marseille" mit Gérard Depardieu, ist weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Mit dem zweiten Versuch "Las Chicas del Cable", wie die Telefonistinnen im Original heißen, hat der Streaming-Dienst den Nerv seines Publikums auf jeden Fall besser getroffen – die dritte Staffel soll demnächst veröffentlicht werden.

Länge: 16 Folgen (43 bis 64 Min.), dritte Staffel ist in Arbeit
Für Fans von: Frauenfreundschaften, Gefühlskino und Zeitreisen à la „Mad Men“
Binge-Faktor: moderat – die Folgen können gut einzeln genossen werden
In Kürze: Große Gefühle und großes Drama in schicken Kostümen

 

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