Männer, die doch nicht untergehen
Einen Film über acht Männer zu drehen, die Wasserballett betreiben, ist ein Vorhaben, bei dem man äußerst leicht absaufen kann. Weil es zu einfach ist, sich über dessen Protagonisten lustig zu machen.
"Swimming With Men" ist aber wohltuend anders, da er seine Hauptfiguren achtet. Gerade so sehr, dass noch Platz für den britisch-trockenen Humor bleibt. Der Film erzählt vom Buchhalter Eric, gespielt von einem überzeugenden Rob Brydon. Einem Anzugträger über 40, dem alle Felle davonschwimmen. Um den Kopf wieder klar zu bekommen, hält er ihn im Schwimmbad unter Wasser.
Die Angst, bald zu verwelken
Regisseur Oliver Parker hat dafür eine erfrischende Bildsprache gefunden, in die man so leicht eintaucht, so friedlich hineingleitet wie Eric ins Wasser. Und dort findet der krisengebeutelte Mann sieben gleichermaßen Geplagte, die Synchronschwimmen versuchen. Bald gehört er zu ihnen, eint sie doch eine Angst: bald welk zu werden.
Als sich die Chance auftut, zur Synchronschwimm-WM der Männer zu fahren, blühen sie aber auf. Denn diese Erfahrung lehrt nicht nur den acht Originalen, sondern auch dem Publikum: Ihr Wasserballett ist wie das Leben. Es ist nicht perfekt, sieht beileibe nicht so aus, wie man es sich vorgestellt hat, aber wenn alles im Fluss ist, fühlt es sich doch gut an.
Im Kino: "Swimming With Men", GB 2018, 94 Min,
OÖN Bewertung: