Engergiebündel kurz vor dem Vulkanausbruch
St. Georgen: Michael Schade und die "Janoskas"
Michael Schade schmiss sich am Sonntag in der Attergauhalle mit dem Janoska Ensemble in eine ausgelassene Parade zu Kunstlied und Operette. Durchsetzt von Instrumentaltönen der Marke "Janoska Style". Was an zwei Violinen, Klavier und Kontrabass da über die Bühne losgelassen wurde, muss man gehört haben: Highspeed-Csárdás, der die Grenzen sprengt – spieltechnisch wie stilistisch. Die Violinen geigen um die Wette, am Klavier sitzt ein Tastentiger, und der Kontrabass swingt cool. Improvisiert wird hier explosiv, wie kurz vor dem Vulkanausbruch. Umgeben von diesen Energiebündeln fühlte Schade sich wunderbar wohl und besang den Gang zu Schuberts "Schöner Müllerin" über Nicolais "Lustige Weiber" hin zu Kálmáns "Gräfin Mariza". Da reichte er den Damen Sonnenblumen, und die Papier-Dukaten flogen durch die Luft.
Die Charakterstärke des Tenors war belebt von Charme und Ironie, stimmlich füllte er die Halle, von feinsten Nuancen bis zu bebender Fülle. Mit den Lehár-Schlagern, "Dein ist mein ganzes Herz" und "Freunde, das Leben ist lebenswert", krönte er die Gattung Operette. Der Rausschmeißer war ein rekordverdächtiger Tempo-Csárdás, die Janoskas schienen sich dabei selbst zu übertreffen.
Fazit: In wunderbarer Wildheit sorgte das Janoska Ensemble für Ausgelassenheit in höchster Perfektion und Originalität. Michael Schade flogen die Herzen des Publikums nur so zu.