Elegante Jazzgitarre, ein wenig langweilig
LINZ. Das Peter Bernstein Quartett gastierte im Brucknerhaus.
Natürlich ist auch Pech dabei, wenn einer der avisierten Stars zu den "Milestones in Jazz" nicht erscheinen kann: Die Basslegende Miroslav Vitous musste den Besuch im Brucknerhaus absagen. Vielleicht war deshalb der Publikumsandrang zu Peter Bernsteins Quartett enden wollend. Die Leute hätten ohne Weiteres im Mittleren Saal Platz gehabt, für die Stimmung wäre es besser gewesen. Bernsteins Musik wurzelt in der Tradition von Jim Hall und Joe Pass, also in den 50ern. Die Veränderungen im Jazzgitarrenspiel des letzten halben Jahrhunderts sind an ihm spurlos vorübergegangen. Leute wie John McLaughlin oder James Blood Ulmer haben diese gebracht. An die wirklich Modernen wie Marc Ducret oder Mary Halvorson denkt bei Bernstein niemand. Er bringt Eigenes und Klassisches mit leichter Hand und Eleganz unter die Leute, da ein entspannter Blues, dort ein wenig Kubanisches, Cole Porters "I love you" und am Ende eine Paraphrase auf "Tea for two". Das ist nett und unterhaltsam, nicht mehr, nicht weniger. Seine Begleitband macht einen routinierten Job. Dass Bernstein den Namen des Bassisten zu Beginn nicht kannte und bis zum Ende nicht aussprechen konnte, war ein wenig respektlos. Noch dazu, weil es mit Wolfram Derschmidt ein Guter war. (haun)
Jazz: Peter Bernstein Quartett, Brucknerhaus Linz, 12. März.