Zehn Alltagstipps, um das Gedächtnis zu stärken

Die besten Gedächtnisübungen sind die, die Spaß machen. Der eine lernt gern Gedichte, der andere lieber Telefonnummern oder die Einkaufsliste auswendig", sagt Luise M. Sommer. Und ihrem Rat kann man vertrauen. Denn sie ist keine Geringere als die Gedächtnisweltmeisterin 2016 (Seniorenklasse). Sie ist der Ansicht, dass bewusstes Training heute wichtiger ist denn je, weil uns Apps und Smartphones das Merken von Telefonnummern, Geburtstagen und wichtigen Terminen ersparen. Doch darunter leidet auf lange Sicht die Merkfähigkeit. Mittlerweile sprechen Hirn-Experten schon von einer digitalen Amnesie. Wer sein Hirn fit halten möchte, sollte folgende Übungen in den Alltag einbauen:

 

1) Handynummern lernen: Die meisten erinnern sich an die Festnetznummer ihres Elternhauses – doch können Sie aus dem Stegreif die Handynummer Ihres Kindes nennen? Finden Sie heraus, welche Nummer Sie mit Ihrem Smartphone am häufigsten wählen, und lernen Sie diese auswendig. Haben Sie diese drauf, nehmen Sie sich den zweithäufigsten Gesprächspartner vor. Dann den dritten und so weiter...

2) Überschriften merken: Werfen Sie die Zeitung nicht gleich weg. Merken Sie sich die fünf größten Titel und sagen Sie sich diese vor dem Zubettgehen auf. Anschließend können Sie sie anhand der Zeitung kontrollieren. Diese Übung funktioniert natürlich auch mit dem Tablet oder Smartphone.

3) Machen Sie es mit links: Führen Sie Sie Routinearbeiten mit der anderen Hand aus. Sind Sie Rechtshänder, sollten Sie Ihre Zähne in Zukunft öfter mal mit links putzen, oder halten Sie die Gabel in der linken Hand.

4) Wartezeiten nutzen: Versuchen Sie zum Beispiel, sich an der Bushaltestelle die Farbe der Kleidung Ihrer Mitwartenden zu merken. Drehen Sie sich kurz weg oder schließen Sie die Augen, um sich dann an die blaue Mütze oder den roten Mantel zu erinnern.

5) Memory spielen: Die Fünfjährige schlägt Sie regelmäßig im Memory? Das liegt auch daran, dass Kinder sich (zumindest in einem kurzen Zeitraum) extrem stark fokussieren können, während sich Erwachsene leichter ablenken lassen. Doch zum Glück kann man das trainieren – indem Sie wieder Memory spielen! Das Spiel gibt es übrigens auch in zahlreichen App-Varianten.

6) Unterwegs zählen: Machen Sie das Zählen zu Ihrem täglichen Begleiter. Auf dem Weg zur Arbeit zählen Sie zum Beispiel, wie viele Hunde Ihnen über den Weg laufen oder rote Autos oder Menschen mit Brille.

7) Fit futtern: Neben Nüssen, Trockenfrüchten und Lachs tun Sie Ihrem Kopf auch mit Beeren, Avocados und Hülsenfrüchten Gutes.

8) Navi adé! Wie haben wir früher nur ohne GPS den Weg von A nach B gefunden? Indem wir Karten gelesen haben! Versuchen Sie, kleinere Strecken – sei es zu Fuß oder mit dem Auto – ohne angeschaltetes Navigationssystem zu überwinden. Prägen Sie sich den Weg und die Straßen vorab ein und wagen Sie dann das Abenteuer, ohne technisches Hilfsmittel ans Ziel zu gelangen.

9) Tanzen: In einem Tanzkurs werden nicht nur Ihre Beine, sondern auch Ihre Gehirnwindungen trainiert. Und so ein kleines Tänzchen zwischendurch macht auch gute Laune.

10) Machen Sie Musik: Wer ein Musikinstrument neu lernt, trainiert Gehirn und IQ besonders intensiv. Durch das Spielen und Notenlesen müssen sich unsere beiden Gehirnhälften vernetzen.