Hormontherapie mit Thromboserisiko
Tablettentherapie gefährlicher als Behandlung mit Pflaster, Creme und Gel.
Vor einigen Jahren gab es Warnungen vor der Hormonersatztherapie (HRT), die lange Zeit als "Jungbrunnen" propagiert worden war. Derzeit wird diese Therapie – für die kürzestmögliche Zeit bei heftigen Wechselbeschwerden – von Gynäkologen wieder empfohlen. Eine britische Studie zeigt aber jetzt: Wenn, dann sollte die HRT am ehesten per Pflaster, Gel oder Salbe erfolgen. Denn Tabletten erhöhen hingegen das Thromboserisiko deutlich.
Die meisten schlucken Tabletten
"Die Hormonersatztherapie mit Tabletten ist mit einem höheren Risiko für selten auftretende, aber ernstzunehmende Thrombosen in Verbindung zu bringen", teilte das British Medical Journal (BMJ) mit. "Kein erhöhtes Risiko wurde für HRT mit (Hormon-)Pflastern, Gels oder Cremen registriert. Die meisten Frauen mit Hormonersatztherapie verwenden aber leider weiterhin Tabletten", schrieb das BMJ.
Die Wissenschafter analysierten keine klinischen Studien, sondern Daten aus den britischen Registern von Hausärzten.
Insgesamt war die Häufigkeit von Thromboembolien bei den Frauen mit oralem Hormonersatz um 58 Prozent größer als bei Frauen ohne jeglichen Hormonersatz. Bei alleiniger Östrogenverwendung lag das Risiko um 40 Prozent höher, bei Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparaten um 73 Prozent höher.
Je nach verwendetem Östrogen und Gestagen (in Kombinationspräparaten) gab es ebenfalls Unterschiede.