"Es ist nicht egal, was und wie man isst"
Der gesunden Darmflora kommt immer mehr Bedeutung zu - Tipps einer Ärztin, was man dafür tun kann und was man lieber lassen sollte.
Der Darm ist ein derzeit viel beachtetes Organ. Dabei geht es nicht nur um die anatomische Abklärung, sondern auch um die Zusammensetzung der Darmflora (Mikrobiom). Wussten Sie zum Beispiel, dass in der Darmflora Hormone wie Serotonin produziert werden, das Einfluss auf unsere Stimmung hat? Oder dass die Darmbakterien zwei Kilogramm unserer Körpergewichts ausmachen? "Ein Ungleichgewicht der Darmflora wirkt sich auf den ganzen Körper und die Psyche aus", erklärt Johanna Bartussek. Die Allgemeinmedizinerin im elisana in Linz hat sich auf die Darmgesundheit spezialisiert.
Dass etwas nicht in Ordnung sei mit dem Darm, erkenne man an Symptomen wie Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall oder Blähungen. "Aber auch Hautprobleme oder wenn man nach dem Essen extrem müde ist, können damit zusammenhängen", sagt die Ärztin. In Studien werden Depressionen, Multiple Sklerose, Autismus und Autoimmunerkrankungen mit der Darmgesundheit in Zusammenhang gebracht. Eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht in der Darmflora, macht die Darmwand durchlässiger, das begünstigt Infekte und Allergien.
"Es ist nicht egal, was und wie man isst", sagt Johanna Bartussek und gibt Tipps, was man im Alltag für die Darmflora tun kann:
Tipps für die Darmflora
Kauen: Sich fürs Essen Zeit zu nehmen und gut zu kauen, ist wichtig für die Verdauung.
Richtiger Zeitpunkt: Man sollte nicht zu spät essen und zwischen den Mahlzeiten Pausen einhalten (ca. 5 Stunden), in denen sich der Dünndarm regenerieren kann.
Warm essen: Mehr warme Mahlzeiten am Tag (etwa auch das Frühstück) tun dem Darm gut.
Zuckerfrei: Weniger Zucker und Weizen lautet eine Empfehlung.
Gutes Fett: Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für den Darm. Diese sind in Lein-, Hanf- und Walnussöl enthalten, aber auch im Lachs. Die Ärztin empfiehlt täglich zwei Esslöffel Öl von guter Qualität kalt zu verwenden. Die Fette regen auch den Stoffwechsel an.
Ausgewogen: Vielfalt beim Essen hilft, die Bakterienstämme im Darm vielfältig zu halten.
Besser bitter: Bitterstoffe regen die Magensäure an.
Ballaststoffe: Die Fasern im Gemüse binden Gift und Cholesterin.
Viel trinken: Ausreichend Flüssigkeit ist für die Verdauung wichtig.
Auszeit: Einmal im Jahr zu fasten, ist sinnvoll.
Mehr zum Thema Darmgesundheit beim Vortrag von Johanna Bartussek und Pharmazeutin Nina Patter, 14.2., 19 Uhr, elisana Linz, Anmeldung und Info lesen Sie hier.