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Vorsicht Allergiker: Im Herbst sind Wespen nochmals höchst aktiv!

18. Oktober 2018, 10:04 Uhr
Süßes Fallobst im Herbst lockt die Tiere jetzt an Bild: colourbox

An sonnigen Herbsttagen zieht es viele Menschen noch einmal nach draußen: Wanderungen und Spaziergänge stehen auf dem Programm, vielleicht geht sich sogar noch ein Picknick im Freien. Dies ist aber auch die Zeit, zu der die Wespen das letzte Mal im Jahr besonders intensiv auf Nahrungssuche sind - und sich damit auch die Gefahr für Stiche erhöht. Und die können für Allergiker sogar mitunter tödlich enden. 

Fallobst, das sich unter den Obstbäumen findet und Traubenreste von der Lese in den Weingärten sowie die Efeublüte sind für die Tiere gesuchte Nahrungsquellen – ebenso wie von Menschen ins Freie gebrachte Nahrungsmittel, die auf die oft als Plagegeister empfundenen Insekten eine ungemein anziehende Wirkung haben. Die Folge ist, dass es im Herbst es zu einer Häufung von Wespenstichen kommt: Für die meisten Menschen eine zwar schmerzvolle, aber weitgehend harmlose Begegnung mit einem eigentlich nützlichen Tier. Aber für rund 200.000 Menschen in Österreich kann ein Wespen- oder Bienenstich zur tödlichen Gefahr werden. Sie reagieren allergisch auf das Insektengift und es kommt zu schweren, mitunter lebensbedrohlichen allergischen Reaktion, die eine umgehende medizinische Versorgung dringend erforderlich macht. Dabei zählt jede Minute. 

So gefährlich eine Wespengift-Allergie ist, so gut ist sie präventiv durch eine gezielte Diagnose festzustellen und durch eine Insektengift-Immuntherapie behandelbar. Die Erfolgsrate beträgt nahezu 100 Prozent, sagt Gunter Sturm, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, anlässlich der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, ÖGP, die vom 18. bis 20. Oktober in Linz stattfindet. 

Ungefähr 300.000 Menschen in Österreich reagieren allergisch auf Bienen- oder Wespenstiche, ungefähr 60 Prozent davon mit mittelschweren bis schweren Symptomen. Diese Symptome reichen von Nesselausschlägen und Schwellungen bis hin zur Atemnot und Kreislaufkollaps. Immerhin 400.000 leiden unter größeren Schwellungen nach Insektenstichen, die zwar nicht gefährlich sind, aber über mehrere Tage Beschwerden verursachen können. Insektengiftallergie kann tödliche Gefahr darstellen 

Symptome bei einer Allergie

Bei schweren Allergikern genügt ein Stich, um innerhalb weniger Minuten in Lebensgefahr zu schweben. „Die allergische Reaktion erfasst den ganzen Körper und es kommt zusätzlich zum Anschwellen rund um die Einstichstelle zu Schwellungen im Gesicht oder Hals, Kribbeln an den Hand- und Fußinnenflächen, Übelkeit, Atemnot, Schwindel oder Herzrasen, die in einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock münden können. Dabei kann es schlimmstenfalls zu einem tödlichen Versagen des Kreislaufs kommen. Das Ausmaß ist nicht vorhersehbar, der Verlauf unkalkulierbar“, sagt Sturm. Jeder, bei dem eine schwere Insektengiftallergie bereits diagnostiziert ist, sollte für einen solchen Fall unbedingt seine Notfallmedikamente immer mit sich tragen, allen voran einen Adrenalin-Autoinjektor, der den Kreislauf rasch stabilisiert. Wichtig: Der Umgang mit dem Autoinjektor muss regelmäßig geübt werden, damit im Ernstfall alles klappt. Schwere allergische Reaktionen können aber auch bei Menschen auftreten, die bisher nicht allergisch auf Insektenstiche reagiert hatten oder denen die Allergie vorher nicht bekannt war. Die Betroffenen müssen umgehend vom Arzt versorgt werden, im Bedarfsfall muss der Notarzt verständigt werden. Sturm: „In einer solche Situation kann rasches Handeln Leben retten. Nicht zögern, sofort den Notarzt verständigen!“ Risiko einer Insektengiftallergie steigt mit Anzahl der Stiche Das Risiko, an einer Insektengiftallergie zu erkranken, steigt mit zunehmender Exposition. Daher zählen zum Beispiel Imker, Gärtner, und Weinbauern zu Risikoberufen hinsichtlich einer Insektengiftallergie. Eine Allergieabklärung muss unbedingt dann erfolgen, wenn es abseits der Stichstelle zu Symptomen kommt. Mittels Blutabnahme und Hauttests kann üblicherweise rasch eine Diagnose gestellt werden. Zur Behandlung stehen die bereits erwähnten Notfallmedikamente, die man selber anwenden kann, zur Verfügung. Den Körper gegen Insektengift immunisieren Als einzige kausale Therapie, mit der man zukünftige Stichreaktionen verhindern kann, steht die sogenannte allergen-spezifische Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung oder im Volksmund auch Impfkur genannt) zur Verfügung. Hier wird mit der Verabreichung von steigenden Dosen von Insektengift das Immunsystem wieder an das Insektengift gewöhnt. Diese zeichnet sich durch eine hohe Wirksamkeit aus: 90-95% der Patienten* sind nach erfolgreicher Impfkur vor weiteren Stichreaktionen geschützt. Sturm: „Erstaunlicherweise wird diese Therapie nicht gut angenommen; nur etwa 20% der Patienten, die eine Impfkur benötigen würden, lassen sich tatsächlich therapieren. Dies ist umso erstaunlicher, als die Therapie dieser potenziell lebensbedrohenden Allergie von den Krankenkassen zur Gänze übernommen wird.“ So sweet it is… Übrigens: Die Ursache, warum die Wespen, die sonst bevorzugt auf Fleisch „fliegen“, gerade im Herbst so wild auf Süßes sind, liegt darin begründet, dass zu diesem Zeitpunkt die Brut, die viel Eiweiß benötigt, nicht mehr versorgt werden muss. Nun sind die Tiere nur mehr auf der Suche nach Nahrung und Energie für sich selbst – bevorzugt in Form von Zucker. Und der findet sich im Herbst im so reichlich herumliegenden Fallobst, in Traubenresten und eben auch in süßen Speisen.

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