Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Schnupfenzeit: Nasensprays können süchtig machen

29. November 2018, 10:03 Uhr
Vorsicht, Nasensprays können süchtig machen. Bild: colourbox.de

STEYR. HNO-Ärzte warnen vor zu langem Gebrauch. Nach mehr als einer Woche wird es gefährlich.

Der Kopf brummt, die Glieder schmerzen und die Nase läuft. Bei einer Erkältung sehnen wir uns besonders nach gutem Schlaf. Eine verstopfte Schnupfennase ist da wenig hilfreich. Gerade am Abend greifen daher viele Menschen zu Nasenspray oder Tropfen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Aber Achtung: Diese Medikamente können süchtig machen.

Die Nasenschleimhäute sind wichtige Verbündete im Kampf gegen die Erkältung. Sie wärmen und befeuchten die eingeatmete Luft, filtern Schmutzpartikel aus ihr heraus, stoßen diese dann ab und verhindern damit auch ein Einnisten von Keimen. Hat der Schnupfen zugeschlagen, schwellen die Schleimhäute an und machen das Atmen schwer. „Natürlich ist der Einsatz von abschwellenden Nasensprays oder Tropfen sehr hilfreich. Es können sogar weiterführende Infektionen der Nebenhöhlen und Ohren so verhindert werden. Beachten muss man aber unbedingt die Einnahmedauer. Mehr als eine Woche sollte kein Schnupfenspray im Einsatz sein“, warnt Primaria Ulla Folger-Buchegger vom Landes-Krankenhaus Steyr. 

Die Inhaltsstoffe verengen die Gefäße, dadurch verringert sich die Blutzufuhr in der Nase. Dies lässt die Schleimhäute abschwellen. Das hilft für bis zu  zehn Stunden dabei, wieder Luft zu bekommen. Beim akuten Schnupfen kein Problem. Aber auf Dauer über Wochen angewendet gewöhnt sich der Körper an die regelmäßige Dosis und reagiert über: „Wenn die Wirkung nachlässt, schwellen die Schleimhäute stärker, schon nach kurzer Zeit, wieder an. Die Nase trocknet dadurch übermäßig aus, außerdem werden auch die feinen Härchen geschädigt, die Staub und Keime abtransportieren. Am Ende hat man einen Dauerschnupfen, der schwer wieder abzustellen ist“, so die Expertin. 

Von Dauereinnahme wird abgeraten

Bei richtiger Verabreichung verbleiben die gefäßverengenden Inhaltsstoffe im Nasen-Bereich. Bei falscher können diese in den Körper wandern – das zwar grundsätzlich nicht gesundheitsgefährdend ist, bei Dauereinnahme aber eine völlig unnötige Belastung darstellt. Nasenspray darf nicht zum Dauerbegleiter werden „Ist das kleine Fläschchen mit dem Medikament schon dauerhafter Begleiter, muss man handeln“, empfiehlt Folger-Buchegger und erklärt den Ablauf einer Entwöhnung: „Zu Beginn kann man die Dosis reduzieren, indem man auf Präparate für Kinder zurückgreift. 

Auch ein Umstieg auf Nasensprays mit hypertoner Salzlösung (das ist eine Salzlösung mit etwas erhöhtem Salzgehalt und ist in der Apotheke als hypertone Salzlösung erhältlich) unterstützt den Entwöhnungsprozess. Diese wirken ebenfalls abschwellend, wenn auch nicht stark und prompt. Dafür muss man sich hierbei nicht vor einem Gewöhnungseffekt fürchten. Hat man die ersten zwei bis drei Wochen geschafft, regeneriert sich die Schleimhaut meist vollständig.“ Abhilfe kann auch die Anwendung einer Nasenspülung mit einer speziellen Salzlösungsdusche schaffen. 

Ursache eruieren

Zusätzlich zur erfolgreichen Bekämpfung der Abhängigkeit, muss geklärt werden, warum der Dauerschnupfen überhaupt entstanden ist: „Oft sind es Allergien, die die Betroffenen quälen und die Nase verstopfen“, betont die HNO-Expertin und ergänzt: „Im Falle einer akuten Erkältung rate ich am Anfang zum Einsatz von Schnupfentropfen. Verbessern kann man die Wirksamkeit, indem man diese im Liegen anwendet. Am besten gelingt die Abschwellung im Bett oder auf der Couch. Man lässt den Kopf über die Kante hängen, den Hinterkopf nach unten und das Kinn in die Höhe. Wenn man jetzt pro Seite einige Tropfen in die Nase träufelt und noch 3 - 5 Minuten abwartet, kann sich das Präparat gut in der Nase verteilen, rinnt durch die Schwerkräfte in die vielen kleinen Ritzen und Spalten und die Nase ist frei für mehrere Stunden. Richtig im Liegen verabreicht kann man die Häufigkeit der Anwendung reduzieren, schluckt nichts mehr über den Rachen, erspart sich so den unangenehmen Geschmack und braucht nach einigen Tagen hoffentlich keine Tropfen mehr.“

mehr aus Gesundheit

Heiß – kalt: Was dieser Temperaturwechsel mit dem Körper macht

So helfe ich Kindern mit Kopfweh

Was bei Beschwerden in den Wechseljahren hilft

Bleischürzen bei Röntgen haben ausgedient

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen