Probier’s mal mit mehr Achtsamkeit
Im Klinikum Wels-Grieskirchen gibt’s eine Anleitung zur Achtsamkeit.
In der Hektik des Alltags fällt es immer schwerer, in Kontakt mit sich selbst zu kommen und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen. "Achtsamkeit" kann hier helfen, auf Dauer krank machende Reaktionsprozesse zu durchbrechen. Am Klinikum Wels-Grieskirchen haben die Mitarbeiter im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung die Möglichkeit, an einem Stressbewältigungsprogramm "Mindfulness Based Stress Reduction" (MBSR) teilzunehmen.
Belastungen wahrnehmen
"Es geht um die Wahrnehmung von belastenden Situationen und das Erkennen von Stresssituationen, um das Innehalten und Beobachten und in weiterer Folge um ein bewusstes Handeln", erklärt Ulrike Auinger, Oberärztin am Institut für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation am Klinikum Wels-Grieskirchen.
Zu den Kursinhalten zählen unter anderem praktische Anleitungen, Meditation und der sogenannte Bodyscan, das achtsame Spüren durch den ganzen Körper. Bereits vor 40 Jahren entwickelte der US-amerikanische Professor Jon Kabat-Zinn dieses Programm. Damals hatte noch niemand geahnt, welch starke Wirkung die Achtsamkeitsbewegung auf gestresste Menschen haben sollte. In den vergangenen 20 Jahren hat das Konzept auch in Europa Einzug gehalten. Zentraler Baustein ist immer noch das ursprüngliche achtwöchige Programm des Gründers. Mittlerweile sind daraus weitere achtsamkeitsbasierte Therapieformen entstanden, zum Beispiel als Rückfallprophylaxe für Patienten mit Depressionen oder für Menschen mit chronischen Schmerzen.
"Eine verbesserte Selbstwahrnehmung kann Stimmungs- oder Angststörungen und Verhaltensmuster positiv beeinflussen. Durch Achtsamkeit können wir unsere Bedürfnisse besser wahrnehmen und dadurch lernen, gut für uns selbst zu sorgen", sagt Medizinerin Auinger. Ruhe, Ausgeglichenheit und Entspannung können sich einstellen und dadurch positiv auf Körper und Psyche wirken.
Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet vor allem, im Moment zu sein und nicht immerzu an Vergangenes oder Zukünftiges zu denken. Im Hier und Jetzt können Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen besser wahrgenommen werden.