Kur neu: Sport und Psyche stehen im Mittelpunkt
Bald gibt es nur noch die neue "Gesundheitsvorsorge Aktiv". Der PVA-Landesstellendirektor in Oberösterreich Gerald Holzinger erklärt, wie der Nachfolger der klassischen Kur funktioniert.
Die Kur, wie wir sie kennen, hat ausgedient. "Mit der Gesundheitsvorsorge Aktiv (GVA) möchten wir eingreifen, bevor es zu spät ist. Die Menschen sollen so lange wie möglich gesund im Erwerbsleben bleiben" sagt Gerald Holzinger, Landesstellendirektor der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) in Oberösterreich. Die erste Neuerung: Schon vorher bekommen die Versicherten einen Fragebogen, auf dem angegeben wird, wie sich die Betroffenen ernähren, wie sportlich sie sind, wie es um ihre mentale Gesundheit bestellt ist und ob sie sich im Job überfordert fühlen. Mit Hilfe dieser Fakten wird der Therapieplan erstellt.
Einzelne Module
Anders als bisher setzt sich der dreiwöchige Aufenthalt aus verschiedenen Modulen zusammen. Das Basismodul ist für alle gleich und enthält intensive Ernährungsberatung. Dazu kommt noch ein weiteres der folgenden Module:
Bewegungsoptimierung eignet sich für Patienten, die bereits regelmäßig Sport machen. Die Therapeuten überprüfen, ob die durchgeführte Bewegung richtig gemacht wird und geben Optimierungsempfehlungen, um Spätschäden zu verhindern.
Bewegungsmotivation eignet sich für Patienten, die sich nicht so gerne bewegen und an sportlichen Aktivitäten lieber passiv teilnehmen. Ihnen soll die Freude und die Lust an Bewegung vermittelt und in kleinen Schritten die wohltuende, ganzheitliche körperliche Aktivität nähergebracht werden. Nach dem Motto: Bewegung tut gut – probiere es einfach aus!
Mentale Gesundheit ist für Patienten vorgesehen, die bereits im Alltag eine psychische Belastung verspüren und schon unter dem Druck des Beruf- und Privatlebens leiden. Hier liegt der Schwerpunkt in der Stressprävention, im Erlernen von Entspannungs- und Abgrenzungsmechanismen und im Stärken der Selbstschutzmechanismen.
"Die Gesundheitsvorsorge Aktiv kann künftig auch gesplittet werden – zwei Wochen plus eine Woche innerhalb von sechs Monaten", sagt Holzinger. Das würde die Vereinbarkeit mit Job, Kinderbetreuung oder Pflege verbessern. Die dritte Woche zeige dann auch, ob Ziele bereits umgesetzt wurden und ob die vermittelten Übungen daheim richtig gemacht werden.
Insgesamt hat die PVA in Österreich Verträge mit 45 Einrichtungen. Die Gesundheitsvorsorge Aktiv betrifft praktisch alle Menschen, die schon bisher über die PVA eine Kur beantragen konnten. Ausgenommen sind nur bestimmte Indikationen wie etwa Haut- und Augenerkrankungen. Rehabilitationsaufenthalte sind wie bisher möglich.