Brustkrebsrisiko: Raschere Abklärung
Neues Biopsie-Gerät kann Mikrokalk im Brustgewebe gezielter entnehmen
Mikrokalk im Brustgewebe kann auf eine Krebserkrankung hinweisen. "Das kann, muss aber nicht sein", sagt Radiologin Maria Miesbauer. Werden im Zuge einer Mammografie allerdings verdächtige Ablagerungen entdeckt, so entnehmen die Ärzte Gewebsproben zur Abklärung. "Das geschieht im Rahmen einer Biopsie, bei der wir mit einer Hohlnadel ein wenig Brustgewebe herausziehen. Das wird an die Pathologie weitergeleitet und untersucht", erklärt Manfred Gschwendtner, Leiter der Radiologie-Abteilung im Ordensklinikum Linz Elisabethinen.
Das Problem dabei: Bis vor Kurzem konnte man nicht genau sagen, ob die Gewebsproben tatsächlich Mikrokalk enthielten. "Da waren oft viele Proben notwendig – und auch die musste der Pathologe erst einmal prüfen, ob sie überhaupt brauchbar sind." Ein neues Gerät, das erst kürzlich – und zwar erstmals in Österreich – im Ordensklinikum in Linz zum Einsatz kam, bringt nun wesentliche Erleichterungen. "Mit diesem modernen Biopsie-System können wir ab jetzt sofort erkennen, ob in der Gewebsprobe auch tatsächlich Kalk drin ist oder nicht. Das heißt, der Pathologe bekommt sofort aussagekräftige Proben. Und damit verkürzt sich natürlich auch die Zeit bis zur Diagnose", erklärt Gerald Haiderer, Facharzt am Radiologie-Institut der Elisabethinen.
Generell rieten die Experten im Rahmen der Pressekonferenz in Linz einmal mehr zu regelmäßigen Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen. "Die Mammografie ist auch deshalb so wichtig, weil man diese Mikrokalk-Ablagerungen niemals tasten kann. Wir können sie nur sehen", sagt Radiologie-Primar Manfred Gschwendtner.
"Und klar ist auch: Die besten Aussichten auf vollständige Heilung bestehen, je früher der Krebs entdeckt und behandelt wird", so Maria Miesbauer von den Barmherzigen Schwestern.