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"Spencer": Eine Diana, an der man sich nicht sattsieht

Von Nora Bruckmüller, 14. Jänner 2022, 00:04 Uhr
"Spencer": Eine Diana, an der man sich nicht sattsieht
Kristen Stewart als Lady Diana im Spielfilm "Spencer", der sich fiktiv mit ihrem Weg zur Scheidung beschäftigt (Polyfilm)

Hollywood-Star Kristen Stewart glänzt als Prinzessin von Wales

Lady Diana (1961–1997) war eine der meistfotografierten und -gesehenen Frauen der Welt. Kristen Stewart gelingt es im Kinofilm "Spencer" dennoch, sie so zu verkörpern, dass man sich an ihrer "Diana" nicht sattsehen kann.

Stewart (31), die mit "Twilight" zum Weltstar wurde, hat sich seitdem als fähige Charakterdarstellerin ("Still Alice", "Die Wolken von Sils Maria") etabliert. In der Regie des Chilenen Pablo Larrain wird es ihr gelingen, ihr Image des einseitigen Teenagerstars zur Gänze abzustreifen. Sie ist maßgeblich dafür, dass "Spencer" trotz aller Kunstsinnigkeit wie eine authentisch nachzuspürende Antwort auf die Frage wirkt, wie es abgelaufen sein könnte: Dianas Entschluss, sich von Charles scheiden zu lassen.

"Spencer" spielt an drei entscheidenden Weihnachtstagen auf Schloss Sandringham. Diana kommt zu spät, brüskiert die Queen (Stella Gonet). Diana will sich nicht vom Butler (Timothy Spall) wiegen lassen. Diana ist anders. Larrain inszeniert sie wie eine immer zerbrechlicher werdende Frau, die mit schädlichem Essverhalten gegensteuert.

Edel ausstaffiert wie die prunkvollen Räume, verliert sie sich in ungeheizten Gängen und im Labyrinth von Gedanken, die aus dem Konflikt zwischen der herzlicheren Kindheit und dem gefühlskalten Protokoll entstehen. Um sie herum schleichen Figuren wie verblassende Schatten, allen voran Jack Farthing als Charles.

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Melancholie, die in Mut kippt

Aber auch solche, die Licht und Leichtigkeit bringen – Jack Nielen (12) als William, Freddie Spry (10) als Harry, Sally Hawkins als Kammerdienerin und Freundin.

Sie drehen die Grundstimmung. Eine, bei der man wie Di nicht mehr weiß, was noch Ignoranz ist und was pure Ablehnung, was Schutz und was Überwachung. Stewart spielt alle Manierismen aus, die man von Di kannte und sie sich einverleibt hat: den gesenkten Blick, ihren Charme, der sich selbst in ihrer Zurückhaltung zeigte. Die Güte, aber auch das Feuer, das ihre Züge durchscheinen ließ. Um dieses Zentrum dirigierte Larrain seine kreativen Kräfte wie ein Orchester: "Radiohead"-Musiker Jonny Greenwood komponierte ideal schwelende Musik, Steven Knight ("Peaky Blinders") recherchierte intensiv ein später fiktionalisiertes Drehbuch, Claire Mathon (Kamera) kreiste Diana elegant ein und isolierte sie. "Spencer" mutet wie ein Tanz an, der von Melancholie in Mut kippt. Selten gerät er aus dem Takt, etwa bei zu plakativer Symbolik oder zu starker Mimik bei Stewart.

Am Ende bleibt ein überraschend faszinierender Film. Auch deshalb, weil Larrain nicht den Fehler beging wie bei seinem Film über Jackie Kennedy. Er hat seine Protagonistin nicht zur passiven Puppe stilisiert, sondern als Wesen mit Willen.

"Spencer": GB/D/USA/Chile 2021, 117 Min.,

OÖN Bewertung:

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Redakteurin Kultur
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