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"Johnny English – Man lebt nur dreimal": Der Spion mit der Lizenz zum lachhaften Wahnwitz

Von Nora Bruckmüller, 22. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Der Spion mit der Lizenz zum lachhaften Wahnwitz
Ein Gesicht, das seinesgleichen sucht: Rowan Atkinson stellt sich als Anti-007 gegen das moderne Bombast-Kino. Bild: UPI

Kino: Rowan Atkinson, der als "Mr. Bean" zur lebenden Legende wurde, zeigt als Johnny English, wie gut der einfache Schmäh tut.

Obwohl die britische Politik zuweilen so aussieht, als hätte Johnny English eingegriffen, sprich eine Spur des Wahnwitzes hinterlassen – Stichwort: Brexit –, ist Theresa May der "James Bond des Blödelns" nicht zur Seite gestanden. Im neuen Kinofilm kommt die von Oscarpreisträgerin Emma Thompson verkörperte britische Premierministerin aber nicht ohne ihn aus. Was nach einer echten Agenten-Chefin-Arbeitsliebe klingt – wie einst Judi Dench als "M" und Daniel Craig als 007 –, entspringt in Wahrheit einer Wahl zwischen Pest und Cholera.

Im dritten Film, in dem Rowan "Mr. Bean" Atkinson in die Rolle des gefährlich patscherten Spions schlüpft, hat ein Cyberangriff das Empire erwischt. Die Identitäten aller Geheimagenten wurden gelüftet, der Nationalstolz wankt, und überhaupt droht das Land unterzugehen. Um sich den Tod aus dem Netz vom Hals zu schaffen, entscheidet sich die von Thompson furios-energisch gespielte Staatsfrau für eine kurzzeitige Heimsuchung: Johnny English, der sich im Ruhestand als Pädagoge verdingt, wird an die "Front" zurückgeholt. Ist er doch der einzige Alt-Agent, der noch lebt und nicht ob einer Prostata-Operation rekonvaleszent ist.

Gegen das Kino und die Welt

Keine Sorge, mit den Witzen unter der Gürtellinie hat es sich hier schon. Schließlich ist diese Komödie mehr europäisch und nicht amerikanisch. Dennoch stellt sich der Film des als TV-Regisseur erfolgreichen Nordiren David Kerr gegen beide Kontinente – weltpolitisch und was die jeweilige Kinokultur betrifft.

Englishs Jagd auf den Cyber-Angreifer kommt – anders als US-Kracher – ohne gigantische Explosionen und Hochrisiko-Stunts aus, genauso ohne die Lebenselixiere des heimischen Autorenkinos: cineastische Choreographien und tiefschürfende Charakterstudien. Getragen wird das Abenteuer, das von Südfrankreich über London nach Schottland führt, von Atkinson, durch seine Art des zeitlos einfachen, aber deshalb nicht schlechten Witzes.

Er hätte teils flüssiger in die Szenerie gesetzt werden können, doch der 63-Jährige besticht im besten Sinne als Clown, einer, der hart arbeitet, sodass es leicht aussieht – hier einmal ein Luxuslokal in Brand steckt und dort ein vibrierendes Smartphone jongliert, als wäre es eine heiße Kartoffel. Denn English klärt seinen Fall "old school", ohne digitalen Firlefanz. Das iPad nutzt er als Wurfstern.

Kino: "Johnny English – Man lebt nur dreimal": GB/USA/F 2018, 89 Min., Regie: D. Kerr

OÖN Bewertung:

 

Der Trailer zum Film:

 

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