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So wird das kulinarische Jahr 2018

Von Karin Haas und Philipp Braun, 13. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Gesund essen ist ein Vorsatz für viele. Über das „Wie“ scheiden sich die Geister. Bild: colourbox.de

Das Genuss-Team der OÖNachrichten, Karin Haas und Philipp Braun, zeigt, wohin die Reise auf den Tellern und in den Gläsern gehen wird.

1 Warm frühstücken

Die Marmelade-Semmel als erste Mahlzeit des Tages ist out. Warme Getreidebreie nehmen auf immer mehr Tellern frühmorgens Platz. Sie sollen spätere Heißhunger-Attacken hintanhalten. Ganz neu ist der Trend, den Tag frühmorgens mit einer warmen Suppe zu begrüßen, wie es etwa viele Asiaten machen.
Suppe liefert ausreichend Flüssigkeit und viele Spurenelemente für einen guten Tag. Ist die Einlage vollwert, etwa Nudeln aus Vollmehl, hält das Sättigungsgefühl lange an. Köchelt man Hühnersuppe, sagt auch das Immunsystem danke. Das wusste übrigens schon die Oma.

2 Neues Superfood „Moringa“

Die Blätter des aus Nordwestindien stammenden „Krenbaumes“ Moringa Oleifera sind seit jeher in der ayurvedischen Heilkunst in Verwendung. Sie sollen gegen Entzündungen gut sein und den Cholesterinspiegel im Zaum halten. Auch Aminosäuren und Antioxidantien stecken in den Blättern, obendrein auch das erst kürzlich entdeckte Zeatin. Das ist ein Wachstumshormon, das in jeder Pflanze vorkommt, allerdings in „Moringa“ in besonders hoher Konzentration. In unserem Körper soll es als Botenstoff dafür sorgen, dass Vitalstoffe effizienter aufgenommen werden können. Moringa ist als Tee erhältlich.

3 Heimischer Fisch

Fischers Fritze fischt im Inland. Lachs ist, wegen oft überbelegter Aquakulturen, out. Die Lachsforelle aus nachhaltiger Züchtung, aufgewachsen in Österreich, nimmt diesen Platz rosarot ein. Lachsforelle auf Orangen-Sauerkraut ist das Superfood schlechthin. Die Forelle liefert gesunde Omega-3-Fettsäuren, Sauerkraut probiotische Mikroorganismen. Außerdem bringt der hohe Ballaststoffgehalt die Verdauung in Schwung. Karpfen aus dem Waldviertel, lange als plumpes Gericht mit modrigem Odeur verschrien, kommt als elegant-frisches Gericht auch in Gourmet-Restaurants zurück.

4 Gerstenwasser

Nicht nur die britische Queen schwört darauf. Gerstenwasser ist ein Gesundheitsbringer. Dafür wird Gerste (bio!) in Wasser gekocht, abgeseiht und mit Zitronensaft und Fruchtsaft „trinkgängig“ gemacht. Oder man köchelt Gerste, Trocken-Marillen, Feigen, Ingwer und Salz. Gerstenwasser ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Enthalten sind etwa Magnesium, Eisen, Kalzium, Zink, B-Vitamine und Vitamin E. Eine bestechender Vergleich: 100 Gramm geschälte Gerste enthalten 120 mg Magnesium, 100 Gramm Banane „nur“ 30 mg. Die gekochte Gerste kann zum Frühstück gegessen werden.

5 „Exotische“ heimische Pilze

Exoten aus fernen Ländern sind out. Vielmehr sind „Exoten“, also Raritäten, aus Österreich die Stars. Das gilt auch bei den Pilzen. Der „glänzende Lack-Porling“, die „Puppen-Kernkeule“ oder der „Igelstachelbart“ bringen neue Konsistenzen und Geschmäcker auf die Teller von insbesondere Gourmet-Restaurants, die immer auf der Jagd nach Neuem sind. Den „Igelstachelbart“ kultiviert etwa Florian Kogseder aus Molln (Foto) und liefert ihn bis ins „Steirereck“ nach Wien oder ins „Rossbarth“ nach Linz. Achtung: Ab Hof in Molln auf eigene Faust einkaufen zu wollen, geht nicht. Kogseder beliefert nur Spitzenrestaurants.

6 Los starten und Tee trinken

5000 Jahre hat das Aufgussgetränk mit den drei Buchstaben auf dem Buckel und zählt damit zu einem der ältesten Kulturgetränke. Tee ist anregend, wirkt nicht so aufputschend wie Kaffee und wird zukünftig immer öfter als Speisenbegleiter eingesetzt. Egal ob schwarz, grün oder weiß, ein oder bis zu zehn Aufgüsse – Restaurants und Bars, die das Thema mit dem passenden Geschirr elegant umsetzen und Tee in der richtigen Art (Temperatur, Verhältnis zwischen Wasser und Tee) servieren, ziehen nicht nur Liebhaber von alkoholfreien Getränken an. Also Genießer: Nicht abwarten, sondern sofort Tee trinken.

7 Der Geschmack der Alpen

Der dänische Tausendsassa René Redzepi (viermal zum weltbesten Koch gewählt) hat vergangenes Jahrzehnt bewiesen, dass der Fokus auf Regionalität und Saisonalität nicht nur der Nachhaltigkeit geschuldet ist, sondern auch einen geschmacklichen Mehrwert bietet. Die Slowenin Ana Ros (aktuell weltbeste Köchin) und Drei-Hauben-Koch Andreas Döllerer aus Golling holen ihre Inspiration aus der alpinen Umgebung, und ihre Lebensmittel aus den Wäldern, den frischen Flüssen und saftigen Almwiesen. Traditionelle Zubereitungsarten und fast vergessene Geschmackseindrücke erleben auch 2018 einen Frischekick.

8 Eiweißreich

Aus ökologischer Sicht ist der derzeitige weltweite Fleischkonsum nicht tragbar und Carnivoren stoßen sich die Hörner ab, wenn sie ihr Ernährungsverhalten nicht anpassen. Konsumenten werden dieses Jahr noch kritischer und ernährungsbewusster. Wer seinen Eiweißbedarf fleischlos decken möchte, greift in Zukunft öfter auf Erbsenprotein zurück, dessen Flächenbedarf und Wasserverbrauch viel geringer als der von Fleisch ist. Martina Wick, Kochmarie aus Kirchschlag, vertraut auf das hochwertige Eiweißgeheimnis der Lupinen und Trendforscherin Selin Patrick sieht in Insekten eine Alternative zu Fleisch.

9 Alkoholfreie Cocktails

Das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein zeigt sich in neuen Cocktailkreationen, die weniger süß, weniger cremig und immer öfter gänzlich alkoholfrei angeboten werden, was zum „No-Alcohol-Trend“ passt. Für Staatsmeister Stefan Haneder, Cocktail-Profi aus Freistadt, sind Teecocktails total hip: „Es ist Wellness, hat kaum Kalorien und ist zeitlos. Mit Tee erreichst du neue Geschmäcker.“ Neben den alkoholfreien Cocktails zählen 2018 selbst hergestellte Wermuts oder neu interpretierte Klassiker wie Negroni (italienischer Aperitif aus Gin, Wermut und Campari) zu den beliebtesten Getränken.

10 Große Braten, alte Kunst

Der Guéridon könnte in einigen Restaurants eine Renaissance erleben und dem Servicepersonal wieder zu mehr Ansehen verhelfen. Auf dem kleinen Beistelltisch werden vor den Augen der Gäste gekonnt Braten und Geflügel tranchiert, süße Crêpes flambiert, edle Fische filetiert oder Beef Tatar angerichtet. Servicekompetenz bekommt wieder eine neue (alte) Qualität und einen verdienten Stellenwert. Das Essen in Gesellschaft im Restaurant wird zu einem kulinarischen Erlebnis. Der klassische französische Service ist en vogue. Mehr denn je. Gleichzeitig reduziert sich die Zahl der Gänge und der Zutaten.

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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( Kommentare)
am 13.01.2018 11:19

"Köchelt man Hühnersuppe, sagt auch das Immunsystem danke."
Dem kann ich zustimmen, wenn ich bedenke, wie viel Antibiotika so ein Masthuhn in ihrem kurzen Leben zu sich nehmen muss. Die Masthühner bekommen eine eigene Futtermischung, dass sie den ganzen Tag immer fressen. Nach 25 Tagen werden sie dann geschlachtet. Für Feste das billigste Grillhenderl.

Natürlich kannst dir auch ein Bio-Masthenderl kaufen. Die haben Freilauf, bekommen ein normales Futter, werden aber erst in der doppelten Zeit, stressfrei gefangen, elektrisch betäubt und geschlachtet. Die haben noch einen Hühnergeschmack, im Gegensatz zu den anderen, welche nur nach Würze schmecken, aber ein feines, leer schmeckendes Fleisch haben.

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jamei (25.498 Kommentare)
am 13.01.2018 10:44

Liebes Genuss-Team der OÖNachrichten, Karin Haas und Philipp Braun!

Ich habe noch funktionierende Zähne die ich mein eigen nenne daher ist IHRE
Empfehlung:

"Warm frühstücken
Die Marmelade-Semmel als erste Mahlzeit des Tages ist out. Warme Getreidebreie nehmen auf immer mehr Tellern frühmorgens Platz. Sie sollen spätere Heißhunger-Attacken hintanhalten. Ganz neu ist der Trend, den Tag frühmorgens mit einer warmen Suppe zu begrüßen, wie es etwa viele Asiaten machen."

wohl eher für die Kukident-Fraktion gedacht - oder? grinsen

Warmer Kaffee und ein Stück dunkles krustiges Brot mit Butter bestrichen und Käse oder Schinken belegt und/ oder eine Honig oder Marmeladensemmel - DAS
ist ein Frühstück! Dazu ein weiches Ei und Orangensaft....

Den Brei könnte man zum verspachteln von Mauerrissen nehmenaber erst nach dem Frühstück. grinsen

mfg
jamei

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( Kommentare)
am 13.01.2018 10:12

Eine kulinarische Modeschau nach dem Motto: "Was isst man in diesem Jahr!"
Nicht wie schon erlebt: Modenschau mit kulinarischen Genüssen.

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 13.01.2018 05:17

"Das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein ..."

man traut seinen augen kaum, ein artikel über kulinar(r)ischen lebensgenuss ,
ohne dabei - wie der geneigte oön-leser es sonst kennt - alkohol zu bewerben... das gibt ein großes plus !

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