Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Legales Doping aus dem Wald

Von Philipp Braun, 28. Juni 2018, 11:47 Uhr
bilder_markus
Bild: (REUTERS)

Blaue Lippen und Zähne zu haben, ist nicht unbedingt ein Schönheitsideal. Aber es überführt die Schlingel, die sich am Topf Waldheidelbeeren vergreifen und heimlich davon naschen.

Jedes Leugnen – „ich habe nichts gemacht“ – ist überflüssig. Das wäre das Gleiche, wenn Hummeln mit den auffälligen Pollenhöschen herumschwirren und dem Nest glaubhaft machen wollen, dass sie sich nie an Nektar und Pollen delektiert haben.

Und so ist es auch bei den Heidelbeeren aus dem Wald. Zahnputzphobiker greifen wahrscheinlich lieber zu Zuchtheidelbeeren, die heuer bereits früher reif sind.

Sicher mag ich auch gerne Beeren aus der Zucht. Ein Ausflug ins Blaue ist mir dennoch lieber. Schon allein des Abenteuers und des Aromas wegen, den der Waldboden verströmt. Wenn der Suchinstinkt geweckt ist, gibt es kein Halten mehr. Mit Argusaugen durchstreife ich das Unterholz nach den teilweise schwarz schimmernden Beeren, die als „Kaviar des Waldes“ bezeichnet werden. Außerdem finde ich es feiner, wenn das gefüllte Körbchen mit Beschäftigung verbunden ist und Arbeiterhände blau gekennzeichnet sind. Genuss geht nicht nebenbei, und wenn Beeren wie gebratene Tauben in Augenhöhe in den Mund fliegen, ist das für mich schlichtweg fad.

Aber auch geschmacklich schmecken mir die kleinen Waldheidelbeeren besser. Entweder pur, oder um eine Kindheitserinnerung aus dem Dickicht an Rezepten zu holen: als Heidelbeernocken. Dazu einen Palatschinkenteig aus Mehl, Eiern, Salz, Milch zaubern. Die Milchmenge soll homöopathisch sein, damit der Teig etwas fester wird. Wer will, darf gerne auch ein, zwei Eier mehr verwenden.

Danach die Heidelbeeren (nicht zu viel) untermischen, Nocken aus dem Teig stechen, in einer heißen Pfanne mit Butter herausbacken und mit Staubzucker bestreuen. Statt Heidelbeeren passen auch Himbeeren sehr gut.

Die Kolumne schreiben abwechselnd Karin Haas und Philipp Braun, das Genussteam der OÖNachrichten.

p.braun@nachrichten.at

mehr aus Essen & Trinken

"Nicht für den menschlichen Verzehr geeignet": 3 abgepackte Salate im AK-Test durchgefallen

Was sucht ein Veganer im Steaklokal?

Ostern: Andere Länder, andere Spezialitäten

Die Lieblingslokale der besten Köche

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 28.06.2018 12:13

eine kleine Anekdote,
Kriegsende Besatzungszeit, ich mit meiner Mutter im Mühlviertel Heidelbeere brocken wir schaffen zwei 10 Liter Kübeln um sie beim Lebensmittelgeschäft König Bürgerstrasse zu verkaufen.
Doch leider hatte der russische Soldat am Brückenkopf einen schlechten Tag und kippte die Beeren in die Donau…..

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen