Krimi in Zagreb mit gutem Ende für die Black Wings
Eishockey: Black Wings gewannen in Kroatien 5:4 – Im Semifinale treffen sie auf Salzburg.
Geschafft! Als um 21.51 Uhr im Zagreber Dom Sportova die Schlusssirene ertönte, war der 5:4-(1:0, 1:3, 3:1)-Triumph der Black Wings unter Dach und Fach und der Einzug ins Eishockey-Semifinale mit dem Gesamtscore von 4:2 beschlossene Sache. „Brutal spannend, aber zum Glück erfolgreich. Jetzt müssen wir gut regenerieren“, betonte Linz-Manager Christian Perthaler mit Blick auf die Runde der letzten vier, in der Liga-Krösus Red Bull Salzburg (gestern 6:2 in Dornbirn) wartet.
Die Best-of-7-Serie startet am Sonntag (17.30 Uhr) in der Mozartstadt. Das zweite Semifinale bestreiten Titelverteidiger Vienna Capitals (5:3 in Innsbruck) und der HC Bozen, der den KAC 2:0 schlug.
Video: Highlights
Die Nerven lagen blank
Für Zagreb ist die Reise hingegen zu Ende. Beim 19-maligen kroatischen Meister lagen schon in der ersten Drittelpause die Nerven blank. Michael Markota, Kärntner Vorstandsmitglied bei den „Bären“, schimpfte über die Referees Mark Lemelin (Unparteiischer bei Olympia- und Champions-League-Finale) und sprach von einer einseitigen Spielleitung, was die Verhängung von Strafzeiten anbelangte. „Wir werden Videos mit diesen strittigen Szenen an die Liga schicken. Das ist tendenziös. Dann steigen wir eben wieder aus“, drohte Markota.
Er war nicht der einzige Zagreber, der seinem Ärger freien Lauf ließ. In der 18. Minute flogen offene Solettisackerl von den Rängen, auf die Schiedsrichter prasselte ein Pfeifkonzert ein. Das war vor einer 5:3-Überzahl für eine ganze Minute, die Linz ungenützt verstreichen ließ.
Zagrebs Cracks leisteten sich viele Undiszipliniertheiten in Form von Stockschlägen, so etwas muss geahndet, aber auch vom Gegner sanktioniert werden. Diesbezüglich waren die Wings viel zu großzügig, auch wenn Fabio Hofers 1:0 (16.) einem Powerplay entsprungen war.
Doch statt 2:0 oder 3:0 stand es plötzlich 1:1 (28.). Durch Vielspieler Tyler Morley, der wie aufgezogen durch diese Play-off-Serie lief. Woher nimmt dieser 26-jährige Kanadier seine Energie her?
Mit dem Tor kamen auch die enthusiastischen Anhänger, die Zagreb nach vorne peitschten. Nicht ohne Nebengeräusche auf der Spielfläche. Nachdem tags zuvor ein großes Loch im Eis eine 51-minütige Unterbrechung erzwungen hatte, streikte gestern die Tür vor der Spielerbank der Black Wings. Fünf Minuten Sendepause wegen Unschließbarkeit (12.).
Shane O’Brien, der die Ruhe weg hat, lässt so etwas völlig kalt. Das Ex-NHL-Ass erzielte unmittelbar nach überstandener vierminütiger Unterzahl sein erstes Tor für die Black Wings – 2:1 nach Videobeweis (33.).
Zagreb stand mit dem Rücken zur Wand, fand aber Antworten. Natürlich durch Morley, der nur 100 Sekunden später auf 2:2 stellte (34.). Doch damit nicht genug. 80 Sekunden danach brachte Sondre Olden die Kroaten erstmals in Führung – 3:2 (36.). Es roch nach einem alles entscheidenden Spiel 7 am Freitag in Linz, das aber nicht stattfinden wird. Weil Brian Lebler etwas dagegen hatte.
Der Teamstürmer glich zum 3:3 aus (41.) und traf damit auch im sechsten K.o.-Duell mit den Kroaten. Diesmal doppelt. Das 4:3 (44.) war bereits das 44. Saisontor des 28-Jährigen. Respekt. Rick Schofield erhöhte auf 5:3 (50.). Das war die Vorentscheidung.
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