Red Bull wechselt Motor: Honda statt Renault
WIEN. Formel 1: Britisch-österreichisches Team will 2019 mit neuem Antrieb wieder um die WM mitkämpfen.
Die Formel 1 kehrt am Sonntag nach zehn Jahren Absenz nach Frankreich zurück. Vor dem Rennen auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet, auf dem zuletzt 1990 die Königsklasse angetreten ist, gab es beim Red-Bull-Team eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft. Der britisch-österreichische Rennstall fährt ab 2019 mit Honda-Motoren.
Diese Entscheidung zum Antriebswechsel war erwartet worden, da Red Bull in den vergangenen Jahren mit der Motorentwicklung des französischen Konzerns extrem unzufrieden war. Zudem wird das Schwesterteam Toro Rosso bereits seit diesem Jahr von Honda mit Triebwerken beliefert. Man wolle künftig "nicht nur um Grand-Prix-Siege, sondern auch um WM-Titel" kämpfen, begründete Teamchef Christian Horner den Wechsel.
Gleichzeitig dankte Horner Renault für die vergangenen zwölf Jahre, in denen man "unglaubliche Momente gemeinsam erlebt" habe, vor allem die vier WM-Triumphe en suite des Deutschen Sebastian Vettel und bisher insgesamt 57 Grand-Prix-Siege. Doch seit dem Umstieg von V8- auf V6-Motoren im Jahr 2014 dominiert Mercedes. Red Bull feierte seither nur noch zehn Rennsiege und hatte keine Chance auf weitere Titel. Drei Mal wurde der Brite Lewis Hamilton Weltmeister in einem "Silberpfeil" (2014, 2015 und 2017), einmal dessen Teamkollege Nico Rosberg, der nach seinem WM-Triumph 2016 zurücktrat.
Red Bull war dagegen zuletzt hinter Mercedes und Ferrari nur noch die dritte Kraft in der Motorsport-Königsklasse. Für diesen Rückfall wurde vor allem die mangelnde Leistungsstärke der Renault-Aggregate verantwortlich gemacht. Mercedes und Ferrari sollen zwischenzeitlich sogar einen Vorteil von über 100 PS gehabt haben. Heuer feierte Red Bull aber durch Daniel Ricciardo bereits zwei Siege.
Mit Toro Rosso zum Erfolg
Honda war 2015 als Motorenpartner von McLaren in die Formel 1 zurückgekehrt. Die dreijährige Zusammenarbeit mit dem britischen Traditionsteam verlief allerdings katastrophal und kostete den japanischen Konzern viel Renommee. Doch seit dem Wechsel zur Scuderia Toro Rosso, die heuer schon 19 Punkte auf dem WM-Konto hat, befindet sich Honda wieder im Aufschwung. Diese positive Entwicklung überzeugte nun auch die Red-Bull-Verantwortlichen.