LONDON. Mit 35 Jahren hat Roger Federer eine Siegquote wie zu seiner Blütezeit
Ohne Zittern, ohne Wackeln und letztlich ohne Satzverlust brauste Roger Federer zu seinem achten (Rekord-)Titel in Wimbledon. Jener Federer, dem vor einem Jahr noch sein baldiges Karriereende prophezeit worden war, scheint mit fast 36 Jahren so stark wie zu seiner Glanzzeit zu sein. Die Zahlen untermauern das: Heuer holte er bereits fünf Einzeltitel, darunter zwei Grand Slams, zudem kommt er auf eine Siegquote von 93,94 Prozent. Zum Vergleich: Nur in den Jahren 2004 bis 2006 war er bislang über 90 Prozent gelegen.
Warum der Schweizer statistisch plötzlich wie in seinen Mittzwanzigern spielt, liegt an seinem Mut zur Pause. Ein Schritt, der allerdings nicht ganz freiwillig erfolgte. Von Knieproblemen gebremst war Federer im Vorjahr erstmals seit 2000 ohne Titel geblieben und hatte sich nach Wimbledon für den Rest des Kalenderjahres zurückgezogen. „Ich habe jeden Einzelnen in meinem Team gefragt, ob sie glauben, dass ich noch mal Majors gewinnen und die Besten wieder regelmäßig schlagen könnte“, berichtete Federer von Zweifeln. Sein Betreuerstab glaubte jedoch an ihn, weshalb er sich auf die vollständige Genesung konzentrierte. Das sollte sich auszahlen, wie der Titel in Melbourne bewies. Aus diesen Erfahrungen gelernt, ließ Federer heuer die Sandplatz-Saison sausen, um sich stattdessen auf Wimbledon vorzubereiten. Seit Sonntag ist er nun der erst zweite Spieler nach Rafael Nadal, der für das ATP-Finale in London fix qualifiziert ist.
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