Klub schickt sein Amateur-Team in die Champions League
MANNHEIM. Der deutsche Handball-Meister Rhein-Neckar Löwen muss wegen eines Terminstreits zwischen der deutschen Liga und dem europäischen Verband zwei Spiele innerhalb von zwei Stunden bestreiten.
Die Rhein-Neckar Löwen treffen am 24. März im Spitzenspiel der deutschen Handball-Bundesliga auswärts auf den THW Kiel. Das um 18.10 Uhr angesetzte Match wird in der ARD übertragen und verspricht hohe Einschaltquoten.
Dumm nur, dass das Achtelfinalhinspiel in der Champions League gegen Vive Kielce ebenfalls auf den 24. März fällt, nur halt schon um 16 Uhr.
Hintergrund: Die Koordinierung zwischen der Handball-Bundesliga und dem europäischen Verband (EHF) gestaltet sich schon seit Jahren als schwierig.
Kein Einsehen der EHF
Die EHF wollte einer Verschiebung nur dann zustimmen, wenn die Löwen ihr in der Vorrunde erkämpftes Heimrecht für das Hinspiel an Kielce abtreten. Diesem Nachteil wollten die Mannheimer jedoch nicht zustimmen. Da die EHF nicht einlenkte, werden die Löwen deshalb mit ihrem Amateur-Team (3. Liga) in der Champions League antreten.
Kiel, mit den Österreichern Nikola Bilyk und Raul Santos im Kader, stand vor der gleichen Entscheidung, trat aber sein Heimrecht unter dem Druck der EHF an Gegner Szeged ab. Das freilich mit Zähneknirschen. „Dieser Heimrecht-Tausch führt die sportliche Wertigkeit der gesamten Gruppenphase ad absurdum und wird dem Einsatz unserer Mannschaft für das Heimrecht im Rückspiel in keinster Weise gerecht“, reagierte Viktor Szilagyi, Sportlicher Leiter des THW, sauer.
Die Norddeutschen hätten der EHF eine ganze Reihe von Möglichkeiten, darunter sogar zwei Spiele innerhalb von 24 Stunden angeboten, waren jedoch auf Taube gestoßen.