RIED. Vor dem heutigen Spiel scheint St. Pöltens Trainer gar nicht mit einem Sieg zu rechnen.
Es ist zweifellos das wichtigste Spiel seit Jahren für Fußball-Bundesligist SV Guntamatic Ried. Die heutigen 90 Minuten gegen St. Pölten (Keine-Sorgen-Arena, 16 Uhr - hier geht's zum Liveticker) werden wohl darüber entscheiden, ob die Innviertler auch kommende Saison in der Bundesliga bleiben.
Bei einem Sieg hätte man wieder (fast) alles selbst in der Hand. Zwar würde der Rückstand auf St. Pölten bei einem Punkt bleiben, trotzdem hätte man richtig gute Karten, weil die St. Pöltener auch noch auf den dritten Abstiegskandidaten Wolfsberg treffen. Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage wäre der Zug für die Innviertler wohl abgefahren.
Bleibt die Frage: Welche Taktik wird heute aufgehen? Jene von Rieds Trainer Lassaad Chabbi, der seine Mannschaft so richtig stark redet? Oder jene von St. Pöltens Trainer Jochen Fallmann, der offenbar selbst nicht mit einem Sieg in Ried rechnet? Schließlich machte er während der Woche bereits Werbung für das Heimspiel gegen Wolfsberg, und hat dieses zum Finale stilisiert. „Da brauchen wir 4000 Zuschauer in St. Pölten.“
Damit gab er aber freilich auch zu verstehen, dass es nächste Woche für seine Mannschaft noch um etwas gehen wird – und man damit insgeheim gar nicht mit einem Sieg in Ried rechnet. Denn bei einem vollen Erfolg wäre man bereits zu 100 Prozent gerettet. Ganz anders agierte Lassaad Chabbi. Wenn man dem Betreuer der Innviertler zuhört, dann glaubt man eher, dass heute ein Champions-League-Finale auf dem Programm steht. „Ich bin zu 100 Prozent von meiner Mannschaft überzeugt. Für uns gibt es nur den Sieg. Wir sind daheim schon seit langer Zeit ungeschlagen, haben drei Mal in Serie gewonnen und das vierte Mal durch einen Fehler, wie er nur alle zehn Jahre passiert, in letzter Minute 1:1 gespielt.“
0:3-Niederlage abgehakt
Das 0:3 gegen die Wiener Austria ist längst abgehakt. „Sie haben ihr bestes Spiel der Saison gespielt. Das müssen wir zur Kenntnis nehmen. Wir sind im Abstiegskampf, da kann man nicht erwarten, dass wir auch gegen Real Madrid gewinnen können.“
Folgendes Rezept gibt Chabbi seinem Team in das heutige Finale mit. „Selbstvertrauen, Fokus, Respekt, keine Angst. Wenn wir uns an diese vier Punkte halten, dann wird nichts schiefgehen.“ Zudem gilt es auch, die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden. Chabbi: „Wir müssen vorsichtig sein, dürfen nicht sofort alles riskieren.“ Schließlich geht es heute im Innviertel tatsächlich um „alles oder nichts“...
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