Blau-Weiß Linz taucht heute gegen Celtic in eine andere Fußball-Welt ein
Von Von Harald Bartl,
28. Juni 2017, 00:04 Uhr
Die Linzer treffen in Rohrbach (18.30 Uhr) auf das Traditionsteam aus Glasgow; der Marktwert der Celtic-Spieler beträgt 53 Millionen Euro
LINZ/ROHRBACH. Es ist einer der ganz großen Höhepunkte in der noch jungen Geschichte des FC Blau Weiß Linz. Der heutige Testgegner Celtic Glasgow (Rohrbach, 18.30 Uhr) zählt schließlich zu den ganz großen Traditionsvereinen im europäischen Fußball.
55 Millionen Euro beträgt der Marktwert der Spieler des 48fachen schottischen Meisters und 37fachen Cupsiegers mit den markanten Grün-Weiß gestreiften Dressen. Kaum ein Duell ist so brisant wie das „Old Firm“ – das älteste Fußball-Stadtderby der Welt – zwischen den 1887 gegründeten Celtics und dem ewigen Stadtrivalen Glasgow Rangers.
Und wenn Rockstar Rod Stewart wieder einmal öffentlich weint, dann verfolgt der Mann mit der Reibeisenstimme sicher ein Spiel seines Lieblingsklubs von der Ehrentribüne aus. Die Tränen versteckt er weder bei historischen Triumphen - wie zuletzt dem 2:1-Sieg über den FC Barcelona in der Champions League 2012, noch bei bitteren Niederlagen.
Zum Europa-League-Finale 2003 waren 80.000 schottische Fans ihren Verein zum Endspiel nach Sevilla nachgeflogen. Ganz so viele werden es heute zwar nicht sein.
Der Kartenvorverkauf für das heutige Duell in Rohrbach läuft aber hervorragend. Es wird ein richtiges Fußballfest, auf das man sich auch beim Gastgeber, dem Rohrbacher Landesliga-Klub freut. Die Schotten befinden sich derzeit in Aigen/Schlägl auf Trainingslager - und zeigen bei jedem Schritt, dass sie aus einer anderen Fußball-Welt stammen. 60 Personen umfasst der Tross aus Spielern, Betreuern und Funktionären, der sich derzeit im Mühlviertel auf Trainingslager befindet. Nach dem Stop in Oberösterreich steht noch eine kleine Europa-Tournee auf dem Programm, welche das Team unter anderem zu Spielen nach Tschechien und Irland führt. Die Schotten stehen mitten in der Vorbereitung auf die Fußball-Champions-League-Qualifikation.
Bestes Beispiel dafür, dass man nichts dem Zufall überlässt: Beim Test am 1. Juli gegen Rapid (in Amstetten) fährt Celtic bereits am Vormittag vom Mühlviertel aus nach Ansfelden. Dort werden im Hotel Stockinger Tageszimmer bezogen, ehe es drei Stunden vor Spielanpfiff dann in Richtung Amstetten geht. Trainer Brendan Rodgers, der Vorgänger von Jürgen Klopp beim FC Liverpool, will mit dieser Art der Vorbereitung einen typischen Champions-League-Tag simulieren. Dafür muss man allerdings auch das nötige Kleingeld besitzen.
Vorfreude bei Blau-Weiß
Die Blau-Weiß-Spieler freuen sich auf das Duell. „Für solche Spiele lebt man einfach. Das ist die Belohnung für die harte Vorbereitung. Es freut mich auch für unsere jüngeren Spieler, die noch nie gegen eine Mannschaft dieses Kalibers gespielt haben“, sagt Routinier Thomas Hinum.
Außerhalb des Platzes haben sich die Schotten stets bestens gelaunt, pflegeleicht und völlig unkompliziert präsentiert. Auf dem Spielfeld wird es heute sicher nicht ganz so locker zugehen.
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Vom Ruhm und Glanz von Celtic ist nicht mehr viel übriggeblieben ausser der Name, Tradition und Geschichte. Die eklatante Überlegenheit in der Meisterschaft begründet sich auf die Schwäche der Schottischen Liga. Während der Marktwert von Celtic noch 55 Millionen Euro ausmacht, kommt Lokalrivale Ranger mit knapp 11 Mille an 2.Stelle der Marktwerttabelle. Der Rest liegt drunter. Auch Celtic ist so wie viele andere Traditionsklubs ein Opfer des herrschenden finanziellen Wahnsinns in Fußball-Europa. Wer will schon in Schottland spielen, wenn es im benachbarten England wesentlich mehr zu verdienen gibt. Die Folge ist eine blutleere, fade Meisterschaft, wo der Meister schon vorher feststeht (Erinnert ganz stark an Österreich und die Abwanderung nach Deutschland) So besteht auch der Kader von Celtic schon zur Hälfte aus Legionären.
Vom Ruhm und Glanz von Celtic ist nicht mehr viel übriggeblieben ausser der Name, Tradition und Geschichte. Die eklatante Überlegenheit in der Meisterschaft begründet sich auf die Schwäche der Schottischen Liga. Während der Marktwert von Celtic noch 55 Millionen Euro ausmacht, kommt Lokalrivale Ranger mit knapp 11 Mille an 2.Stelle der Marktwerttabelle. Der Rest liegt drunter. Auch Celtic ist so wie viele andere Traditionsklubs ein Opfer des herrschenden finanziellen Wahnsinns in Fußball-Europa. Wer will schon in Schottland spielen, wenn es im benachbarten England wesentlich mehr zu verdienen gibt. Die Folge ist eine blutleere, fade Meisterschaft, wo der Meister schon vorher feststeht (Erinnert ganz stark an Österreich und die Abwanderung nach Deutschland) So besteht auch der Kader von Celtic schon zur Hälfte aus Legionären.