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Royales Radln in Amsterdam

Von Philipp Braun, 19. Mai 2018, 00:04 Uhr
Royales Radln in Amsterdam
Über hundert Brücken musst du fahren, um das Lebensgefühl von Amsterdam zu spüren. Bild: Philipp Braun

40 Jahre nach Erscheinen des Queen-Lieds "Bicycle Race" ist die Liebe zum Fahrradfahren ungebrochen groß. Auch Philipp Braun packte die Leidenschaft. Und er fuhr einfach los.

I want to ride my bicycle, I want to ride it where I like", sang die britische Rockband bereits vor vierzig Jahren und setzte neben leidenschaftlichen Tönen fürs Fahrradfahren auch ein Zeichen für mehr Toleranz. Auch wenn das dazugehörige Video mit 65 nackten Frauen nach wie vor an der Grenze des Tolerierbaren schrammt und in einigen Ländern verboten ist.

Einfach nur sitzen bleiben

Amsterdam zeigt sich von Prüderie unbeeindruckt. Auch wenn die liberale Stadt polarisiert und bei gewissen Dingen zwischen Legalem und Verbotenem pendelt: Beim Fahrradfahren ist man kompromisslos und unternimmt alles, um noch mehr Annehmlichkeiten zu schaffen. Fahrradwege werden neu angelegt, mit rotem Teer gekennzeichnet, und an jeder ampelgeregelten Kreuzung darf man sich grünes Licht erdrücken. Autofahrer haben das Nachsehen und sehen nur noch die Rücklichter der "fiets", wie die Fahrräder in Holland heißen.

Mit diesen Initiativen schaffte es Amsterdam, den Ruf als Hauptstadt der Fahrräder zu erstrampeln, und wird diesem Jahr für Jahr gerecht. Knapp 850.000 Einwohner zählt die Gemeinde Amsterdam. Im Schnitt besitzt jeder mindestens ein Fahrrad. Laut Schätzungen gibt es 880.000 Fahrräder in der niederländischen Hauptstadt. 60 Prozent der Bewohner treten täglich in die Pedale. Und tun das aus gutem Grund. Es ist umweltverträglich, kostengünstig, hebt die Stimmung und entspricht dem Lebensstil der Amsterdamer. Individuell, freiheitsliebend und unkompliziert. Ein nervöses Hupen nimmt man kaum wahr.

 

Wie in einem Bienenschwarm schwirren die Menschen aller sozialen Klassen unfallfrei durch die Gassen. Im Anzug oder leger gekleidet, vom Kleinkind bis zum Pensionisten. Von einer pittoresken Brücke zur nächsten.

Das Betätigen der Glocke ist ein Tabu. Die wenigen akustischen Signale, die man hört, sind das Surren der Fahrradketten, das Schnaufen mancher Touristen, die für eine Brücke zu wenig Kraft und Schwung einkalkuliert haben, oder das Motorengeräusch von Rollern. Denn anders als in Österreich benutzen die helmlosen Mopedfahrer die Fahrradwege ebenso.

Wer vom Fahrradfahren genug hat, stellt seinen Untersatz in einer der diversen Garagen ab. Das Fahrradparkhaus beim Hauptbahnhof bietet zum Beispiel Platz für 2500 Fahrräder. Oder man sperrt es bei einem der 225.000 Fahrradständer ab. Die Benutzung von Schlössern ist auf alle Fälle Pflicht, denn die Velos sind ein beliebtes Handelsgut. "Am besten zweimal absperren", wird man beim Verleih darauf hingewiesen.

Doch einmal lustvoll losgestrampelt, ist man geneigt, das Rad nicht anzuketten, sondern Amsterdamer Freiheitsluft zu schnuppern und sich von den Fesseln des Alltags zu lösen. Geradelt wird von einem herrlichen Platz zum nächsten. Und man fühlt sich majestätisch – wie ein König der Pedale.

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