La La Los Angeles
Wer Glück hat, begegnet ihnen auf der Straße, ganz sicher aber im Museum, auf Leinwänden oder an Original-Filmschauplätzen. Los Angeles ist die Stadt der Stars, Sterne, und Träumer – der Hollywood-Kinohit La La Land ist dafür der beste Beweis.
Selbst das Unterhaltungsprogramm auf dem zwölfstündigen Nonstopflug ab Wien kommt nicht ohne den mit sechs Oscars prämierten Kinofilm aus. Die Beine wieder auf festem Boden, befindet sich der Los-Angeles-Besucher auch schon mittendrin – in La La Land: Der Stau auf dem Highway ist nicht nur filmische Anfangssequenz, sondern so real und normal wie die Sonne, die hier durchschnittlich 290 Tage im Jahr ungetrübt vom südkalifornischen Himmel scheint. Lediglich das Gehupe vom Film ersparen sich die Einheimischen, weil ein absolutes No-Go, dafür ist auch in Echt der Fahrer meist der einzige Auto-Passagier.
So unübersehbar wie die Blechkolonnen auf den mindestens sechsspurigen Highways sind auch die Hochhäuser Downtowns, die wie Pilzköpfe aus dem weitläufigen Stadtgebiet ragen. "Flach wie eine Flunder" ist Los Angeles, würden unsere deutschen Nachbarn sagen. Knapp 1300 Quadratkilometer groß ist die Stadt. Auf einer Fläche 17 Mal so groß wie Linz leben vier Millionen Menschen. Doch auch Amerikas zweitgrößte Stadt war einst ein Dorf. 1771 als Missionsstation gegründet, bekam sie zehn Jahre später von einem spanischen Gouverneur ganz offiziell den Namen El Pueblo de la Reina de Los Ángeles (Dorf der Königin der Engel) verpasst. Von der sperrigen Bezeichnung blieb bald nur Los Angeles übrig. Es geht noch kürzer: L.A. – auch die Stadt der Engel genannt. Doch eigentlich ist sie die Stadt der Stars und die, die es gerne werden wollen.
Tosender Applaus ertönt, sobald sich die Lifttür öffnet. Er gebührt weniger dem Besucher, als vielmehr den Musikern. Hier im Grammy Museum hat man auf vier Etagen den größten von ihnen ein Denkmal gesetzt, den Gewinnern der Grammy Music Awards, die jährlich in L.A. in derzeit 84 Kategorien vergeben werden. Im Museum begegnet man Whitney Houston und Bruce Springsteen, kann auf einer großen Leinwand die denkwürdigsten Grammy-Auftritte der vergangenen 58 Jahre miterleben, die rote Lederjacke Michael Jacksons aus dem Thriller-Video beinahe anfassen, wäre sie nicht hinter Vitrinenglas verschlossen. Tatsächlich berührt werden kann die Oberfläche eines zehn Meter langen Pults, das einen optisch und akustisch in 160 Musikgenres eintauchen lässt. Auch wer sich einmal wie ein Rockstar fühlen möchte, wird erhört. Auf einer kleinen Bühne warten Keyboard, Schlagzeug und E-Gitarre darauf, bespielt zu werden. Nicht zu vergessen die Sonderausstellungen, in denen regelmäßig Musikgrößen wie aktuell Ella Fitzgerald gewürdigt werden.
2008 gegründet, ist das Grammy Museum Teil eines riesigen Sport- und Unterhaltungskomplexes in Downtown – dem L.A.live. Das Staples Center ist so etwas wie ihr Herzstück – eine Multifunktionsarena, in der jährlich 250 Veranstaltungen abgehalten werden und vier Millionen Besucher Stars wie Lenny Kravitz oder Ed Sheeran bei Konzerten zujubeln, alljährlich die Grammy-Gewinner beklatschen oder die Basketballstars der Clippers und der Los Angeles Lakers anfeuern, so wie Hollywood-Legende Jack Nicholson dies regelmäßig in der ersten Reihe tut. Auch 20.000 Michael-Jackson-Fans fanden sich hier ein, um von ihrem Idol Abschied zu nehmen.
Zu dem Komplex gehört außerdem ein 54-stöckiger Hybrid-Turm mit gut 1000 Zimmern, den sich die beiden Hotelketten Marriott und Ritz-Carlton teilen. Im 24. Stock von Letzterem begegnet man einem weiteren Star – zumindest seinen kulinarischen Kreationen. Der gebürtige Kärntner Wolfgang Puck tischt im WP24 seine Interpretationen einer modernen chinesischen Küche auf. Als Besitzer von 70 Restaurants in den USA ist Puck einer, der es geschafft hat.
Andere träumen noch von ihrem großen Erfolg. Los Angeles ist die Stadt, in der sie ihr Glück als Schauspieler, Musicaldarsteller, Tänzer oder Sänger versuchen und auf ihren Durchbruch hoffen. Bis es so weit ist, stehen sie hinter Hotelbars, bedienen in Restaurants, fahren Taxi oder betätigen sich als Wanderführer in den Hollywood Hills – so wie John. Aus Michigan kommend, will er in L.A als Songwriter Fuß fassen. Sein Geld verdient er derweil, indem er mit Gästen durch den 17 Quadratkilometer großen Griffith-Park wandert, ihnen die abenteuerliche Geschichte dessen Gründung erzählt und zeigt, von wo aus man den besten Blick auf das Hollywood-Zeichen hat.
Die Stadt als Filmkulisse
Die neun Buchstaben sind ebenso berühmt wie ihr Retter. Kein Geringer als Playboy-Gründer Hugh Hefner veranstaltete Ende der 70er-Jahre eine Spendenparty für die Renovierung des völlig verfallenen Symbols der Traumfabrik . Ein weiterer Blickfang hier oben auf dem Mount Hollywood ist der weiße Kuppelbau des Griffith-Observatoriums. Nicht zuletzt die Aussicht auf Hollywood und auf die Wolkenkratzer Downtowns machen es zur perfekten Filmkulisse. Hier haben James Dean "( ...denn sie wissen nicht, was sie tun), Arnold Schwarzenegger (Terminator) oder die 3 Engel für Charlie ihr schauspielerisches Können ausgespielt. Auch Ryan Gosling und Emma Stone blickten sich hier oben in "La La Land" in die Augen.
Wer weiter auf ihren filmischen Spuren wandeln will, kann dies auch auf dem Grand Central Market tun und nebenbei auf erstklassige Weise seinen Hunger stillen. Ihr erstes Date hatten die beiden Filmstars bei "Sarita's Pupuseria", einem salvadorianischen Tortillaladen. Los Angeles größter und ältester öffentlicher Markt in Downtown feiert heuer sein 100-jähriges Jubiläum. Früher reiner Lebensmittelmarkt, wird heute hier à la Streetfood gekocht: Die höchsten Sandwiches bekommt man bei "Eggslut", herrlich gschmackige Thai-Gerichte bei "Sticky Rice", Eis mit Seesalz bei "Mc Connell's" und MeeresfrüchteTacos bei "La Tostaderia".
Gestärkt kann man sich wieder den Stars widmen, auf dem Gelände der Warner Bros. Studios etwa. Mit Golfcarts kurvt man durch das weitläufige Gelände, vorbei am berühmten Wasserturm rollt man mitten durch die Tischlerei, in der die Filmsets angefertigt werden, stoppt vor den Häusern von Serienstars wie "Friends" oder den "Gilmore Girls", blickt hoch zum Fenster, aus dem Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann in "Casablanca" schauten oder nimmt Platz vor dem Café gegenüber. Auch da gibt es kein Vorbeikommen an La La Land. Man ist an der Arbeitsstelle der Filmheldin angelangt. Zwei Stunden dauert die Warner- Bros.-Studio-Tour, begleitet von einem weiteren Guide namens John, der ganz oft die Wörter "Magic Movie" in den Mund nimmt.
115-Kilo-Muskelmann
Auf magische Filmmomente hofft auch Ike. Der 27-Jährige wandelt auf den Spuren seines Landsmanns Arnold Schwarzenegger und trainiert seine Muskeln am Muscle Beach von Venice. Der Wiener mit dem Namen Ike Catcher ist ein richtiger Eyecatcher und allein schon aufgrund seiner 206 Zentimeter nicht zu übersehen. Seine ausgeprägte Six-Pack-Bauchmuskulatur allerdings macht ihn zum begehrtesten Fotomotiv hier. Ike stört es nicht, geduldig post er, stemmt Frauen wie Langhanteln in die Höhe. Sieben Jahre hat der Mister Vienna von 2013 investiert, um seinen Körper derart zu formen.
Auf dem Ocean Front Walk wird nicht nur trainiert - Straßenkünstler, Souvenirläden, Shops säumen die gut vier Kilometer lange Strandpromenade von Venice. Es ist bunt, irgendwo tönt ein "Under the Boardwalk" aus dem Lautsprecher, Cannabis-Wolken durchziehen immer wieder die Luft. Die Zeit scheint im Summer of Love stehengeblieben. Wer keine Gewichte stemmt, der schaut den Skateboard-Artisten zu oder radelt den Strand entlang. Der Pier von Santa Monica ist keine 20 Radl-Minuten entfernt. Dort begegnet man einem weiteren Filmhelden: Forrest Gump und seinem "Bubba Gump"-Shrimps-Restaurant. In diesem Sinne: "Stop Forrest Stop".
La La Land als Film
Drehorte: Das Gebäude, in dem Mia ihrem Nebenjob nachgeht, steht auf dem Gelände der Warner Bros. Studios Burbank. Auch Sarita’s Pupuseria, ein salvadorianischer Tortillastand auf dem Grand Central Market, diente in „La la Land“ als Kulisse.
Die Hauptdarsteller: Ryan Gosling und Emma Stone als Sebastian und Mia in einer Stadt, in der jeder seinen Träumen nachjagt – sie als Schauspielerin, er als Jazzmusiker.
Reiseinformation
Anreise: Die AUA fliegt seit April bis zu fünfmal wöchentlich nonstop von Wien nach Los Angeles. Die Flugdauer der 9900 Kilometer langen Strecke beträgt rund 12,5 Stunden. Ein Flug mit Austrian in der Economy Class kostet ab 772 Euro, in der Business Class ab 2490 Euro. Die Zeitverschiebung beträgt minus 9 Stunden.
Einreise: Für die Einreise benötigen auch Österreicher eine so genannte ESTA-Genehmigung, die elektronisch beantragt werden muss (https://esta.cbp.dhs.gov) und zwei Jahre lang gültig ist.
Klima: In einer Stadt mit durchschnittlich 290 Sonnentagen im Jahr, gelten die Monate Mai bis Oktober als die beste Reisezeit. Die Temperaturen erreichen Werte von durchschnittlich 23 Grad im Mai bis 29 Grad im August.
Öffnungszeiten: Geschäfte haben meist montags bis samstags von 10 bis 21 Uhr und sonntags bis 18 Uhr geöffnet.
Rushhour: Staus sind in Los Angeles an der Tagesordnung. Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, sollte es, wenn möglich, vermeiden, zwischen 7 und 9 Uhr bzw. zwischen 16 und 19 Uhr unterwegs zu sein. Auch Sonntagnachmittag sowie rund um die Feiertage drohen Megastaus.
Tipps: Hervorragendes Essen mit hervorragender Aussicht genießt man im „WP24“ von Wolfgang Puck im 24. Stockwerk des Ritz Carlton in Downtown. Ebenfalls ein Österreicher kocht im „Bazaar“ im SLS Luxus-Hotel in Beverly Hills. Hussain Zouhbl, geboren in Syrien und aufgewachsen in Wien, lebt seit neun Jahren in L. A. Im sehr stylischen, aber äußerst geräuschvollen Ambiente werden bis zu 21 Tapas-Gänge serviert.
Informationen: Reiseveranstalter TUI bietet die Destination Los Angeles als Bausteinprodukt an: Flüge, Hotels, Rundreisen, Mietwagen, Ausflüge können individuell zusammengestellt werden. www.tui.at.
Infos zu L. A. unter www.discoverlosangeles.com
Ja LA ist LA-LA-Land und die Leute sind Ga-ga( nicht Lady Gaga!)