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Die Schätze beim "Silbersee"

Von Philipp Braun, 02. Juni 2018, 00:04 Uhr
Die Schätze beim "Silbersee"
Eintauchen in die Mystik der Krka-Wasserfälle

Südkroatien glitzert. Der Nationalpark Krka diente bereits vor 50 Jahren als Kulisse für Karl-May-Filme. In Sˇibenik bringt einer der besten Köche Kroatiens die Augen zum Glänzen.

Der deutsche Schriftsteller Karl May (1842 bis 1912) mag ein Dampfplauderer gewesen sein, als er die Abenteuerromane rund um Indianerhäuptling Winnetou und Blutsbruder Old Shatterhand geschrieben hat. Trotzdem zählt er zu den am häufigsten übersetzten Schriftstellern, auch wenn die Erinnerung an seine Schriften langsam verblasst. "Bei Karl May ist es jetzt so weit. In dieser Generation verlieren wir ihn. Der Abstand zwischen Playstation und Marterpfahl ist zu groß", schreibt Thomas Glavinic.

Unvergesslich bleibt ein Besuch im Krka-Nationalpark im Süden Kroatiens. 15 Minuten von der malerischen Stadt S?ibenik entfernt. Das Schutzgebiet diente in den 1960er-Jahren als Drehort für Winnetou-Filme. Heute wird statt Wild-West-Romantik mit sieben Wasserfällen, alten Festungsruinen, Mühlen und Klöstern geworben.

Vom Film zum Märchen

Den Besucher erwartet für umgerechnet 15 Euro ein Naturschauspiel, welches sich als Inspirationsquelle für Poeten, Mystiker und Romantiker, die sich gerne verzaubern lassen möchten, eignet. Im glasklaren Wasser schwimmen friedliche Karpfenfische. Am Ufer recken Farne ihre gefiederten Blätter in die Höhe, Efeu rankt sich wild um Baumstämme, und auf Feigenbäumen hängen bereits die ersten Früchte.

Freilich ist man nicht der einzige, der in die Märchenwelt stapfen möchte. Da sich aber bekanntlich Glück verdoppelt, wenn man es teilt, nimmt man alles mit buddhistischer Gelassenheit zur Kenntnis und teilt die Erfahrungen mit mehreren Touristen. Im Jahr 2017 waren es knapp 1,3 Millionen Besucher, die dem orchestralen Vogelgezwitscher, dem Quaken der Frösche und dem Rauschen der Wasserfälle lauschten.

Vom Märchen zum Prinzen

Abseits der Naturromantik nutzen immer mehr Reisende die Zeit, um sich ein kulinarisches Stelldichein in S?ibenik zu geben. Das Restaurant Pellegrini gegenüber der prachtvollen Kathedrale ist ein Magnet für Gourmets. Besitzer Rudolf S?tefan zählt zur Gilde der "besten Köche Kroatiens".

Das edle Lokal befindet sich in der siebenhundert Jahre alten Villa Pelegrini-Tambac?a, und wird vom Guide Michelin, Gault-Millau oder von der kulinarischen Vereinigung Jeunes Restaurateurs mit Lorbeeren geschmückt. Der Erfolg basiert auf einfachen, aber entscheidenden Säulen: Teamarbeit, Verknüpfung von Tradition mit Moderne und hingebungsvolle Betonung von lokalen Lebensmitteln und autochthonen Weinen.

Im Restaurant spürt man südliches Lebensgefühl. Die komplette Küchenbrigade stammt aus Kroatien und werkt gemeinsam in einer winzigen Küche, die geschätzt keine fünfzehn Quadratmeter misst. 30 Gäste können aus einem Mehr-Gang-Menü entscheiden und nehmen entweder im historischen Innenraum oder auf der neu gestalteten Sommerterrasse mit Blick aufs Meer Platz. Das Geschirr ist vom Künstler Igor Romich individuell für das Lokal angepasst und handgefertigt. Die Weinkarte mit mindestens 400 Positionen ist ebenso beeindruckend. Alleine zwei Seiten sind Schaumweinen gewidmet. Viele davon aus Dalmatien. Aber auch die Rückbesinnung auf lokale Sorten wie Debit wird erfreut wahrgenommen. Einst ein Massenwein, wird Debit heute von heimischen Winzern zu exklusiven Tropfen verarbeitet.

Die Küche ist ein Kapitel für sich. Die Interpretation von C´evapc?ic´i gelingt mit lauwarmem Kalbfleischtartar vorzüglich. Ausgezeichnet "Dashi Fish", wo die geballte Kraft des Fischsuds , auf die Frische von Gurken und Zitronen und die Schärfe von Kren trifft. Purer Wohlgeschmack. Mit der Nachspeise "floating island", eine Anlehnung an die französische Île Flottante (Schneenockerl mit Kanarimilch), gewinnt Schaumschläger eine völlig neue Bedeutung und schmeckt sehr fein – so irreal gut, dass wohl auch Karl May seine Freude daran gehabt hätte.

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